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Montag, 15. Oktober 2012

Schuld sind die anderen

aus 2007) "Das ist etwas, das wir nicht alleine zu verantworten haben, sondern das wir der gesamteuropäischen Entwicklung zu verdanken haben!"

Dieses Argument hört man sehr oft, und vielleicht erscheint es nur mir so, aber: immer öfter. Anlaß diesmal war die jüngste Nationalratsdebatte, die den Umstand behandelte, daß die Inflation des Vorjahres - die massiv auf die Grundversorgungsstoffe ging, deshalb für Bezieher kleiner und kleinster Einkommen, wie Mindesrentner, umso schmerzhafter ist - die Pensions-, aber auch die Lohnerhöhungen wegfresse. "Das betrifft aber nicht nur uns, sondern den ganzen EU-Raum," lautete die Verteidigung.

Das kommt aus dem Mund derselben Politiker, die den EU-Beitritt 1994 zu verantworten haben. Ich schreibe bewußt "zu verantworten", denn selbstverständlich ist es lächerlich, sich je nach Bedarf freizusprechen.

Nachdem die Eingliederung in den großen Wirtschaftsraum zwangsläufig die nationalen Entwicklungen in europaweite auflöste - und hier muß man von auflösen sprechen, denn eine nationale Entwicklung von Wirtschaftsdaten gibt es jetzt, noch mehr aber mit jedem weiteren Jahr, schlicht NICHT mehr - ist eben das zu verantworten, was Verantwortung meint: Und das ist das Beeinflußbare, das der Macht unterliegende. Diese abgegeben zu haben ist damit samt allen Folgen ebenfalls mit zu verantworten. Dasselbe gilt natürlich auch für "Erfolge."

Aber immer noch weichen die realen Entwicklungen in Europa von den schon 1993 prognostizierten bis in Details nicht ab, was ich jederzeit beweisen könnte. Sodaß es nicht einmal das Argument des tatsächlich Unvorhersehbaren gibt. Wir befinden uns in einer langanhaltenden Gesamtbewegung, deren Wirkkomponenten Viel mehr aber müßte man solche Aussagen als das sehen, was sie in Wahrheit ohnehin sind: Eingeständnisse einer Inkompetenz in den Sachgebieten, die zu regeln man kraft seiner Funktion versprochen hat.



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