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Dienstag, 22. März 2022

Die Geschichte ist voll davon (2)

Wie sie die Beschränkung auf ihr Haus verstanden. Was sie wollten, was sie bewirkten, was dann wirklich passierte, und wie sich das mit heute gleicht. Bis auf den Verlierer. Was? Na mit der U.....e?! Zum Trost gibt es dafür das Finale mit dem Grußwort eines Vorbilds - Naja, und bald zeigte sich ja überall, wie die Amerikaner ihre "Monroe-Doktrin" wirklich verstanden wissen wollten. Überall verfielen die (neuen) Staaten in Beziehungen zu den USA, die einer völligen Entmündigung gleichkamen. Überall hatten die Amerikaner - und ihre "Vertreter", die Unternehmen, die großen Konzernvertreter, denn alles wurde ja nun dem strengen Gesetz der "offenen Grenzen", der "liberalen Gesellschaften" unterworfen, in dem angeblich alleine alle von ganz alleine glücklich werden mußten. Siehe - die USA!

Plötzlich war auch überall Korruption, plötzlich kamen überall Politiker ans Steuerruder, die so offensichtlich amerikanisches Geld und amerikanische Politik vertraten und hinter sich stehen hatten. Na und eines was sowieso überall selbstverständlich, eines stand überall ganz oben auf der Liste der Umbauten, die die Staaten nun vorzunehmen hatten, und zu welchen ihnen die supertollen Kerle aus dem Norden die Gebrauchsanweisung in Stapeln mitbrachten: Die Trennung von Kirche und Staat. Na klar, die Kirche war schon wichtig, keine Frage. Aber was der Staat für Gesetze beschloß, das hatte bitte die Kirche nicht sanzugehen, damit wir uns gleich verstehen, gelle!? Das ist doch selbstverständlich! Bitte schön, bitte gleich, gern geschehen.

Und plötzlich - und das war für die Südameirkaner aber das vielleicht Erschreckendste - explodierten in allen nun so befreiten Ländern die Staatsschulden. Und es waren zumeist Schulden in Europa, seltsamerweise, bei Bankhäusern aus England, Spanien, oder Deutschland. Die finanzierten einfach alles, und wie gerne! Klar, Sicherheiten mußte es geben, aber daran ist nichts Ungewöhnliches, das ist ja überall so, man schaue nach Afrika.

Da ist auch kein, wirlich KEIN Staat überschuldet. Er hat nur die Konzessonen für Rohstoffe abgegeben, oder gewisse Landnutzungsrechte, oder ganze Flüsse, oder Sparten wie Energie bzw. Stromerzeugung, oder Fischreirechte (mit natürlich VOLLER BERÜCKSICHTIGUNG der Bedürfnisse der heimischen Kleinstfischer, die täglich mit ihren Booten aufs Meer fahren; ganze sage und schreibe 1,5 Milliarden Menschen leben so, wußten Sie das, werter Leser? 1,5 Milliarden Menschen leben von dem, was sie täglich am Meer zusammenfischen, was die Fischer brauchen, was die Boote an Wartung benötigen, und so weiter. 1,5 Milliarden.

Oder bestimmte Kaufverträge abgeschlossen als "Gegenleistung". Fotte Jets konnte jeder brauchen, der etwas auf sich hält. Oder Kernkraftwerke. Oder Solaranlagen zur Weltrettung.

(Denn, werter Leser, an dieser Stelle darf daran erinnert werden, daß das alles HEUTE NOCH WEIT MEHR der Fall ist. Das gesamte Bankenwesen Südamerikas ist in der Hand einiger weniger euopäischer, vor allem englischer Bankhäuser, man sollte es nicht glauben. Und der Name Warburg bürgt auch in Südameika für "Qualität". Man weiß, was drin ist, sozusagen.)

Naja,und Südamerika ging es damals, zur Wende vom 19. ins 20.Jahrhundert, nicht anders, nicht im Geringsten. Alles war gena gleich wie heute. Nur die Jets waren langsamer, oder keine Jets (um ehrlich zu sein) sondern neue Abrahamsflinten, oder was weiß ich.

Fazit: Im gesamten südlichen Amerika entstand eine immer tiefere Unzufriedenheit mit dem, was sich nun abrollte. Schon gar, weil ein Zurückgehen offensichtlich schlimmste Konsequenzen hatte. Wer nicht spurte, mußte sofort damit rechnen, daß morgen ein amerikanisches Kanonenbootvor der Tür stand und mehr oder weniger höflich anklopfte und einen Guten Tag wünschte ... Die Grenzen hatten offen zu bleiben, die Tätigkeiten (und bald immer mehr: Die Investitionen) der amerikanischen Konzerne hatten uneingeschränkt zu bleiben, und so weiter. Und plötzlich geriet ganz Süd- und Mittelamerika unter die Fuchtel des (sogenannte) Westens, wurden früher eigene, nationale Häfen zu "Internationalen Freihandelszonen", die machten was sie wollten. Alles stand unter europäischer Supersivion, beschreibt Colombe das Gefühl der Latinos.

Wir kennen das doch alles, was unser eigenes tolles System ausmacht ... oder nicht? Oder wissen wir vielleicht gar nicht was passieren würde, würden wir uns wirklich zu einer wieder gemächlicheren, kleinteiligern Wirtschaft entschließen, manches zurückbauen, wieder gemütlicher machen, unserem inneren Tempo anpassen, und so weiter, einfach wieder so leben, wie NUR WIR wollen. Anders. Nicht so ... naja: Nicht so geld- und konsumgetrieben, mit anderen Werten, die wieder hochgehalten werden (pfuh, da höre ich sowieso schon die Rasseln der klappernden Klapperschlangen, die wir doch nicht unsere, sondern EUROPÄISCHE WERTE zu haben haben oder sowieso, na sowieso haben) - und so weiter.

Was zugleich heißt, daß globalen Konzernen schwer die Kandarren angezogen werden müßten, die Grenzen wieder selektiviert werden müßten, Zölle einheimische Betriebe und Wirtschaftssysteme schützen müssen, Währungen dem rein nationalen Schritttempo angepaßt werden würden, und und und. Werter Leser, malen wir uns das vielleicht einmal, in einer späten Stunde und bei einer guten Flasche Wein ganz ohne Hektik aus. Denken wir einmal das, was wir gar nicht merh denken SOLLEN (weil wir es komischerweise auch nicht mehr denken "wollen"? Ahhja ...) 

Wie ein Schnellzug raste die Neue Zeit über Südamerikas zur totalen Freiheit Befreite. Binnen weniger Jahre, vielleicht mag es ein Jahrzehnt gewesen sein, aber nicht zwei, bauten sich nun die Sozialstrukturen um. Den Weg zum Besseren, der seltsamerweise immer ein Stückchen mit in ein nie heute werdendes Morgen rückte, so sehr man sich auch bemühte voranzukommen, je mehr man vor allem in den Ofen des Dampfkessels warf, säumten immer mehr Leichen. 

Plötzlich stiegen einige weniger und ganz weniger zu immensem Reichtum auf, während ein immer größerer Anteil der Bevölkerungen in bitterste Armut fiel. Plötzlich gab es sogar richtigen Hunger, und Elende, die ihre ganze Kraft darein stecken mußte, das Allernotwendigste irgendwie aufzutreiben. Die Kluft zwischen den ganz vielen ganz Armen und den ganz wenigern ganz Reichen nahm gewaltige Ausmaße an. Hier war das prächtigste Versailles, dort der mieseste Dreck und die elendste Hütte. Aber diesmal wirklich, nicht eingebildet, wie in Frankreich 100 Jahre zuvor, wo in den Leuten ganz kräftig der Neid angestachelt werden mußte, wo wahre Märchen über die Eliten erfunden wurden, um sie zu verleumden, und den Weg für eine neue Eliteschichte der Zukurzgekommenen Geschwister der Eliten freizumachen. 

Die das Volk benützten und niedrigste Instinkte weckten, um erst die Drecksarbeit zu erledigen, und dann die sinnlosen Energien in messianisch verbrämten "Volks-"Kriegen ausbluten zu lassen, in denen der ganzen Welt die neue Freiheit gebracht werden sollte, vor der man selber nur noch davonlaufen wollte. 

Ist es nicht signifikant, daß der Franzose fortan MARSCHIERTE? Durch Frankreich, bald durch ganz Europa marschierte und marschierte, ein etlich Jahr oft sogar barfuß, weil es kein Geld für Stiefel gab. Die Technik einer steigenden Staatsverschuldung mußte ja erst gelernt werden, nachdem alle Sozialreformen und -experimente krachend gescheitert waren, und die Enteignungen der alten Eliten (und natürlich der Kirche) zu allseitigem Erstaunen das Land so gar nicht wohlhabender gemacht hatte (weshalb man bald dazu überging, die Schuldigen und Verräter zu suchen, denn nur an denen konnte es liegen.) Sodaß erst Napouläum darr Ante-Kchrischd (cit. Tirol) die ganz neuen Taktiken überraschenden Zuschlagens (und hoher Schulden) einsetzen konnte.

Aber soweit war man in Südamerika noch nicht. Vorerst stieg nur die Kriminalitätsrate überall steil an. (Na klar, wie in Frankreich, nur war es dort "Revolution" und "Befreiung" und "gerechter Ausgleich" genannt worden. Hier, bei den neuen Puritanern, wurde es doch noch Kriminalität genannt. Das Ausplündern der vormaligen Eliten behielten sich hier die neuen Eliten selbst vor. Wie in England, übrigens.) 

Aber wir schweifen schon wieder ab ... Südamerika, 100 Jahre später, richtig. Plötzlich war man dort auf Überlandstraßen seines Lebens nicht mehr sicher, nicht nur nachts, denn man mußte Raubzüge von Verzweifelten fürchten. Auch deshalb wurde das Militär nun so wichtig, und wurde immer mächtiger ausgebaut. Diese Armen, Elenden waren ja der glänzenden Zukunft gefährlich. Fanden auch die Amerikaner, die deshalb die neuen Regierenden so selbstlos unterstützten, denn Sicherheit war ihrer Ansicht nach für ein Land ziemlich wichtig.

Dafür blieb es in den Städten ruhig, richtig lethargisch sogar, verließ man die Prachtboulevards. Denn dort nahmen Drogen und Prostitution ein Ausmaß an, wie es bislang unbekannt gewesen war. Dabei waren auch die Spanier keine Kostverächter gewesen (und Europa verdankt ihnen die Syphilis, diese Krankheit der Enteignung des eigenen Leibes), und hatten sich dafür so manchen Vorwurf der Heuchelei gefallen lassen müssen. Die natürlich auch auf die Liste dessen gekommen war, dessen man sich ENDLICH entledigt wissen wollte, als man die Spanier aus dem Land warf. Aber DAS jetzt war sogar eine ganz andere Prostitution. Eine des Elends. Was war denn da nun los? Wie konnte das geschehen?  

Aber wie sagte so schön Hans der Hasenbeißer? Lassen wir alles, was uns nur aufregt, und nichts zum besseren Handeln beiträgt. Wo waren wir also? Ahhja, Südamerika, Kolumbien, genau.

Morgen erzählen wir dann, wie die Sache ausging. Vorweg sei verraten: Da zeigte sich die Vollgestalt eines Schemas des Schreckens. Oh mein Gott - so also nehmen die Dinge ihren Lauf!? Dinge, die uns so wohl bekannt sind, und vor 150, 120 Jahren einen Sub-Kontinent in Chaos und Verwirrung stürzten. Hat das aber gar etwas mit uns zu tun? Jetzt meine ich, jetzt gerade? Trösten wir uns mit Schönem aus der Schatzkiste eines meiner größten Vorbilder


Erstellung 15. März 2022 - Ein Beitrag zur