Dieses Blog durchsuchen

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Finanzierung der NSDAP

aus 2007) Sowohl Weißmann ("Der Nationale Sozialismus") als auch Fest ("Hitler") schreiben und belegen durch Indizien glaubwürdig, daß es ein Mythos ist, daß die NSDAP von der Großindustrie finanziert wurde. Zumindest nicht mehr, eher aber weniger (ob der bis zur direkten Machtergreifung latenten sozialistischen Tendenzen, repräsentiert u.a. durch Goebbels und Strasser) als übrige bürgerliche bzw. nationale Parteien, insgesamt aber in geringem Maß. Daran änderte auch das Naheverhältnis z. B. eines Thyssen nichts, dem es nie gelang, Hitler die Brücke zur maßgeblichen Industrie zu schlagen.

Gregor Strasser (von Goebbels ideologisch präferiert, der aber zugleich loyal Hitler aufgrund dessen Personifizierungskraft gegenüberstand) galt 1932 sogar schon zunehmend als eigentlicher Mann der Nationalsozialisten. Er versuchte, der Partei endlich einen ideologisch faßbareren Rahmen zu geben. Sein Wirtschafts-Sofortprogramm wies aber deutlich bolschewistische Programmpunkte auf, wie immer wieder zuvor in der Parteigeschichte, weshalb die Nationalsozialisten der Großindustrie nie ganz geheur waren, Geldgaben (vor der Machtergreifung) übliche pragmatische Absicherungen waren. An sich hielt man vor 1930 und dann 1932 endgültig die Luft aus der Partei entwichen. Hitler als Reichskanzler war aus der Wahlarithmetik heraus also keineswegs mehr logisch, er selbst war längst ratlos.

Es mag sein, daß amerikanische Kapitalgeber im Spiel waren, u. a. Henry Ford, sicher aber ebenfalls nie mit maßgeblichen Geldern. Das Gespenst der kommunistischen Revolution ging damals um, weshalb man überhaupt weltweit und manchmal panikartig überlegte, wie man es beseitigen könnte. Eine Revolution, wie sie 1917 in Rußland stattgefunden hatte und in geplanten gewaltsamen Umstürzen das Konzept sämtlicher kommunistischer Parteien waren, auch in Deutschland. Diese Furcht ließ den Westen das ganze weitere 20. Jhd. in Abwehrhaltung erstarren.



***