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Montag, 5. Februar 2018

Wie ein Balg allen das Gericht bedeutet

Mein Gott, was für eine Freude, die neue Landwirtschaftsministerin Österreichs ist schwanger. Was für ein Glück, was für ein Wunder (sic!) titelt daraufhin die größte österreichische Zeitung.  Und stellt auch gleich den Vater vor, mit dem die Ministerin - Mitglied der christlich-demokratischen/sozialen Partei Österreichs, der ÖVP - in freier Lebensgemeinschaft lebt, also nicht verheiratet ist.

Herr- und Damschaften, noch vor 50 Jahren wäre das als Skandal tituliert worden. Denn ein uneheliches Kind? Nicht mit seriösen Bürgern. Eine nicht verheiratete Ministerin? Nicht bei christlich-sozialen Gesinnungsgenossen.

Ach ja, sagt da Z., das ist heute doch alles anders, das ist heute "nicht mehr so". Ah so? Es "ist nicht mehr so?"

Nein. Es ist nicht anders, anders ist nur die öffentliche Meinung dazu. Aber was sagt die aus? Wenn sie gegen die Natur spricht, sagt sie nichts anderes aus als das Maß, in dem eine öffentliche Meinung bereits gegen die Natur steht. Und damit in jedem Bürger der davon überdeckten Bevölkerungsmasse Widersprüche auslöst. 

Denn anders als viele meinen, ist die sinnlich-technische Seite der menschlichen Wahrnehmung "geeicht" und zwar an der Natur. Außerhalb ihrer gibt es keine Sinne, nur deren definitive Behinderung, als Blindheit, Taubheit etc. Diese sinnlichen Daten sind nun nicht "an sich" Information, sondern sie werden es durch die im Menschen gegebene Einheit mit dem Geist, als Einheit in und mit der Vernunft also. Deshalb gibt der Geist, der Verstand vor, was an den sinnlichen Daten als Information gilt.

Entspricht aber die Geisteslandschaft nicht mehr der Natur, also der Seins-Matrix der Dinge, so steht sie im Widerspruch mit eben dieser. Das heißt, daß nicht "heute alles anders IST", sondern nur die Bahnen der Reflexion (nenne man sie "kollektives Bewußtsein", nenne man sie "Öffentlichkeit") die Natur nicht mehr treffen.

Denn das Wesen des Menschen ist, nur in der Wahrheit - und die umgibt alles, was sinnlich vorzufinden ist - zu jener Einheit in sich selbst zu kommen, in der er auch im Denken das abbildet, was der Natur, als der Matrix des Geschöpflichen sozusagen, entspricht. Wenn nun "heute alles anders ist" als es die Natur der Dinge (in dem Fall: des ehelichen Menschen) zeigt und vorgibt, so zeigt das nur, daß der Mensch heute nicht mehr in der Lage ist, die Wahrheit zu denken. Also wird, was er als öffentliche Meinung, als öffentlich bekundete Moralvorstellung (etc.) antrifft, in einen Widerspruch mit seiner - und zwar mit der je individuellen! - Natur zu treiben versuchen, hängt er ihr an. 

Der Landwirtschaftsministerin erwartetes Kind wird also nicht mehr sein als es immer war - ein Balg. Naturrechtlich: ein uneheliches Kind, naturrechtlich: weitgehend ohne Rechte, was heißt: ohne zugewiesene Identität. Daß sie eines außerhalb der Ehe empfängt ist ihrer Unsittlichkeit zuzuschreiben, die Folgen auch für das Kind sind entsprechend. Wohlgemerkt: Wir sprechen hier vom Naturrecht. Das keine "öffentliche Meinung" - "heute ist alles anders" - zu ändern vermag. Nur: zu verfehlen vermag. 

Sodaß solche Nachrichten in ihrer verheerenden Breitenwirkung das Schuldkonto dieser Dame enorm belasten. Da hilft kein Geschwafel vom "Wunder Kind", da hilft kein Gefasel vom individuellen Glück. Da hilft nur Beichte und schnellstmögliche Heirat. Und ansonsten - Schweigen. 

Denn NICHTS (in solchen Dingen: absolut nichts!) ist ANDERS. Nur nehmen wir es nicht mehr wahr. Nur können wir die sinnlichen Daten nicht mehr als WAHRnehmung ordnen und entsprechend urteilen. Nur ist das heutige öffentliche Urteil fern jeder Seins-Erfassung, ein einziges gegenseitig vorgeschummeltes Modell einer (tragischen) Scheinwirklichkeit. Welch Vorbild für die Jugend.

Hier das Wunder Mensch ins Spiel zu bringen, ist schlicht und ergreifend eine Verhöhnung des Seins. Also - Gottes. Dem unterstellt wird, daß es auch ohne Seinsordnung Wunder wie den Menschen gäbe. Stattdessen wird so ein Kind den Erzeugern (denn Eltern sind es nicht) zum Fallbeil am Jüngsten Gericht.

Wie sagte einmal der em. Papst Benedict XVI.? Wir stöhnen unter der Geduld Gottes. Geduld? Es ist das Nachgeben dem Menschen gegenüber. Der, seinem Schicksal überlassen, jener Hölle überlassen wird, die jedes Entscheiden gegen den Willen Gottes, der ein Wille zur Ordnung ist, bedeutet. Daß das kein Bischof sagt - die Ebene, die es angehen würde - läßt ansonsten nur einmal mehr wissen, daß diese in ihrer Verantwortungslosigkeit, in ihrem absurden, abscheulichen Versagen, ohnehin längst im Ewigen Feuer schmoren. Nur ... nehmen sie es nicht wahr.

Denn die Sinne sind "ein Hund". Sie liefern aus sich keine Information. Null. Niente. Nado. Nitschewo. Nur die Wahrheit tut das. Denn Information muß als solche erkannt werden. Ohne Wahrheit sind Sinne damit wertloses Datengeräusch. Wer darauf wartet, daß die Sinne ihm Urteile liefern, wird ewig warten. Buchstäblich. Der Mensch aber ist Mensch, weil er entscheidet. Nur so wird Welt überhaupt.

Aber was interessiert das heute. Wo doch alles nur "Funktion" ist? Wo niemandem mehr auffällt, daß das Bewuscheln von "Hauptsache Kinder" eine schwere, ja bösartige Erniedrigung des Menschen selbst ist, der nur noch zum Faktor im Wohlstandssystem wird. Wo eine gedeihliche Gesellschaft nicht von ihrer ontologischen Struktur hergedacht wird, sondern von ihren technischen Eigenschaften.

Welch' Hypothek. Vor allem für so einen Heranwachsenden. Welch Schande für die Erzeuger. Auch heute, weil heute eben nur für die Bös-Dummen "alles anders" ist.






*250118*