aus 2007) Goethe schreibt in "Dichtung und Wahrheit" über einen Streich, den sein damaliger Leipziger Freundeskreis anläßlich der Aufführung des "Medon" von Claudius auszuführen plante - und wofür der junge Student einen Prolog schrieb, dessen Niederschrift aber späterhin verloren ging.
Darin trat vor Beginn des eigentlichen Stückes ein Arlekin mit zwei großen Säcken auf, die er auf beide Seiten des Proszeniums aufstellte. Nach verschiedenen Späßen vertraut er den Zuschauern an, daß in den beiden Säcken moralisch-ästhetischer Sand befindlich sei, den ihnen die Schauspieler sehr häufig in die Augen werden würden. Der eine sei nämlich mit Wohltaten gefüllt, die nichts kosteten, und der andere mit prächtig ausgedrückten Gesinnungen, die nichts hinter sich hätten.
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