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Samstag, 3. Februar 2018

Also doch zurück zur Ehe

Nun hat natürlich die #metoo-Bewegung etwas anderes bewirkt, und zwar weltweit. Das Mißtrauen zwischen Mann und Frau wird immer tiefer, und damit die Basis für eine Ehe, weil für jede Form von vertrauensvoller Partnerschaft noch brüchiger. Die Frau sieht den Mann als Vergewaltiger, der Mann die Frau als potentielle Anklägerin, die auch bislang als normal geltendes Verhalten (wozu auch die unscharfen Ränder und gewisse Übertretungen gehören, die in gewissem Sinn zu tolerieren Merkmal des Erwachsenseins ist, ja, Erwachsenheit bedeutet in hohem Maß überhaupt, mehr oder weniger kleine Verfehlungen des anderen zu übersehen - übersehen, übergehen ist wesentlich für den zwischenmenschlichen Umgang, sonst gibt es einen solchen gar nicht, denn jeder verfehlt sich täglich sieben mal siebzig mal) dazu benutzen kann, den guten Ruf und gar eine Existenz zu zerstören. 

Das ist besonders tragisch, weil es zum Wesen der Einheit von Mann und Frau gehört, so wie zum Wesen jedes Dings, daß es nur durch Gewalt entsteht. Und zwar konkret durch Gewalt an der Materia, die eben aus ihrem bloßen "Sosein" herausgerissen und neu geordnet wird. Und zwar geordnet gemäß eines Potens, eines in der Materia liegenden (aber von ihr selbst nicht gewirkten) Möglichen, das nicht aus sich heraus entstehen würde, ja gegen das sich die Materia sogar zur Wehr setzt. Kraft der aller Materia einliegenden Trägheit, also dem Bestreben in seinem Zustand zu bleiben, das dem Bestreben zur Potens widerstrebt, sodaß alle Dinge diese zwei Seiten in sich tragen. 

In gewisser Hinsicht ist also die geschlechtliche, eheliche Partnerschaft keineswegs nur eine "Willensübereinkunft", wie es seit der Aufklärung fälschlich heißt. Die ja alles in Vertragsverhältnisse umgedeutet wissen will. Kein Mensch trägt sich restlos auf der Zunge! Vielmehr ist die Zunge, das gegebene Wort nur die Befestigung, weil Gründung eines solchen Zueinander.

Und das führt zu einem andern Punkt, einer anderen Seite dieser Bewegung. Denn wirklich vermeiden läßt sich die #metoo-Problematik nur dort, wo Mann und Frau eine Ehe eingehen. Oder sollte man sagen: ließe? Denn dazu muß die Ehe von außen heilig gehalten und durch die Gesetze eines Landes so geschützt werden, daß sie in Integrität sie selbst bleiben kann. Die nur in äußersten und wenigen Fällen sozialen Eingriffen von außen unterliegen darf oder gar muß: Wenn die Eheleute sich auf eine Weise verhalten, die der Natur der Ehe auch in ihrer gesellschaftlichen Stellung und Norm nicht entspricht. 

Diese Norm ist aber nicht einfach individuell festlegbar, sondern weil die Ehe dem Menschen so grundlegend eingeschrieben ist (als Grundlage des Menschseins ist der Mensch aus seiner Natur heraus ehelich; dies gilt auch im übertragenen Sinn, also auf Werk, Führerschaft etc. bezogen) muß sich in ihr auch die allgemeine Natur des Menschen (und damit die allererste Werte- und Normstruktur einer Gesellschaft) ausdrücken.

Auch natürlich damit als Ehe, in der sich der Leib des jeweiligen Partners dem anderen übereignet. Was alleine schon die Absurdität zeigt, hier noch von Willen im Einzelfall sprechen zu wollen, denn die diesbezügliche eheliche Sünde ist die Selbst-Verweigerung, nicht die Forderung.

Insofern bricht in der #metoo-Bewegung eine Widersprüchlichkeit der modernen Welt zur Natur auf. Die einerseits totale sexuelle Befreiung verlangt hat, nun aber erlebt, daß eben diese sexuelle "Freiheit" (die ja nur eine Schrankenlosigkeit, also das Gegenteil von Freiheit, ist) andere Personseigenschaften beschädigt. 

Insofern kollabiert heute tatsächlich das Wertesystem der Gegenwart - es hält nicht, wie man sieht. Und vielleicht ist das der wertvollste Aspekt an dieser Sache.

So nebenbei: Um die Sache noch mehr auf ihre Natürlichkeit hinzuführen gehört der Gedanke dazu, die Frau immer als einem Manne zugeordnet zu verstehen. Geht sie dieses männlichen Schutzes verloren, ist sie tatsächlich schutzlos und wird entsprechend angegriffen. Solche Angriffe sind immer aber Angriffe gegen den Mann - Ehemann oder Vater - dem eine Frau zugeordnet ist. Der in diesem Falle das Kind als "Teilmenge" zugerechnet werden muß. Damit kollabiert mit der #metoo-Bewegung auch der irrige Gedanke einer autonomen Stellung der Frau überhaupt. Auch dies ist aber eine Naturwidrigkeit, die aber schon die Qualität eines heiligen Tabus hat.

Weil dies also heute noch vor aller sexuellen Übergriffigkeit als Heiliger Gral unantastbar gestellt ist (und zwar von praktisch allen gesellschaftlichen Gruppierungen), wird das Problem endgültig unlösbar, und mit jedem Lösungsversuch noch widersprüchlicher, noch komplexer.*. Und so, zu Widersprüchen mit der menschlichen Natur verdammt, zu immer komplexeren Unlösbarkeiten kulminieren, in der sich alles in Unvorhersehbarkeiten und Einzelfälle** auflöst. Und das heißt noch mehr: der Willkür ausgeliefert ist. Solcherart wird das Verhalten der Geschlechter zueinander noch brüchiger weil (aus Naturwidrigkeit) widersprüchlicher, wird der Mensch noch vereinzelter und isolierter. 




*Und wie wir wissen, haben komplexe Systeme (als dynamische, nicht lineare Systeme mit Rückkoppelungseffekten; und das sind auch menschliche Gesellschaften, wenn letzteres auch nicht notwendig!) die Eigenschaft, daß sie einerseits unvorhersagbar sind, anderseits die Wirkung, die sie zeitigen, mit der Ursache in keinem adäquaten Verhältnis mehr stehen, also auch ein kleiner, für sich völlig vernachlässigbarer Anlaß größte Folgen für das Gesamtsystem haben kann.

**Was sich im Verhalten der #metoo-Empörer ebenso zeigt, wie in dem von Stimmen wie Catherine Deneuve, die der Vdz für die schönste, in jedem Fall aufregendste Frau des 20. Jhd. - in der Öffentlichkeit; aber rirgendwie ist das gar nicht abzusondern - hält). Die ja gewiß nicht zu Vergewaltigungen aufgerufen hat, wenn sie Ruhe im Stall forderte, weil gewisse "sexuelle Belästigung" eben zum Spiel von Mann und Frau dazugehöre, dessen Grenzen sich diese jeweils selbst ausmachen sollten.






*250118*