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Mittwoch, 28. Februar 2018

Wer vieles retten will wird alles verlieren

Wir brauchen Berichte, die von "erschütternden Erfahrungen" mit "Flüchtlingen" und deren Integrationsbemühungen erzählen, hier nicht weiter ausbreiten. Wir haben sie nicht notwendig und auch nicht die Kaskaden von "nicht alle sind so ..." (etc. etc.) mit denen die "Aufgewachten" (wie die deutsche Filmemacherin und Journalistin Rebecca Sommer) ihre Schilderungen weichspülen, in Wahrheit nur etwas zu retten versuchen, das nie zu retten war. Denn wir erleben bei vielen hier nur, was ohnehin einmal kommen mußte: Ein Aufwachen zur Realität. Wir können uns auch nicht darüber freuen, daß allmählich selbst unter bewegtesten Zuwanderungsbefürwortern Stück für Stück Realismus sich Bahn bricht. Wir sind auch nicht erst jetzt dabei uns unserer eigenen Kultur bewußt(er) zu werden und deren Erhalt zu verlangen. 

Alles das ist, wie auf diesen Seiten nachzulesen ist und zwar schon seit vielen Jahren (die ambrosius.konnotationen gibt es ja schon seit 2007) hat es stets nur einem Prinzip zu folgen versucht: Dem der Wirklichkeitsoffenheit. Das reicht. Wir wußten, daß alles so kommen würde.

Die Ereignisse der letzten Jahre (und man muß sagen: Jahrzehnte) haben eben genau das gezeigt: Daß es in unseren Ländern einen enorm hohen Anteil völlig realitätsferner, wirklichkeitsverweigernder Menschen gibt, deren mangelnde Welt- und Menschenkenntnis (trotz ständigen Herumreisens am Globus, die nur Ausdruck von Wurzellosigkeit, nicht aber von Weltläufigkeit sind) in Korrelation zum Einfluß steht, den sie im Rahmen des Sprachraumes - als "allgemeines Meinungsbildungs- und Weltordnungsmedium" - und vor allem in der veröffentlichten Meinung haben. Wenn man von Spaltung unserer Gesellschaften sprechen möchte, dann läuft die Linie genau dort: mehr oder weniger eloquente Wirklichkeitsfremdheit gegen Vernunft (die direkt mit Wirklichkeitsrezeption zu tun hat.)

Aber es geht noch um mehr Spaltungen, und das Aufwachen so mancher (oder das Aktivistentum anderer) kommt zu spät, denn es ist bereits zu spät. Um viele Jahre zu spät. Wenn die Regierungen unserer Länder sich nun auf "Familiennachzug" einigen, so wird darin nur noch stärker einzementiert, was lange schon alternativlos (und hier gilt das Wort wirklich), weil direkt vorbereitet war: Unsere Länder, unsere Staaten werden sich radikal umbauen, und haben sich bereits radikal umgebaut. Sie sind zu einem Dachverband für Parallelgesellschaften geworden. Das war schon vor 25 Jahren erkennbar und nicht nur der VdZ hat es bereits damals erkannt.

Aber die Politik hat es bis heute ignoriert. Und so wird sie laufend von Realitätserfahrungen überrascht, ohne - immer noch! - angemessen darauf zu reagieren. Vielmehr hat eine ganze Generation von Wirklichkeitsverweigerern soziale Experimente angestellt, die an Erfahrung nur und höchst mangelhaft nachgeliefert haben, was Vernunft von Anfang an hätte sagen können und gesagt hat, aber nicht gehört wurde. 

Politik darf eben nicht danach gehen, daß ein Volk halt mal seine Wirklichkeitserfahrungen macht. Sie muß wissen, was wirklich ist und danach handeln. Darf nicht so tun, als wäre ein Land ein Kindergarten, eine Sonderzone, in der alles einmal aufgelöst, seiner Wirklichkeit beraubt wird, bis alle mal ihre Erfahrungen machen, sie irgendwann vielleicht bei der Realität angelangt sind. Bis das eintritt, sind die Spielregeln bereits völlig verändert. Raum verlangt immer Herrschaft und wo dies nicht der Fall ist, wird Raum verloren. Das ist ein Prinzip der Welt und des Seins in der Welt. Seit fünf Jahrzehnten lösen wir nur noch Substanz auf - was hat man als Folge erwartet?

Heute muß man sich auf eine Segretationsgesellschaft einstellen. In der starke Ordnungsmächte darüber wachen, daß verschiedenste Parallelgesellschaften NEBENeinander (ein MITeinander in kultureller Form ist nicht möglich, dafür sorgen schon die unvereinbaren religiösen Bedingungen, die auch wiederum weit differenzierter sind als "Christentum - Islam") in einem beide Separaträume berücksichtigender Rechtsordnung existieren können, ohne daß ein Krieg ausbricht. Dabei ist diese Idee gar nicht neu. Sie greift nur auf, was wir ohnehin haben! Und wie gesagt mit "Familiennachzug" endgültig etablieren. 

Denn eines ist sicher: Als geschlossene Familien werden die Zuwanderer auch "Integration" (die sowieso in der heute immer noch versuchten Form ethisch verwerflich, bloße Kosmetik ist) ablehnen und abschütteln. Frau Sommer weist darauf hin, der Leser möge es nachlesen, daß häufig sogar "bereits integrierte" in dem Moment, wo sie ihr früheres soziales Umfeld nachgeholt haben, umkippen, zurückkippen. Wie sollte das auch anders sein. In allen Ländern Westeuropas zeigt sich bereits heute diese Realität. Wo sich überall Stadtviertel und Siedlungsbereiche mit geschlossener ethnisch-religiöser, daraus zwangsläufig folgender religiöser Ordnung gebildet haben. Haben, nicht erst bilden werden!

Weil die eigentliche Kernproblematik also weiterhin ignoriert wird - der zuletzt hörbar gewordene Vorschlag eines österreichischen Freiheitlichen, Sammellager einzurichten, wäre in diese Richtung als erster Schritt deutbar; aber die Reaktion der Dominas der öffentlichten Meinung zeigte, daß das keine Chance hat - wird sich etwas ganz anderes abspielen. Diese Parallelgesellschaften werden immer mehr Gewicht im Rahmen der demokratischen Verfaßtheiten bekommen. Und schließlich auch politisch ein Machtfaktor. Der auf demokratischem Weg stark genug sein wird, unsere gesamten Gesellschaften auf eine Weise umzubauen, die wir heute völlig ablehnen würden. Das bedeutet, daß Westeuropa unumkehrbar auf dem Weg zu einer islamischen Gesellschaft ist. Nicht als Schicksal, sondern aus mangelndem politischen Handeln.*

Der heute meist beschrittene Weg, Kulturen und Religionen und Ethnien einfach durcheinanderzuschütteln wird genau auch dorthin führen. Es gibt etwa aus den USA - die eine solche Entwicklung bereits seit 70 Jahren genommen haben - ausreichend soziologisches Material, das das belegt. Nur sind dort die früheren ethnisch-religiösen Gruppierungen bereits so stark geschwächt, daß sie sich nicht mehr erholen. Es bleibt für solch einen Staat also nur eine pseudologische, ideologisierte "Amerikanismus-Entwicklung", der mit viel Gewaltbereitschaft eine künstliche Klammer aufrechterhalten kann, die aber niemals Verwurzelung und menschengerechte Identität zu stiften vermag, sondern positivistisch, zweitwirklich bleibt.

"Wer vieles retten will, wird alles verlieren." Nur durch Segregation, in der wir heute von vielem Abschied nehmen, ehe wir es unfreiwillig verlieren werden, können wir uns noch (sic!) davor schützen, daß wir unsere eigene Kultur- und Lebensordnung, unser Hab und Gut, unsere Traditionen wenigstens theoretisch schützen und bewahren können.



*Der heutige Weg, diesen Mangel an tragfähigen, weitblickenden politischen Entscheidungen dadurch zu kaschieren, indem man das Problem der Parallelgesellschaften und Fremdkulturen den Kleinräumen, den Bürgern und Kommunen einfach überläßt, dabei aber den "Ausgang" vorschreibt, ist zumindest als zynisch zu bezeichnen.

Übrigens ist auch das Sprechen darüber - von allen Seiten! - verfehlt. Nehme man etwa die als "Einzelfälle" titulierten aufgebrochenen Konflikte. Es bringt da auch nichts, sie zu sammeln um zu beweisen, daß sie keineswegs nur "Einzelfälle" sind. Mit Zahlen kommt man da nicht weiter. Weil schon das Wissen, daß wir es - meinetwegen im Verhältnis zur Zuwandererzahl "geringen Prozentsätzen" - prinzipiell mit völlig anderen zwischenmenschlichen Werten und Verhaltensweisen zu tun haben KÖNNTEN reicht, um im gesamten öffentlichen Raum ein neues Verhalten zu bewirken. 

Das ist dann das, was wir als "vorauseilenden Gehorsam" immer wieder feststellen, in dem wir bereits spätere Stufen einer Entwicklung vorwegnehmen. Bei der angestammten Bevölkerung genauso wie bei den Zuwanderern, nur in je anderer Richtung. Es genügt zu wissen, daß Muslime völlig andere, und nicht einmal nachvollziehbare Wertvorstellungen haben KÖNNTEN, um zu bewirken, daß wir uns bei allen darauf einstellen und wir im Alltag bereits damit rechnen.

Zu sagen, daß ein paar Einzelfälle ja nicht das Verhalten zu allen übrigen Zuwanderern beeinträchtigen dürfe, ist also ein völliges Unding und neuerlich Wirklichkeitsverweigerung. Der bekannte Grundsatz, daß in Gebieten mit höherer Zuwandererquote ein Miteinanderleben problemloser vonstatten geht als in Gebieten mit prozentuell weniger hat vielfach genau dort seine Wurzeln: Die angestammte Bevölkerung hat neue Wertvorstellungen bereits internalisiert, und sich angepaßt, Eigenes aufgegeben. Die absurden Überversorgungssysteme des Westens sind nämlich eigentlich nur Ausdruck: Ausdruck einer Schwäche, die den Zuwanderermassen natürlich lieber ist, Ausdruck unserer gewohnten Art, uns Probleme vom Leib zu schaffen, sie zu umgehen. Das laute Bellen, das aus Mittel- und Osteuropa verschiedentlich zu hören ist, hat also durchaus auch seine reale, moralbildende Wirkung. Auf Zuwanderer, wie auf die angestammten Bevölkerungen.







*140218*