Dieses Blog durchsuchen

Montag, 1. Oktober 2012

Unfreiheit als Nicht-Subjektivität

Die Ideologie ist das Formieren der Gedanken (in der Gestalt der Sprache) zu einem Zweck, der  nicht in der Wahrheit selbst liegt. Deshalb kann auch die Wahrheit - zur Sprache abstrahiert - zur Ideologie werden, ihre lebendige Kraft wird abgetötet.

Ideologische Sichtweise ist damit eben nicht Subjektivität, wie M vorhin in einem Gespräch meinte, als sie einem Filmemacher diese Sichtweisen vorwarf, die seine Filme ungenießbar (im eigentlichen Sinn) machen. Sondern sie entfremdet von der Basis der Subjektivität, dem originären Reagieren bzw. Interagieren mit dem Wirklichen der Welt, das immer unmittelbar an der eigenen Haut (als Grenze, insofern ist das "Eigentum", der Besitz als "nach außen gelagerte Haut" zu sehen) beginnt.

Kunst, ja jedes Werk, das ein solches ist, kann aber nur aus der ureigensten Subjektivität entstehen. Das Problem der Ideologie ist also ein Problem der Freiheit, die eine Rückbindung an die Quellen des Subjektiven bedeutet. Wo sie unmittelbar mit dem Religiösen in eins fließt. Auch die Ausgrenzung des Religiösen ist also ein Akt der Unfreiheit, weil er die Freiheit maßgeblich einschränkt, indem er das Ich (im Selbst) verändert, das Licht, das erst die Welt erkennen (und damit: werden) läßt, verdunkelt.



***