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Samstag, 19. März 2022

Gedankensplitter (2005b)

UKRAINE als Schnittlauch auf jeder Suppe. Architektur, der Heilige Raum als Grammatik von Beziehungen. Die geraubte Zeit - Es geht nichts mehr ohne Ukraine. Wie auch, bei solchen Nachrichten? Die darauf abzielen, daß man darüber reden soll, und die klare Absicht haben, den Alltag der Menschen durch Furcht und Angst zu bestimmen. Bis in den nletzten Winkel wollen sie ienen aufscheuchen udn beherrschen.

Diesen Zweck soll die absurde Strafsumme erreichen, die in Österreich das Verbreiten von Feindpropaganda - und nur so kann das verstanden werden: Man sieht einen FEIND, MIT DEM MAN SICH IM KRIEG BEFINDET, denn das SIND Kriegsmaßnahmen - präventiv unterbinden sollen. Hinkünftig soll sich jeder dreimal fragen, ob das, was er macht, irgendwie "von" Rußland sein könnte, und "als" Propaganda verstanden werden könnte. 

Wobei - es geht ausdrücklich nur um die VERBREITUNG russischer Inhalte, also von allem, das AUS RUSZLAND STAMMT. Auf den möglichen Streit, was als Propaganda gesehen werden könnte und was nicht, läßt sich der Staat gar nicht erst ein. VERBREITUNG, heißt es.

Wer also Bild- oder Tonträger russischer Provenienz abspielt und verbreitet, wird diesem nunmehr beschlossenen Gesetz nach "mit 50.000 Euro bestraft." So die Zeitung, die Wahrheit wird ohnehin ganz anders ausschauen. Es geht aber ohnehin nur um die Verbreitung von Angst und Schrecken. Und darin ist dieses System im Lande schon sehr geübt.

Wie ist das aber wirlich zu verstehen? Und tritt der Bestrafungsfall auch ein, wenn man Tschaikovsky abspielt uns sich als Liebhaber der Russischen Kultur darstellt, ja gar im Wirtshaus outet? 

HÖRT NICHT BEIM FEIND, hat es vor achtzig Jahren einmal geheißen. Feindsender zu hören war schließlich sogar mit Todesstrafe belegt. Was wollte man den Leuten in den Schützengräben oder Bombenruinen denn noch nehmen. Sie hatten ja nur noch das nackte Leben.

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Was die Menschen einer Zeit gefährdet, was sie fürchten, zeigen eben die Strafen. Die als Geldstrafen immer nur bestimmte Reichweiten haben, und sich eher an die mmittleren Einkommensschichtne wenden. An beiden Enden der Skala sind sie eher wirkungslos. 

Diese Form der Abschreckung funktioniert nur bei Bürgern, die sich für einerseits gut situiert halten, es aber gar nicht wirklich sind. Was sich dadurch zeigt, daß ihnen das Strafmaß (etwa in der Höhe eines Elektro-Autos, übrigens; aber wer möchte den SOWAS?) Und zwar noch 50.000 Euro auf der Kante haben, aber dann schon gefährdet sind. Vielleicht auch nur haben, weil sie über gebundenes Vermögen verfügen, das zu entbinden die Strafzalung möglich machte. Wie bei einem Eigenheim oder Wohnungseigentum. Das kann auch exekutiert werden. 

Damit ist der wirkliche Mittelstand also auch nicht gemeint. Der befindet sich zu großen Teilen in einer Einkommensschichte, die gar nicht die Einkommenshöhen der eingebildeten Mittelschichte erreicht. Der Handwerker, der sich seine Aufträge aus dem Sozialleben saugt - also weitgehend krisenunabhängig ist, das ist ja der für eine Gesellschaft so bedeutene Beitrag, den der MittelSTAND (nicht die MittelSCHICHTE, die ist lohnabhängig und damit auf Knopfdruck in eine Krise zu stürzen) leistet - ist es sehr oft nicht. Sofern es ihn überhaupt noch gibt, weil ihm die Möbelketten, diese leibhaftigen Steuerabschreibeposten für Spekulationskapitalien, die deshalb gar keine Gewinnabsicht sondern nur Marktanteilsabsichten mit dem Ziel haben, "Systemrelevanz" zu erreichen, das Brot des einfachen Lebens wegstehlen.

Anvisiert ist mit solchen Gesetzen ein Bevölkerungsteil wie der des Kanzlers VOR seiner politishen Karriere. "Gutverdiener", die sich für "Mittelschichte" halten, wie 90 Prozent der Österreicher, übrigens, und allen Stolz darauf aufbauen, diese Einordnung nur ja nicht zu verlieren.

Auch ich gehöre also nicht dazu. Und mich macht so etwas ohnehin nur kecker, ja verlöckt geradezu. Und es wird wohl noch so manchem dieser feinen Denkungsart gehen, für den diese Beträge so lächerlich hoch und DESHALB unbedeutend sind, daß der Spruch gilt "Wo der Bettelstab herrscht, hat der Kaiser das Recht verloren."

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Und doch bin ich in einen Zwiespalt gekommen, mehr und mehr, aus dem ich noch keinen Ausweg wüßte. Denn ich möchte aus jenen Spuren herauskommen, in denen man meint, ich würde ins Horn der Revolutionäre stoßen. Und damit im selben Waggon sitzen, wie die NEUE-WELTORDNUNG-HERREN, diese "Planer der Zukunft DER MENSCHHEIT". Die ja auch vor allem eine Bedingung brauchen, und darauf hinarbeiten: Die bestehenden Gesellschaften ihrer Ordnungsstrukturen berauben, und das heißt aller Autoritäten, die diese neuen Herren NICHT beherrschen. Väter. Respektspersonen. Landesfürsten. Ja, auch die gehören dazu.

Die neue Autorität soll (unter brutaler Mißverwendung einer neu gedeuteten "Wissenschaft") die alte ersetzen, die alte soll von den Menschen selbst abgelehnt und verachtet werden. Und das erreichen nicht einfach nur die Medien. Das erreiche und beabsichigen vor allem die sogenannten "kritischen Medien".

Aber ich muß ehrlich sagen, daß es mir schwerfällt. Weil ich auf eine Weise ja diese bestehenden Strukturen ANALOG ZU DEN HERREN DER NEUEN WELT als völlig ungeeignet ablehne. 

ABER als Boden einer überhaupt erst möliichen, menschengerechten WEIL bzw. GENAU DARIN gottgewollten Ordnung (das ist auch umgekehrt aussagbar, nur ontologisch anders zu verstehen) KANN es nur die Familie und das aus den Familien zum Volk gewordene (dabei sich weiderum am Volk ausrichtede; wie gesagt - eins ins andere, und umgekehrt) Organische geben, das ist der Unterschied. Es geht um diese Mißdeutung der Subsidiarität, ich habe aus diesem Grund vor Wochen darüber so ausführlich gehandelt.

Die NEUE ORDNUNG lehnt deshalb den National- und Volksstaat als unhintergehbare, unaufgebbare Struktur ab. Alles soll internationalisiert, universalisiert werden. Und der effektivste Hebel - das haben sie wohl auch erst jetzt entdeckt - ist die GESUNDHEIT, und dazu die MEDIZIN. Sie war schon bei Corona der Testlauf der bewiesen hat, daß die Menschen ihre Grundrechte UND IHR MENSCHSEIN aufgeben, GEHT ES UM IHRE GESUNDHEIT. 

Die WHO bereitet deshalb auch ein Papier vor - Testlauf erfolgreich absolviert, könnte man sagen - in dem sich die Weltstaaten BEI GESUNDHEIHTLICHER GEFAHR dazu verpflichten bzw. bereit erklären, DIE EINZELSTAATLICHEN MASZNAHMEN VON DER WHO VORSCHREIBEN ZU LASSEN.

Die einzigen, wirklichen Organismen aber sind der Todfeind der NEUEN ORDNUNG. Aber bis dorthin verläuft ein Weg voller Gedanken und Phänomene, die scheinbar GLEICH zu bewerten sind. Und deshalb habe ich eine zunemende Beihemmung, die Narren, die uns beherrschen und bei denen mich größte Ängste befallen, daß sie mich weil das Land bedenkenlos an universalistische, internationale und schließlich globale Mächte AUSLIEFERN, auch so zu benennen.

Die Angst DAVOR ist meine einzige wirkliche, reale Angst.

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Aber sonst tue ich mir, denke ich an Österreich, schon sehr schwer, mir nicht das Sprechen zu einem Habitus auszubauen, der sich als Tourette-Syndrom verselbständigen könnte. Denn ich sehe alles so konkret vor mir. Hier den Kanzler, wie er dasitzt und sich die Hände reibt, während er sein Glassplitterlachen von sich gibt. Glassplitter, weil sich sogar seine eigene Stimme so anhört, als hätten seine Stimbänder Angst, das, was der unter Preßdruck des Schulter- und Brustgürtels möglichst rasch durchstömende Atem bedeuten will, nahe an sich herankommen zu lassen. Typisch Zeitsoldat mit Sozialstaatsmotivation. Die Schultern sollen die Rangzeichen tragen, als wäre ein Holzträger aufgesetzt. WIRKLICH Offizier, als Stand, als Kopf eines Leibes, war der nie. Wie man mit Menschen umgeht hat der nur aus "Seminaren" und Weiterbildungskursen des WiFi.

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QR OnePeterFive
Auf OnePeterFive fand ich eine Photographie von ukrainischen Liturgie, die ich durchaus interessant finde. Denn was ich für längst unpassend halte, sind diese Bankgestelle, ohne die keine katholische Kirche mehr auszukommen meint. Und die immer mehr die Formen von Wohnzimmerbestuhlugnen haben, und etwas gar nicht mehr den Körper beim Knien unterstützen, wie ein einer barmherzigen Geste.

Denn viele, wenn nicht die msiten, sind zu so einer aufrechten, "freischwebenden" Haltung beim Knien nicht mehr in der Lage. Nicht nru Übergewichtige (und deeren gibt es viele, sehr viele), sondern auch Alte oder Gebrechliche, Kranke sind dazu nicht in der Lage. Sollen sie also nun einfach "sitzen"? Also gut, ich rede hier auch sehr in meinem Sinn. Als Ministrant war mir das Verharren in knieender Haltung ein Leichtes. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich die Last meines Körpers auf die Spitze der Altarstufen konzentrierte, wo sich ein feiner Spalt zwischen Kniescheibe und Knochen als "Nut in die Feder" anbot. Ich bin mir heute nicht sicher, ob der Zustand meiner Knie nicht genau dadurch so geworden ist, wie er sich darstellt. 

Denn heute tue ich mir mit dem Knieen sehr schwer, wenn ich meinen schweren Rumpf nicht (hinten) an der Sitzbank abstützen kann. Derzeit sowieso, aber das zu erklären ist zu kompliziert und von keinem allgemeinen Interesse. 

Abgesehen davon, daß mich die Knie sogar im Alltag immer mehr im Stich gelassen haben, denn ich bin ein "Sitzer", und wollte ja nie etwas anderes sein. Ich leide also unter der Berufskrankheit der Schreibenden. Ich meine, Ähhnliches auch über und bei Thomas Mann, Heimito von Doderer und Elias Canetti gelesen zu haben. Und wenn bekannt ist, daß Romano Guardini mit dem Älterwerden zunehmend unter schweren Nervenschäden litt, fühle ich mich durch meinen Gesundheitszustand fast (fast!) ein bißchen geschmeichelt.

Auch von solchen Dingen sind Künste eben nicht ausgenommen. Man denke an die Geiger, die ab fünfzig Jahren Lebensalter in der Regel schwerste Rückenprobleme bekommen, weil sie so viele Stunden in recht unnatürlicher, schiefer Haltung agiert haben. 

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Was mir an diesem Bild aus einem Ukrainisch-Katholisch-Orthodoxen (=Unierte) Gottesdienst gefällt ist die gesammelte Ausrichtung auf den Altar. Dorthin, auf das Opfer (und nicht auf das Sakramentenhaus, den Tabernakel, wie viele fälschlich meinen; das bleibt der stillen Anbetung außerhalb der zentralen Kulthandlung, dem Meßopofer, vorbehalten) muß sich die Schar der Gläubigen ausrichten. Und tut es natürlich MIT DEM PRIESTER.

Wenn man die eigentlichen orthodoxen Liturgien kennt, kann man besser verstehen, was ich meine, wenn ich sage, daß man hier die Ikonostase weggeräumt hat. Die im Katholischen bis zum frühen Mittelalter (Gotik) als Lettner noch gebräuchlich war. IN DEN aber stets auch ein "volksaltar" (man nannte es so!) eingebaut war. Wo die bloßen Alltagsmessen und Volksliturgien stattgefunden haben. 

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Lange Zeit war ich er Meinung, daß der Barock Lettner und Opferstein zusammengeführt hat. Aber seit ich die Liturgie der Orthodoxen genauer studieren konnte (also: dabei war), sehe ich es anders: Der Lettner ist geblieben! Und er ist die Wand, die im Barock bis zum Exzeß des Rokoko ausgeschmückt und voll mit der an die bloße alltägliche, materielle Welt anschließende UNSICHTBARE WELT, bis hinauf zum Himmel, zum "Gott Vater, der das reine Licht IST" 

IST. Man verwendet die Hilfszeitwörter meist viel zu oberflächlich; sie enthalten aber oft die eigentlichste Aussage! Wie die Ungarn die Bestimmungen eines Wortstammes HINTEN DRAN kleben. Was ist das aber für eine Aussage: Gott IST das Licht. Jesus IST der Weg, die Wahrheit, das Leben. IST. Oder ISSET, in welche aktivere Form ich es gerne bringe. 

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Zurück zum Altar und zum Photo: Heute sehe ich es so, daß der Lettner GEBLIEBEN ist, und das Presbyterium, der eigentliche Opferraum, fast verschwunden ist. Die einzige Reminiszenz findet sich auch im Barock, wo in diese Lettnerwand mit Volksaltar (auf dem auch eine viel einfachere Liturgie gefeiert worden ist; folgerichtig haben im Barock auch die sogenanten "Volksmessen" angefangen, die Haydn-Messe, die Schubert-Messen, und so weiter), 

Es hat sich das Schwergewicht also verlagert, so kann man das begreifen. Aus einer immanenten Darstellung der Schöpfung, die vor Gott steht - wie in der Liturgie Pius V. noch vorherrschend, hat sich das Schwergewicht mehr udn mehr auf eine direkte, aktive "Heiligung des Volkes" verlagert. Die nun aber auch ZU EINEM AKT wurde! Heiligung und Alltag haben sich getrennt, man muß es so sagen. Welt und Kirche hat die tiefe Kluft der ersten Reformation, der des späten 11., dann 12. Jahrhunderts, zerrissen. 

Als Papst und Kaiser zwei Reiche aufrichteten. Der eine weil er wollte, der andere weil er mußte, und dann auch wollen mußte, bis er selbelr wollte. Wer was dabei war? Es ist austauschbar, was sonst.

Aber es ist also der Lettner, der geblieben ist, diese Wand der Katechese, weil im Betrachtgen auch die Inhalte für die Menschen lebendig werden. Schon vergessen? Geist IST aktive, lebendige Erinnerung, und damit lebendige Präsenz.


MORGEN hecheln wir die nächsten Themen fast schon zur Sonntagsplauderei durch. MIT: Der Tempel in Jerusalem als Stufe zur Kirche. Die Zerstörung des Geschmacks. Technikgewinn als Verlust der Lebensqualität