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Dienstag, 2. Oktober 2012

Generation Google - informiert orientierungslos

aus 2007) Britische Studien (diese Autorität - sich auf eine Studie zu beziehen - funktioniert längst immer) belegen, daß man mit Entsetzen von einer "Generation Google" sprechen muß:

Die nach 1993 geborenen Jugendlichen hätten einerseits keinerlei Analysekraft und Kritikvermögen, würden aber anderseits mit unfaßbarer Gutgläubigkeit Bildschirminhalte akzeptieren. Ja: Wissen setze sich heute immer ausschließlicher aus "zufällig" gegoogelten Inhalten zusammen. Kennzeichen: "schnell, oberflächlich, und ohne Prüfung" Man liest nicht einmal aber das mehr, sondern "schaut" die Artikel. "Sie finden alles, was sie suchen, können aber mit den Ergebnissen nichts mehr anfangen. Einordnen, hinterfragen - unbekannt." Immer stärkeres Gewicht gewinnen dabei die Blogs.

Weitere Meldungen: In Bibliotheken geht die Bedeutung "haptischer" Information (Bücher ...) immer weiter zurück. Die junge Generation erwartet, daß Information digitalisiert ist, und bewertet nicht-digitalisierte Information immer zweitrangiger. Wobei das Problem noch anderes Gewicht bekommen könnte ... ob diese Generationen überhaupt noch Bibliotheken benutzen werden. Derzeit sieht es nämlich nicht danach aus: Google und Wikipedia ist längst primäre Informationsquelle geworden.

Aus anderer Quelle sind Berichte zuhören, denen gemäß selbst wissenschaftliche Arbeiten an Universitäten in immer erschreckenderem Maß aus jeweils aus dem Netz kopierten Inhalten "assembelt" werden.

Eine eigene Beobachtung aus jüngster Zeit: Während sich die Jorunalisten (wie überhaupt immer ausschließlicher, wie vor kurzem warnend Klaus Emmerich meinte) aus dem Netz ihre Informationen holten (ohne also eigene Recherchen anzustellen bzw. zu wissen, wie man das überhaupt noch mache) - holen sich die Verfasse von Artikeln ihre Inofrmationen aus journalistischen Quellen ...

Das Internet fördert in immer rascheren Zyklen, spiralförmig wie jede Entwicklung, die die Insichgekehrtheit der Welt mit sich führen. Die Reflexivität, von Doderer noch warnend als "Zweitwirklichkeit" bezeichnet, ist kennzeichnende Eigenschaft des heutigen Menschen.

Ich habe es 2000 gesagt, als ich ins Internet "einstieg": Das Internet ist ein Elitemedium, nicht für die breiten Massen geeignet. Denn erst die Einordnungsfähigkeit, also die Bildung, macht aus Daten Fakten. Durch den Zugang der Breiten aber werden sich ganz neue Hierarchien bilden, die von Merkmalen des Expliziten und Gesagten - als Kennzeichen der Durchsetzung im Internet - geprägt sein werden. Das Schauen der Dinge wird also noch weiter an Bedeutung verlieren - zugunsten eines (immer bereits interpretierten) Bildes davon.


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