aus 2007) Doch wäre es falsch, aus der Tatsache, daß nicht das Dargestellte, sondern der Stil (das Wie) die eigentliche künstlerische Aussage ist, zu folgern, daß jeder Künstler beliebige Sujets darstellen könne. Zweifellos bestehen persönliche Nähen und Fernen, und zweifellos bestehen stilbedingte Sujetvorlieben. "Aus einer richtungsbestimmten Sehweise wird der ungeheure Bereich, in den es nicht eindringt, erst ganz deutlich. ... Rubens malt keine Hölle und Rembrandt kein Paradies; Renoir keine Stühle und van Gogh keine Nymphen, auch nicht wenn sie als Wäscherinnen verkleidet sind ..."
Ganz reißt also das Band zwischen Stil und Sujet nie, so lose es auch sein mag. "Die Sprache, die sich das Genie (in langem Kampf) erobert hat, gestattet ihm keineswegs, alles zu sagen: nur all das, was es selbst sagen will." (A. Malraux)
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