Ach ja, und die Bibel, hat unlängst dann jemand gesagt - auch das ist wissenschaftlich längst bewiesen, lääängst! - ist auch nicht so wirklich zu verstehen, als wäre das alles WIRKLICH GESCHEHEN. So geschichtlich udn so.
Nicht?
Äwooo! Das war doch nicht wirklich so. Jesus ist super, keine Frtage, aber man muß das alles SYMBOLISCH verstehen. Jesus war ein Symbol für Gott, so einfach ist das. Und alle Religionen, so der Bartkauer vor mir, sind dasselbe: Symbole. Symbole für den EINEN GOTT. Der für alle Menschen da, und für alle Menschen GLEICH ist. Er hat es jetzt gelsen, bei C. G. Jung. Das ist wissenschaftlich, mit Prüf und Siegel drauf. Sagt dasselbe wie die Bhagawatkita, und der ZarahLeander sagt das auch. Kann ich Dir empfehlen, echt geiler Lektürestoff.
C. G. Jung?
Ja, mit Tsäh und Gäh, so mit Punkt. Symbolisch, alles symbolisch. Findst Du auf der ganzen Welt, alle Religionen haben da was davon aufgeschnappt, in ihren Geheimlehren ist es festgehalten, die nur Eingeweihten zugängig sind. Aber Jung geht auch.
Ah, schlug ich mir mit dem flachen Hammer auf die Stirn, jetzt dämmert es mir, jetzt fallen mir endlich die Schuppen aus den Haaren. Jetzt ist mir alles klar.
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Ich kaue schon lange daran herum, wie man diese ganz bestimmte Esoterik erkennt, die sich auch um Homöopathie und so weiter herumschlingt. Es hat etwas mit dieser fatalen Selbstverschlungenheit zu tun, in der man SICH SELBST, also in dem WAS MAN FÜHLT, als Botschafter jener Wahrheit sieht, die einen dann zu einem geglückten Leben führt. Es ist also eine totale, oft aber ganz subtile Inversion. Eine Invertiertheit, wie ich es immer nenne. Ich sehe auf das, was es aber ist, was sieht, so beschrieb das Walter Hoeres in seiner Dissertation vor siebzig Jahren. Oder war das Walter Braun? Egal. Wäre aber das von vielen verstandenund gesehen worden, wäre diese Zeit (und schon von den 68ern an) verstanden worden, wäre alles anders gekommen.
Eine Geheimlehre, so könnte man das eigentlich nennen, um die nur noch ein ganz ganz kleines Arkanum von Eremiten weiß.
Es ist um jeden Menschen ein Schlüsselgeheimnis. Etwas, das an dieser Welt nur durch ihn durchschaut werden, etwas das nur er der Welt an Lösung aus einer Gefangenschaft bringen kann. Und mir will scheinen, daß es sich immer in jungen Jahren und nur für relativ kurze Zeit zeigt, aber sich nie ändert. Fast will es mir scheinen, als wäre dann "alles getan."
Das Problem für die allermeisten ist aber, daß das jemand nicht aus sich selbst erkennen kann. Es wird nur in dem Maß über ihn sichtbar, als jemand mutig der Welt entgegentritt. Und deshalb verlieren es die allermeisten wieder aus der Hand, und rennen dann Dingen nach, die sie zwar genau mit diesem Schlüssel lösen könnten, die sie aber genau nicht sehen wollen und können. Als kreisten sie dann um jenes Problem, das sie doch gelöst HABEN.
Ist es das, was ich immer wieder und wieder so gesehen habe: Man darf nie gegen das verstoßen, was man einmal erkannt hat? Naja, nicht ganz, nur irgendwie.
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Je katholischer jemand ist, das habe ich jedenfalls gesehen, desto leichter ist er anzugreifen, desto leichter ist er aus der Welt zu verdrängen. Scheinbar. Desto mehr wird er nur vom Katholischen erkannt. Und desto weniger wird er deshalb im Ring siegen, wo die Leut klatschen und die Kollegen gute Tips geben. Umso mehr aber wird er Neid und Haß begegnen.
Desto weniger kommt es ihm aber auch, nach oft langen langen Jahren freilich, darauf an, vom Gegenüber anerkannt zu werden. Desto leichter kann man ihn ans Ende der Schlange stellen, weil er nicht murrt.
Wenn es ihm auch manchmal weh tut. Wenn es auch nicht immer leicht ist. Wenn er es auch nicht immer zustande bringt. Und wenn er partout nicht daraus lernen will, daß Liebe nur dort zu erwarten ist, wo und wieweit er dem Geist gegenübersteht.
Der Geist, der dort erst beginnt - im Sterben. Dort erst ist auch Glaube, der für wahr hält, was er nicht direkt sieht. Was sich aber doch im Leben zeigt, wenn man zu sehen gelernt hat.
Aber es ist verdammt schwer, wirklich alles zu lassen. Alles. Es ist unmöglich ohne ein personales Gegenüber, in dessen Hände man sich gibt, und in dem persönlich dieses Vertrauen gründet, das man nun zu schenken vermag.
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Im letzten ist das natürlich Gott, und ist es der Geist Gottes, auf den man bezogen ist. Aber dieser geht immer durch die Gestalt eines konkreten Menschen durch. Es ist nicht identisch, aber es ist derselbe konkrete Zielpunkt. Und zwar jenes Menschen, der einem an jenem Ort zugehört, an dem man gestellt wurde. Oder an den man sich (durch die Ehe, durch das Versprechen, durch die Aufgabe, alle diese Formen von Ehe und Eid also) gestellt hat. Mag der auch alles falsch machen, mag der auch noch so ein Versager und noch so ein Schwein sein - er ist Platzhalter für Christus. Und wer dem einen tut, tut dem anderen.
Du hast mich genährt, gekleidet, in Gefangenschaft besucht. Herr, wo, wann, wie? Was Ihr einem der Geringsten getan habt, habt ihr mir getan. Was ihr diesem nicht getan habt, habt ihr mir nicht getan.
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Im Podcast höre ich dann zwei Sendungen hintereinander um dasselbe Thema streiten. Es sei DAS Thema des Augenblicks. Es sei so viel Vertrauen verloren gegangen.
Aber dafür haben wir ja die Wissenschaft, sagen dann die "Wissenschaftler", einer nach dem anderen. Denn der, der MUSZ man doch vertrauen. Und auch die Politik sei gut beraten endlich zu tun, was die Wissenschaft sage. Denn die sei evidenzbasiert.
Evidenzbasiert? Ja, die schaue auf das, WAS MAN SIEHT.