Treibgut - Wo am breiten Strome die Ufer stehen, sind Schwarzerlensamen aufgegangen, und schäumen als saftige Büsche die Ränder der großen Lethe, die alles ins Dunkele Meer trägt; ihre weichen Äste, die noch nicht ahnen lassen, welcher später als kahler Stamm reife Blätter hoch in der Sonne wiegen wird, tauchen in die Wasser, wie Kinderhände. Dann und wann greifen sie, denen alles noch ernstes Spiel ist, nach Treibgut. Oder es bleibt hängen, lädt zum Tanze, haucht im Kusse Lebwohl
Gerhard Polt mit der Sequenz "Toleranz". Ja, so ist das mit dem Kabarett. Das sagt einem schon, was wahr ist, man aber nicht hören will. Weil so eine Toleranz möchte halt jeder gern haben. Aber hat sie einer? Ich frag Sie: Hat sie auch nur einer? Wenn das Bayern-Spiel läuft und jedesmal, wenn der Stürmer im Strafraum drin ist, kommt der Moik ins Bild? Was hat der im Strafraum zu suchen? Soll der in Peking singen. Da bin ich tolerant.
Ich mein' - man kann doch nicht immer über Toleranz reden. Haben muß man sie, haben! Und wenn es noch so wurmt. Das ist ernst. Sein Sie einmal tolerant, bei solchen Nachbarn wie den Böhm. Kommt meine Frau dazu, ich soll tolerant sein. Da hau' ich ihr eine rein, daß sie einen Purzelbaum schlagt. Schreit sie als wie. Siehst Du, sag ich, wo ist sie jetzt, Deine Toleranz? Sagt sie: Na, da sag ich schön danke. Sag ich: Spatzl, dafür daß ich Dir so selten eine überzieh, brauchst du mir doch nicht dankbar sein. Bedank Dich bei meiner Toleranz!
Der VdZ hat es hier schon vor Jahren gesagt, nun nimmt es immer konkretere Formen an: Der Brexit war keineswegs ein "Unfall", sondern von den englischen Eliten geplant. Die Großbritannien wieder als globale Macht etabliert wissen wollen, als ein Land, das zu handeln weiß. Wörtlich soll der britische Verteidigungsminister Gavin Williamson gesagt haben:
„Der Brexit hat uns an einen großen Moment in unserer Geschichte
gebracht. Ein Moment, in dem wir unsere globale Präsenz stärken müssen“ [...] „Wir können neue Allianzen aufbauen,
alte wiedererwecken, und vor allem klar machen, dass wir das Land sind,
das bei Bedarf handeln wird. Und eine Nation, an die sich die Menschen
wenden können, wenn die Welt Führung braucht.“
Und dazu braucht es ein gestärktes Militär, so der Minister.
Aus Gründen der Vollständigkeit wollen wir uns doch kurz einmal diesem Thema widmen. Es schien dem VdZ bislang andernorts genug besprochen, und im übrigen viel zu lächerlich. Aber wie gesagt, einmal soll es kurz gebracht werden, und dazu taugt das kurze Filmchen der Prager University recht gut.
Die Rede ist vom angeblichen "97 Prozent Konsens der Wissenschaftler" über eine bestehende oder bevorstehende Klimakatastrophe. So wird es uns regelmäßig verkauft. Den Ausgang nahm diese (irreführende) Behauptung von einer australischen Studie. Ein gewisser Herr Cook, Kommunikationsfachmann, hat sie in die Welt gesetzt, und sich dabei auf seine "Studie" berufen. Dabei habe er, so die Behauptung, viele tausend Studien und Aussagen von Wissenschaftlern untersucht, die sich mit Klima befassen. Dabei sei dann herausgekommen, daß 97 Prozent aller Klimawissenschaftler die Aussage verträten, daß erstens der Klimawandel real sei, und daß zweitens der Mensch daran die Schuld trüge.
Nur der erste Satz stimmt aber. Und den könnte wohl jeder unterschreiben, der noch seine Sinne irgendwie beieinander hat. Denn was sonst als ständig wechseln sollte das Klima, es ist ja ein dynamisches System, dessen Hauptzustand Wandel und Bewegung ist. Das ist ungefähr so als würde jemand sagen, daß sich in jeder Familie täglich die Gespräche weil die Beziehungen ändern. Das ist eben der Sinn von Gesprächen, sie sollen Beziehungen gerade durch das Ändern des Umgangs miteinander stabil halten. So ungefähr.
Der zweite Satz aber stimmt bereits nicht mehr. Lediglich zwei Prozent der untersuchten Studien kommt zur Auffassung, daß der Mensch am Klimawandel die Hauptverantwortung trägt. (Über gewisse Auswirkungen auf Wetter und damit Klima als statistisches Mittel brauchen wir natürlich nicht reden, jeder der den Vorplatz vor seinem Haus asphaltiert hat wird das bestätigen, das Klima vor dem Haus verändert sich durch menschlichen Einfluß ;-). Die Frage ist nur, ob das und wenn ja welchen Einfluß es auf das Weltklima hat. Ob der neu asphaltierte Parkplatz vor Ihrem Haus also etwa für die Regenfälle in Sri Lanka verantwortlich ist, um irgendetwas zu sagen, es geht ja ums Prinzip.
Machen wir es kurz: 97 Prozent der Klimawissenschaftler stimmen in einem Punkt überein, der eine simple Binsenwahrheit ist. Der in dieser Form jeder zustimmen würde, auch der hartgesottenste "Klimaleugner". Aber nur ein verschwindend kleiner Prozentsatz der Klimawissenschaftler macht für diese großen Veränderungen den Menschen verantwortlich oder hauptverantwortlich. Alle anderen Aussagen der Klimaalarmisten sind durch diese verbleibenden 95 Prozent also NICHT GEDECKT. Sie haben sie schlicht und ergreifend nie gemacht, oder würden sie einfach so unterstützen.
Für die aus und in dieser Studie aber destillierten weiteren Aussagen, die diesen "Konsens der Wissenschaft" zur Keule machten, mit der jeder Kritiker mundtot gemacht werden soll, der zu subtileren Auffassungen kam, oder einfach nur findet, daß eine Klimahysterie nicht angebracht ist, wurden und werden nämlich lediglich diese erwähnten zwei Prozent herangezogen. Die die alarmistischen Aussagen ausdrücklich unterstützen, oder - auch das hat Cook gemacht - "in diesem Sinne interpretiert" wurden. Das geht aus dieser Cook-Studie selbst hervor.*
Es verhält sich also mit der Aussage, daß angeblich 97 Prozent der Wissenschaftler in den Aussagen der Klimahysterie "übereinstimmen", also einen "Konsens" haben, wie mit vielen anderen Verhaltensweisen, die Lügner kennzeichnen: Sie lassen einfach vieles weg, und verwenden eine Wahrheit, indem sie sie aus jedem Kontext herausreißen. Und damit mit einer Wahrheit - lügen.
Und in diesem Sinne, im Sinne einer Lüge, wird diese Aussage auch ständig gebraucht. Sie soll eine erdrückende Mehrheit - also eine Wahrheit, der zu widersprechen unsinnig ist - vorgaukeln, die angeblich von Wissenschaftsseite her hinter der Klimapanik steht. Aber das stimmt nicht. Ganz einfach. Es stimmt nicht. Man will mit dieser Aussage nur eine seriöse Auseinandersetzung mit dem Thema verhindern, um die eigenen unlauteren Absichten durchzubringen.
Nachsatz: Es gibt aber einen anderen Konsens, über den leider unsere Mainstreammedien nicht berichtet haben. Es gab vor ein paar Jahren eine von rund 31.500 US-Wissenschaftlern (allerdings nicht nur von Kimaforschern, sondern auch von solchen aus anderen Fachgebieten) unterzeichnete Petition, in der verlangt wird, die Klimahysterie zu beenden, weil es keine wissenschaftliche Evidenz gibt, daß ein allfälliger Klimawandel menschengemacht ist. Als kleine Kostprobe hier eine alphabetische und imposante Auflistung von alleine 5017 nur amerikanischen Chemikern, Biochemikern, Biologen und Bio-Wissenschaftlern, die eine Beendigung des CO2-Schwindels fordern. So schaut ein Konsens aus.
*Andere Studien kommen sogar zu noch drastischeren Ergebnissen. Daß
nämlich aus allen Abstracts der herangezogenen bzw. erwähnten 11.913
wissenschaftlichen Studien von 1993 bis 2013 sogar nur 0,3 Prozent mit den behaupteten Gesamtaussagen zu Klima und Klimagefahr übereinstimmen. Details kann der Leser u. a. auf den EIKE-Seiten
nachlesen. Denn die Geschichte dieses behaupteten Konsens von 97 Prozent der Wissenschaftler ist nicht nur umfänglicher, sie hat auch Jahre vor dieser
Cook-Studie begonnen.
Wer schöpferisch handelt, der gestaltet. Wer das nicht tut, wird gestaltet. Seit Jahr und Tag schreibt der VdZ an dieser Stelle, daß nur Segregation eine langfristige Lösung sein wird. Dänemark hat sich als erstes Land dazu entschlossen, das Unausbleibliche endlich zu sehen und vorzubeugen, um Kontrollverlust wie in Deutschland zu vermeiden. Voriges Jahr begann man dort mit der Einrichtung von Ghettos für Zuwanderer, nun geht man noch einen Schritt weiter und verfrachtet straffällig gewordene Zuwanderer (das Wort "Asylanten" trifft bei der Zuwanderung nicht wirklich; darunter sind nur verschwindend kleine Prozentanteile wegen Verfolgung Hilfesuchende) oder solche, deren Asylanträge abgelehnt worden sind, ab 2022 auf das unbewohnte Lindholm, eine der dänischen Inseln in der Ostsee, wo sich heute nur Vogelkolonien befinden.
Generell haben die Dänen das Ziel ausgerufen, für wilde Zuwanderung, die sich meist das Etikett "Asyl" umhängt, so unattraktiv wie möglich zu werden. Vor allem die Zuwanderung ins Sozialsystem soll unterbunden werden. Und das scheint zu gelingen. Heute werden Asylbewerbern zumindest als Möglichkeit sogar Schmuckstücke abgenommen, um die Kosten ihrer Einreise zu decken. 2017 waren dann tatsächlich nur noch 3.500 Asylanträge zu verzeichnen, gegenüber 21.000 im Jahre 2015.
Angeblich existiert bereits ein Angebot aus Dänemark an Österreich (und alle interessierten Staaten Europas), gemeinsam Auffanglager zu errichten, die einem ähnlichen Zweck dienen: Zusammenfassung von abgelehnten Asylwerbern an einem "nicht sonderlich attraktiven Ort" in Europa. Einen ähnlichen Vorschlag hat auch der österreichische Innenminister Kickl für Österreich bereits gemacht. Der aber auf heftige Gegenreaktionen der Gutmenschenfraktion stieß, weil Kickl das Wort "konzentrieren" verwendet hatte.
In eine ähnliche (und richtige) Richtung weist ein Vorschlag, der auf einem von der CDU in Berlin veranstalteten Werkstattgespräch zu hören war. Der lt. Kronen Zeitung ausgewiesene Migrationsexperte Egbert Jahn schlägt vor, ähnlich wie in Jordanien oder Kenia "abgeschottete Flüchtlingsstädte" einzurichten. Dort sollen dann Zuwanderer untergebracht werden und Verpflegung erhalten, sonst nichts. Weder sollen sie arbeiten dürfen, noch Sozialleistungen erhalten. Das garantiert, daß sie auch ohne Zaun dort bleiben. So lange, bis ihr Asylbescheid entweder abgelehnt oder angenommen wurde. In beiden Fällen verlassen sie dann diese Städte, entweder hierhin oder dorthin. Es wäre aber auf jeden Fall Zeit, daß die Politik "Illusionen abbaut", auch was die angebliche "Beseitigung von Fluchtursachen" anbetrifft. Denn das wird ganz sicher nicht so einfach umzusetzen sein. Umgekehrt ist auch die Integration der Flüchtlinge eine Illusion. Ein Syrer wird nicht durch die Reise übers Mittelmeer vom Autokraten zum Demokraten.
Auch bei diesem Werkstättengespräch plädierte der Migrationsforscher Gerald Knaus, der das EU-Türkei-Abkommen von 2016
mitentwickelt hat, in der Diskussion für „moralischen
Realismus“. Er schlug vor, Deutschland solle mit anderen europäischen
Ländern Aufnahmelager am Mittelmeer einrichten und Migranten von dort
nach schnellen Asylverfahren in ihre Herkunftsländer zurückschicken.
Die Väter geben ihre Töchter aus ihrer Obhut in die führende Hand des Bräutigams. Hier: Jesus Christus. Keine Frau darf ohne Mann (und deshalb ohne Ehe, in dieser oder jener Form) bleiben, der ihr erst jene Identität (als Weltgeburt) gibt, in der sich Mensch zur Persönlichkeit festigen kann. So, wie kein Mann ohne Frau bleiben darf - mater/materia/matrimonium (=Ehe) - um ganz Mensch zu sein. Die Form der Körperlichkeit (in der Ergänzung) ist einzig bestimmt durch die sachliche Thematik innerhalb dieser Identität, also ohne sie nicht möglich zu definieren*, und ohne Initiation als "Ruffolge" und Welt-Schöpfungsakt naturwidrig.
*Die Formlosigkeit (man denke an das amorphe Wort "Beziehung", oder "Partnerschaft") ist an sich und in jeder Form naturwidrig und zerstörerisch. Sie verwirrt den Geist, enthält ihm die Basis zur Weltwerdung vor, und ist deshalb immer Sünde. Speziell Frauen streben deshalb deutlich intensiver als Männer zur Initiation in eine konkrete Form/Identität, also auch: zur Ehe. Auch wenn sie das (heute) oft nicht mehr wissen und mit dem allgemeinen Sprachgebrauch (=Denken) nicht mehr auflösbar ist. Nur vor diesem Hintergrund aber sind Frauen überhaupt zu verstehen. Das sollte man speziell den jungen Männern endlich deutlich genug hinter die Ohren schreiben. Das Geplappere der Feministen ist völlig irrelevant.
Der Mann muß also immer wissen, was zu tun ist. Auch wenn er nicht vergessen darf, daß er in dieser notwendigen Festigkeit als notwendiger (kreuz-charakteristischer) Bestimmungsfestigkeit für die Frau auf eine Weise wieder selber ... Braut ist. Als Kirche, weil er Mensch ist. Als Vis-a-vis der Form selbst, Gott, dem inkarnierten (aber in die geistige Form per Himmelfahrt und Geistessendung aufgestiegenen) Jesus Christus gegenüber.
"Wollen wir einmal rekapitulieren. Wir haben immer davon gesprochen, daß logos Gott ist. Und daß Gott nicht nur ein existierendes Wesen, sondern der aktive Treiber des Universums ist, der alles geschaffen hat. Daß Sein innerstes Wesen Liebe IST (nicht: hat, Anm.), was bedeutet, daß er auch uns aus Liebe geschaffen hat.
Somit ist klar, daß er für jeden eine Bestimmung und einem Plan hat. (Denn von Gott zu sprechen hat nur Sinn, wenn er die Wahrheit ist; alles aber was jemand schafft, schafft er nach seiner inneren Struktur, es trägt somit seine Wesenszüge, wenn auch indirekt; Anm.)
Deshalb ist Er es, der uns ausgewählt hat, und Er ist es, der uns die Möglichkeit geben wird, die Bestimmung unseres Ortes zu erfüllen. Aber Er wird niemals und ausnahmslos niemals unseren Willen seiner Freiheit berauben. Das würde gegen den Grund stehen, warum Er uns geschaffen hat. (Und daß er uns "als Sein Abbild", also ihm analog (ähnlich) geschaffen hat, bezeugt sich spätestens in der Menschwerdung seines Sohnes Jesus Christus; Anm.)
Das bedeutet, auch wenn Er uns bejaht, auch wenn Er uns in seinem Plan braucht, auch wenn Er sich um uns kümmert (weil die Welt als Gesamtplan damit auch auf uns zuläuft; Anm.), liegt es an uns, dem zuzustimmen.
Es liegt an uns, aktiv zu sein, und Ihn auch zu suchen, denn das ist der eigentliche Grund, warum Er uns geschaffen hat - damit wir das tun. Es liegt an uns, das Gute zu suchen, es liegt an uns zu verstehen, daß das Gute eine vernunftbezogene Grundstuktur in den Dingen selbst ist. (Denn in Gott kann es keinen Widerspruch geben, sonst wäre es widersinnig, von Gott zu sprechen - das genau meint unter anderem ja "Gott"; Anm.)
Es gibt bestimmte Wege, diesen Plan zu erfüllen, und es gibt bestimmte Wege, auf denen unser Leben zur Vollendung führt."
Der Beitrag dieser jungen Ärztin scheint dem VdZ nicht unwesentlich. Die ehemalige ausübende Homöopathin ist nach einigen Jahren einträglicher Praxis (denn die Homöopathie ist ein riesiger Geschäftszweig geworden) zu dem Schluß gekommen, daß die Homöopathie wirkungslos ist. Zum einen ist ihr aufgefallen, daß die Behauptungen der Homöopathen ganz einfach nicht stimmen. Eine allfällige Wirksamkeit ist ihrer Ansicht nach eher darauf zurückzuführen, daß sich die Patienten "gut aufgehoben" fühlen.
Und das ist vielleicht überhaupt der einzige Ansatz, der Medizin rechtfertigt. Wo immer Medizin glaubt, "heilen" zu können - und das ist der Anspruch der Homöopathie - muß sie fehlgehen. Man kann helfen, man kann unterstützen, man kann Heilhindernisse aus dem Weg räumen, aber man kann als Arzt nicht "heilen".
Auch die Frage, ob etwas dadurch gerechtfertigt ist, daß es "wirkt", ist von Interesse. Denn niemals heiligt der Zweck auch die Mittel. Verstehbar ist der Zustrom zur "alternativen Medizin" natürlich allemal. Auch wenn die Behauptung der Homöopathie, daß sie wissenschaftlich sei, nicht stimme. Sie hält wissenschaftlichen Kriterien nicht stand, und die Studien, auf die sie sich beruft, sind nicht haltbar.
Gut, man wirft seit Hahnemann der Schulmedizin vor, sie nehme zu viele Nebenwirkungen in Kauf. Aber sie wirke, immerhin, und davon spricht man nicht. Und niemand spricht von den Nebenwirkungen der Homöopathie!
Auffällig ist einfach, daß viele Lügen damit verknüpft sind. Warum etwa behauptet man, sie sei kostengünstiger als die herkömmliche (allopathische) Medizin? Es stimmt einfach nicht. Auch verdient der Homöopath weit mehr als der herkömmliche Mediziner. Er bekommt eine Zeitaufwendung bezahlt, die dem Allgemeinmediziner nicht bezahlt wird.
Insgesamt waren ihr einfach zu viele Denkfehler in der Homöopathie, sagt Frau Grams. Auch stimmen manche Behauptungen einfach nicht, ihr Gründer Hahnemann hat sich widersprochen, oder Dinge behauptet, die nicht nachvollziehbar sind, oder Zusammenhänge voreilig als gegeben angenommen. Sogar sein berühmtester Versuch, auf den sich Hahnemann immer wieder bezieht, und aus dem er (wie er sagt) sein Prinzip "Gleiches durch Gleiches heilen" bezog, stimmt nicht. Die Heilung von Fieber durch von Chinin (ein Extrakt der Chinarinde) erzeugtes Fieber stimmt nicht. Chinin erzeugt kein Fieber. Warum es damals bei Hahnemann so war, muß andere Gründe haben.
Nicht einmal die Behauptung, daß die Homöopathie eine "Naturheilkunde" sei, stimmt.* Insgesamt also umgibt die Homöopathie ein eigenartiges Gespinst aus seltsamen Behauptungen oder glatten Lügen. Schon das rechtfertigt Mißtrauen.** Aber das macht vermutlich auch ihre Beliebtheit verstehbar. Denn bei so vielen Widersprüchen (es gibt keine einzige, durchgängige "Lehre der Homöopathie", auch wenn das alle die vielen Richtungen behaupten) ist für jeden was dabei. Jeder kann sie sich nach seinem Weltbild und nach seinen Wünschen zurecht biegen. Denn nur sie haben sie ja verstanden. Verstanden? Ohne sie begründen, erklären, begreiflich machen zu können? Und das gilt genau auch dann, wenn man sagt, sie sei "nur eine Kunst". Eine Kunst ohne Wahrheit, nur als subjektives Gefühl, das zuvor das Gefühl der Erwähltheit braucht. Jeder stellt sich halt "irgendwas" vor, stellt sich vor, daß es "irgendwie" funktioniert. Aber das ganz sicher, er hat ja das Geheimnis der Welt geknackt. Klingt das nicht verdammt sehr nach Heute, nach Zeitgeist, nach Age of Aquarius, nach Esoterik, nach Narzißmus? Denkschwäche wird durch Überzeugung ersetzt.
Vorläufiges Fazit an dieser Stelle: Die Homöopathie ist gegen alle Behauptungen alles andere als rational. Sie ist aber auch kein Rückgriff auf das Transzendente, somit als "Wunder" zu begreifen. Denn Wunder sind keineswegs irrational, sie sind nur "über-"rational. Und damit nicht machbar. Sie sind auch niemals "einfach zu glauben", selbst wenn oder gar weil sie der Vernunft nicht ent- oder sogar widersprechen. Die Homöopathie wirkt also auch in dieser Richtung als der Zeit geschuldeter Versuch, dem Rationalismus zu entkommen.***
Nachsatz: Eine sehr interessante Seite scheint dem VdZ auch die Seite "Beweisaufnahme". Nach oberflächlicher Einsicht meint er, daß hier auf eine Weise die wesentlichen Fragen gestellt werden. Hier wird auch den sehr verschiedenen Behauptungen nachgegangen, wie Homöopathie angeblich wirke. Und das ist eine ihrer Grundfragen. Die Vielzahl von Behauptungen diesbezüglich sind allein schon ein bemerkenswertes Indiz. Zumal der Begriff "Placebo" (na immerhin, gewissermaßen) viel zu verharmlosend ist. Neben der Frage, ob es überhaupt eine Heilung gibt, die KEIN Placebo ist. Aber zu sagen etwas wirke, man wisse allerdings nicht wie, aber damit sei es gerechtfertigt, widerspricht zumindest jeder ernsthaft wahrgenommenen Verantwortung.
Dank an Leser R für die Hinweise!
*Sie ist auch keine "sanfte Medizin", wie behauptet wird. Insgesamt werden der Homöopathie überhaupt auffällig viele, gar nicht ordnenbare weil so verschiedene, immer aber "zeitgeistig positiv besetzte" Begriffe umgehängt. Ein weiteres Indiz dafür, daß sie ein gefährlicher Schwindel ist.
**Der VdZ hat freilich noch viel grundsätzlichere Einwände, für die die Einwände von Frau Grams nur Belege sind. Er wird über kurz oder lang hier darüber berichten. Jedenfalls sei bereits jetzt gesagt: Er hat manche Erfahrungen damit, und er lehnt sie nach gründlicher Auseinandersetzung mit dem Thema seit drei Jahrzehnten eindeutig ab. Sie wirkt auf jeden Fall seelisch (und damit bestreitet der VdZ nicht, daß sie "wirke"), aber auf eine gefährlich, ja fatale Weise - im Verlust der Freiheit. Eher vergleichbar also einer falschen Anhänglichkeit, um nicht zu sagen: Dämonie.
***Der VdZ hat ja schon mehrfach berichtet, wie Menschen, die sich als völlig rational ausgeben - und in Wirklichkeit im Gefängnis des Rationalismus stecken - in einem Punkt fast fanatisch die Irrationalität der Homöopathie verteidigen. Auch das zeigt die pseudo-religiöse Dimension des Themas.
Gert Fröbe, Heinz Rühmann, Peter Kraus, und Regie von Axel von Ambesser - das klingt doch nach sehenswertem Film? Das klingt nach "Der Pauker" aus dem Jahre 1958. Als die Welt noch in Ordnung war. Eineinhalb Stunden reines Vergnügen. Versprochen. Schalten Sie aber auf Vollbild, geneigter Leser, Sie haben mehr von diesem Spiel um den Aufstand der Jugend gegen die Autorität. In dem eines nur siegt: Die Ehre. Und um die in den 1950ern einsetzenden Irritierungen.
Dieser Vortrag von Don Reto Nay ist nur per Link verfügbar, der Leser möge sich also auf die Seiten von gloria.tv. leiten lassen, wo das Video abrufbar ist. Aber er ist nicht einfach gut, er trifft manches so am Nerv, daß er hier erwähnt sein muß. "Nirgendwo wird so viel gelogen wie in der (und rund um die, Anm.) heutigen Kirche." So ist es. Aber warum? Don Reto bringt es auf den Punkt.
Teil 3) Die Instrumentalisierung dieses Schuldgefühls,
das selbst wir so ungern nennen 1 + 1 = ?
Aber
dann kam die große Erklärung für dieses eigene Schuldgefühl - ES WAR DER
HOLOCAUST! Plötzlich bekam man verbrieft (von den Juden; denn man steht
ja immer in der Verfügung dessen, dem man schuldet), daß dieses eigene,
tiefe Schuldgefühl legitim war. Nicht nur das, es war die logische
Folge aus der Tradition, der Ehre den Eltern gegenüber, der eigenen
Geschichte.
Und
so beobachtet Jones dasselbe, was auch dem VdZ auffällt und man
ebenfalls als Probe s. o. verwenden kann: Je weiter die Zeit des
Hitlerismus zurückliegt, je weniger der damals lebenden Personen noch
leben, DESTO SCHLIMMER und dominanter werden die darauf projizierten
Schuldgefühle. In einer Zeit, in der der Pornokonsum alle Rekorde
bricht, also die Selbstentwürdigung (und die daraus aufsteigenden
Schuldgefühle) im Internet/social media historisch vermutlich
noch nie dagewesene Höchststände erreicht, desto lautstärker und
aggressiver werden die Pflichtaufrufe zum Schuldbekenntnis.
Und hier haben wir sogar den wohl stärksten Grund für die zunehmende Aggressivität, mit der jedem "Rechten" begegnet wird. Den Grund für die absurde Leichtigkeit, mit der der Vorwurf "Nazi" so vielen auf der Zunge liegt. Und hier haben wir sogar den wohl tiefsten Grund dafür, warum sich in der heutigen politischen Landschaft nicht herkömmliche Rechte und Linke gegenüberstehen, sondern daß der eigentliche Bruch zwischen Vernunft und Unvernunft besteht! Es ist ein Bruch zwischen den durch Selbstentwürdigung mit Schuld Beladenen - und denen, die das nicht und deshalb noch zur Vernunft fähig sind.
Man hört ja auch oft die Frage, wie es möglich ist, daß die Linke genauso wie die Grünen ihre eigentlichen Anliegen - Arbeiter und Umweltschutz - so vernachlässigt haben, daß sich hier kein Arbeiter und dort kein Umweltschützer mehr vertreten fühlt. Und für die christlich-demokratischen Parteien gilt das nicht weniger, wenn auch auf andere Weise, hier ist es mehr Schwäche und Verkündigungsversagen der Kirche, wobei dort auch wieder - durch Selbstverdunstung aus denselben Gründen! Wobei die Mehrheit der AfD-Wähler nicht zufällig aus dem CDU-Lager kommt. (Nicht weniger, aber aus genau den umgekehrten Gründen, ist das bei den Grünen der Fall.) Stattdessen hängen sich alle in "Identitätspolitik", in "sexuelle Befreiung", in "Gender-Thematik", in "Holocaust-Schuld" und "Nazi-Jagd". Die Antwort darauf kann sich der Leser, der bis hierhin gefolgt ist, schon selber geben.
So wurde der Holocaust zum Herrschaftsinstrument, mit dem die Juden - daran kann kein Zweifel bestehen - die Deutschen gefügig gemacht haben und machen. Das geht ganz leicht, weil sie auf ein vorhandenes Schuldgefühl, das aus ganz anderen Regionen stammt, und das jeder sehr gerne umdeutet, über Verhütung und Abtreibung (als die effektivsten Instrumente, ein Volk in Schuldgefühle zu tunken) in breitem Umfang verstrickt ist, aufbauen können.
Diese "Schuldmasche" läßt sich übrigens noch viel weiter ausbauen. Man denke an die "Kolonialfrage", man denke an die "Klimafrage", man denke an alle möglichen Probleme, an denen wir (angeblich) Schuld tragen. Alle diese "Schulden" sind Ersatzziele, Scheintheater, die von der eigentlichen, viel tiefer liegenden Schuld ablenken und ihr Scheinlösung vermitteln.****
Wer über Europas Politik und Politiker klagt, sollte sich abschließend einmal eines vor Augen stellen und überlegen, ob hier nicht Zusammenhänge bestehen könnten: Es gibt derzeit kein einziges Staatsoberhaupt (sieht man von Königen ab), keinen einzigen Regierungschef in Europa, der ... Kinder hat. Wer wählt die und ihre Programme aber, und ... warum? Könnte es also gar sein, daß es überall um Entschuldungsmechanismen geht, die den belohnen, der den besten Übertragungsmechanismus bietet, um von der tiefsten, eigentlichsten Schuld abzulenken?
Wenn wir aber Freiheit von Schuldgefühlen haben wollen, in aller Tiefe, um uns vernünftiger Schuldbewältigung zu widmen, wenn wir mehr Selbstbewußtsein wollen, mehr Stolz auf uns selbst und unsere Eigenheit, dann müssen wir nicht im Außen suchen. Dann müssen wir zuerst bei uns anfangen. Und uns aus Schuldverstrickungen befreien, die mit Politik und fremden Interessen vorerst nichts zu tun haben, sondern von diesen aber sehr effizient instrumentalisiert werden. Selbstbewußtsein und Würde kommen aus der Sittlichkeit. Oder es gibt sie nicht, und sie bleiben Einbildung.
Das heißt nicht, daß wir vollkommen sein müssen. Das schafft kein Mensch.***** Aber das heißt, daß wir vollkommen sein wollen müssen. Das heißt, daß wir mit Schuld richtig umgehen müssen, deshalb, und nur deshalb ist das Abendland christlich: Weil es die Beichte hatte! Wer also das christliche Abendland und "seine Werte" verteidigen will, der muß zuerst einmal wieder lernen, zur Beichte zu gehen, um sich von einer Schuldgetriebenheit zu befreien, die all sein Denken und damit Sehen vernebelt.
****Die "Migrationsfrage" ist dabei hoch interessant. Sie dient nämlich allen Seiten. Und man darf nicht übersehen, daß sie für viele, die "dagegen" sind, es nicht in erster Linie so wichtig ist, weil sie das Althergebrachte wirklich lieben und pflegen und erkennen. Sondern es hat für viele eine Ableitungsfunktion, wo die oben geschilderte Grundschuld auf andere "hinausgestellt", entladen wird. Da die eigene Schwäche als verweigerte Mühe, die Tugend zu entwickeln, ein Pflegen und Leben des werten Eigenen in Würde somit zu wirklichen, weil also diese Schwäche plagt und siegt, wird die eigene Schuld auf Migration projiziert. Es ist diese fatale Doppelfunktion, die es möglich macht, daß wir trotz aller Kritik und Streits um dieses Thema fast ungebremst weiter Migration erfahren. Und sich die Migrationsgegner in lauter (eher kleine) Teilfragen (Abschiebung, Integration, Vergewaltigungsfälle, etc.) verbeißen. Während wir immer mehr und wie unter Schock und Trauma eine ganz reale Überfremdung erleben, der wir gelähmt gegenüberstehen. Der VdZ behauptet, in all dem hier dargestellten Zusammenhang gesehen, daß alle Seiten nicht (oder: noch nicht) in der Lage sind, das Thema überhaupt zu denken!
*****Der sogenannte "Gutmensch", der also meint, daß er "gut ist, weil ...", ist nur eine Sonderform des Schuldgetriebenen. Seine von ihm selbst (und der von ihm sortierten Umgebung) attestierte "Gutheit" ist eine Form der Schuldbefreiung durch sich selber.
Dieser im WDR vor einigen Monaten gezeigte Film fällt unter zwei Kategorien: Die der Volksverblödung, aber darin in die der Verschwörungstheorien. Und zwar in vollem Ernst diesmal, nicht als Verleumdung. Denn die darin vorgestellten "Sachverhalte", die aufgestellten Behauptungen sind zu guten Teilen nachweislich falsch. Die Kalte Sonne hat sich diesen sachlichen Problemen gewidmet.
Exxon Mobile hat Klimaforschung betrieben, das stimmt. Und zwar bis 1982. Aber warum hat man das eingestellt? Weil damals die Wissenschaft (sic!) zur übereinstimmenden Meinung gekommen war, daß die Erde einer neuen Eiszeit entgegen geht. Deshalb hat Exxon mit der Förderung von Öl im Norden Alaskas erst 1977 begonnen, als die südwärts führende Pipeline durch Alaska gebaut war. An einen Abtransport über den Norden glaubte wegen der zu erwartenden weiteren Verstärkung des Meereises in der Nordpassage niemand mehr.
Ansonsten lohnt ein näheres Eingehen auf dieses Machwerk nicht. Das aber eines zeigt: Die Klimaalarmisten sind die wahren Verschwörungstheoretiker. Nicht nur in diesem Film. Die ihrem Behauptungs- und Alarmismus-Gestus zugrundeliegenden Theorien tragen den Charakter einer Verschwörungstheorie im eigentlichen Sinn.
Wie
in den USA versagten auch in Deutschland in den 1950er, vor allem aber
dann in den 1960ern die kirchlichen Mechanismen, verloren wie in Amerika
Schlacht um Schlacht gegen die beständigen Versuche der Medien (das
Fernsehen kam auf, und machte den bisherigen Vertriebswegen wie Kino
oder Druckwerken immer schärfere Konkurrenz; diesen Fehler hat die
Unterhaltungsindustrie mit dem Internet bekanntlich ja nicht mehr
gemacht), im Kampf um Konsumenten (und deren Geld) mit immer
freizügigerem "Sex" zu punkten. Mit nun sogar als Weg zum Glück
"wissenschaftlich attestierter" befreiter Sexualität wurde am
effizientesten die Vernunft ausgeschaltet, der immer perfektere
Konsument herangezogen, der mit allem zufrieden war, wo er seine
aufgestachelten Gelüste befriedigen konnte, sich dafür um das große
Ganze nicht mehr kümmerte.
Noch
dazu befeuert von einer um sich greifenden "Lust an der Psychologie",
die aufbauend auf Freud zur psychischen Destruktion und Auflösung jeder
seelischen Ordnung führte (die im allerbesten Fall durch ein neues,
künstliches Gerüst ersetzt wird, das eingezogen wird und immer eine
Weltanschauung ist oder als giftige Frucht enthält, die NICHT der
natürlichen sittlichen und religiösen Ordnung entspricht). Dieser in
sich "subversive" Moment in der Psychologie nach Freud ist es, den E.
Michael Jones als "jüdische Wissenschaft" bezeichnet. Deren
revolutionären, gegen den logos gerichteten inneren Impuls er attackiert
und sich damit in die innerste Linie der katholischen Kirche
eingliedert. Die das ebenfalls immer so gesehen hat.
Die
bedeutendste "Nebenwirkung" der sexuellen Befreiung aber, die bei uns
ab den späten 1960er Jahren voll einsetzte (Oswalt Kolles
"Aufklärungsbücher"; Filme wie "Schulmädchenreport", "Laß jucken,
Kumpel", die Aufmachung der Boulevardpresse wie "Stern", "Quick", man denke an "Bravo" und seinen "Doktor Sommer", etc.
etc.), der auf direktem Fuß (warum wohl?) die materialistischen
Ideologien wie "Evolutionismus" folgten, war die Entwürdigung, in der
Pornographie sogar selbst vorgenommene Entwürdigung der deutschen
Menschen. Wenn diese Selbstherrschaft nicht besteht, wenn damit auch die
Vernunftfähigkeit schwer beschädigt, wenn nicht überhaupt verloren
wird, ist ein Volk, und vor allem jeder Einzelne in diesem Volk, Spielball
jeder stärkeren, skrupelloseren Macht. Aus dem Verlust der
Selbstherrschaft heraus ist auch seine Würde schwerstens beschädigt
schließlich sogar verloren. Wenn man also nach Ursachen sucht, warum
es wie sich gezeigt hat, so leicht gelingen kann, das "Deutschsein"
derartig als Ziel und Eigenwesen abzulehnen, dann muß man zuerst (!)
dort suchen.
Ein
Mensch, der von seinen Lüsten und Begierden gelenkt wird, kann
überhaupt kein Selbstbewußtsein entwickeln. Ihm fehlt das
Grundlegendste, die Ehrfurcht vor der eigenen Würde. Ein solcher Mensch
verliert jedes Vertrauen in die "Gutheit" des Leiblichen, also auch -
des Volkes, des Landes, in dem er lebt, mit dem er verbunden ist, der
Bräuche und Gepflogenheiten, die dort herrschen, und in die Moral. "Schuld" wird zur Dauerbefindlichkeit!²
Wenn jetzt noch jemand daherkommt wie Wilhelm Reich oder die
Frankfurter Schule, die das Eigensein, die herkömmliche Ordnung zum
Schuldigsein an sich erklärt, findet er reiche Ernte. Seine Argumente
(auch als "Wegweisung von sich selbst" - also auf eine "historische
Schuld der Väter" etwa) werden mit Handkuß aufgegriffen, denn diese
Schuld zu überwinden würde Mühe, Anstrengung brauchen, und zwar in der
eigenen tiefsten Wurzel. Wie gerne hört man da, daß man an dieses
Problem nicht heran muß, weil es "natürlich" und "gut" ist ...**
Die
nächste Folge daraus ist noch etwas, auf das bereits Augustinus
hinweist: Es ist die "libido domandi", die aus der Niederlage vor sich
selbst (wenn es Haltung ist, ist es sogar eine Dauerniederlage, also ein
Zustand der Erniedrigung) aufsteht. Der Antrieb,
den anderen zu beherrschen. Denn wer selbst unterlegen ist, sich selbst
nämlich bereits unterlegen ist, und darin auf jeden Fall der Welt, kann
sich nicht mehr anders "behaupten", als den anderen zu beherrschen.
Auch das möge der Leser als Urteilskriterium in seine alltäglichen
Beobachtungen einbauen, es erhellt ungemein.***
Nur auf der Basis der Ehrfurcht vor der Leiblichkeit, nur vor dem Hintergrund des Logos,
der sich in jeder Leiblichkeit verfleischlicht hat, vor allem aber
verfleischlichen will (als Sinn, als das, auf das zu er sich entfalten
muß, will er er selbst sein, denn Selbstsein ist ein Aktivum, ein actu),
nur auf der Grundlage der Ehrfurcht vor sich selbst kann auch jene
Hochachtung entstehen, die die weiteren Lebenskreise - Familie, Dorf,
Landstrich, Land, Staat, Volk und seine Kultur - durchtränkt und als
Ausdruck freier, starker, selbstbewußter Menschen durchformt. Wenn
dieses erste und wichtigste Selbstbewußtsein nicht da ist, zerstört ist,
kann es gar kein weiteres, höheres Selbstbewußtsein mehr geben.
Und
der Leser soll ruhig einmal die Gegenprobe machen: Er soll einmal prüfen,
ob nicht die Achtung vor dem Vaterland mit dem sittlichen Zustand der
Personen direkt korreliert. Und dann durchaus die Gegenprobe machen, also
aus dem einen auf das andere rückfolgern.
Morgen Teil 3) Die Instrumentalisierung dieses Schuldgefühls,
das selbst wir so ungern nennen 1 + 1 = ?
²Es verwundert also überhaupt nicht,
daß die ersten und gröbsten Verstöße gegen die "decendy" (den Anstand)
in den USA 1965 durch einen ... Holocaustfilm aus Hollywoods Studios
stattfand. Mit "The Pawnbroker" hatte man die Kirche verblüfft, die bis
dahin noch halbwegs über Züchtigkeit in Filmen gewacht hatte. (Übrigens
zeigen die Brüder Coen in ihrem Film "Hail, Caesar!" recht
humorvoll das prinzipielle Funktionieren dieser Mechanismen. Zumal sie
auch zeigen, wie die Moral der Religionen unter das Joch des
Amerikanismus=Freiheit=Reich Gottes=Antikommunismus im Kalten Krieg
gekommen war.) Aber die nun mit jedem Einwand gegen die explizit
gezeigte Schamlosigkeit des Films unter dem Verdacht stand, den
Holocaust zu befürworten oder zumindest nicht abzulehnen, also
"antisemitisch" zu sein. Damit war aber der Damm gebrochen, der
"Production Code" hinfällig, und gegen "Deep Throat", der kurz darauf
folgte, kam schon kein Einwand mehr.
**Und
wie gerne hört man, daß andere an dieser eigenen Unfreiheit schuldig
sind. Der Umgang mit "Mißbrauch" in unseren Tagen, die Art, ihn zur
größten Lebenstragödie hochzustilisieren, die vielleicht gar nicht mehr
überwindbar weil reparabel sein soll, trägt ganz deutlich diese Züge der
Selbst-Entschuldung, um sich die Lebensmühe zu ersparen.
***Die
Einführung eines für alle verbindlichen allgemeinen
"Aufklärungsunterrichts" hat genau diesen Hintergrund: Es ist die
bösartige Dominationsneigung, in den kommenden Generationen jedes Sein
in der Würde der Selbstherrschaft gar nicht erst aufkommen zu lassen,
das man selbst zähneknirschend nicht erreicht.
Denn der Wahnsinn, der sich um die Klimakatastrophik abspielt, ist gigantisch und empörend. Wir werden nach Strich und Faden belogen und betrogen. Die Wahrheit ist hingegen beruhigend, ja vertrauenserweckend. "Großer Gott wir loben Dich!" Du hast Deine Schöpfung so wunderbar eingerichtet, wir können nur staunen.
Hier noch mehr handfeste Aussagen und Daten zur angeblichen Klimakatastrophe. Wenn also alles "gesettelt" ist, wir also alles wissen, warum und wozu brauchen wir dann noch die vielen Milliarden, die in eine Klimawissenschaft fließen und viele und viele Posten bezahlen? Die lauter Prognosen abgeben, die nicht und nicht eintreten? Die nur noch Rückzugs- und Rechtfertigungsphrasen erstellen? Wer braucht das? Wir gewiß nicht. Danken wir doch Gott auf allen Knieen für das CO2! Es ermöglicht erst Leben. Und es ist absolut notwendig, damit wir überhaupt Sauerstoff, die Luft zum Atmen haben. Und das ist eine weitreichende Aussage, sehr weitreichend. Die Klimakatastrophik ist eine Bewegung gegen das Leben, so ist es.
Genießen Sie dennoch und gerade deshalb Ihre Osteroktav, werter Leser. Der Jahreslauf zeigt uns an, welche Zeit wir gerade zu erleben haben, was von uns gefordert ist. Das aufzugreifen ist die immanente Funktion von Kultur. Und damit (erst) erleben wir "etwas". Und das heißt immer - Ruhe. Abstand, Besinnung, Muße, und vor allem: Kult. Also pure Freude weil pures Spiel.
Es gilt als eine der großen Fragen, wie
es möglich sein kann, daß ganze Völker - zusammengefaßt als Deutschland
(und Österreich) - dermaßen demoralisiert sein können, daß sie es nicht
wagen, ihr Eigenes zu verteidigen, ja überhaupt von sich und seinen
Traditionen zu sprechen, auf denen ja jede Gegenwart aufbaut. Meist wird
die desaströse Niederlage 1945 angeführt, die in einer traumatischen
Entselbstung durch die Siegermächte endete, die im Laufe des Krieges
nicht einfach beschlossen hatten, Deutschland zu besiegen, sondern
seine Kulturen und seine Völker regelrecht und für alle Zeiten zu
vernichten. Ein Kurs, den man erst 1947 offiziell beendete (was aber
nur hieß: In eine Kolonisierung abwandelte), als man entdeckte, daß man
ein Land als Pufferzone zum Ostblock brauchte, das auf Seiten des Westens
stand, noch wichtiger aber: auf jeden Fall verhindern mußte, daß es
sich dem Kommunismus zuwandte, der in der Nachkriegszeit weltweit einen
wahren Siegeszug feierte.
Eines
der Mittel, jeden Ansatz von "deutschem" Selbstbewußtsein jederzeit
zurückstutzen zu können, war dabei der Schuldkomplex über die Verbrechen
gegen die Menschlichkeit, die unter Hitler geschehen waren. Die stets
neu belebte Erinnerung daran, die von außen jederzeit per Knopfdruck
aktiviert werden konnte, wird dann oft als eine von außen aufdiktierte
Selbsterniedrigung als das Meisterstück gesehen, jedes Selbstbewußtsein
zu zerstören, sobald oder noch ehe es sich zu erheben beginnen könnte.
Das
als Ursache für den fast notorischen Selbsthaß festzustellen, hat gewiß
so seine Richtigkeiten. Aber es gibt einen Faktor, den man nicht nur
graduell völlig unterschätzt, sondern der eine ganz andere Wirkweise
hat. Eine Wirkweise, die wesentlich effizienter ist, weil sie das
Selbstbewußtsein jedes Menschen angreift und auflöst. Und dieser Faktor
ist jene Würde die der hat, der sich als Meister seiner selbst weiß.
Nur der ist auch Meister über die Welt. Deshalb ist das Laster, die
Hingabe an sich selbst in den Leidenschaften die sicherste Barriere, die
ein Mensch zwischen sich und der Welt aufbauen kann (auf die hin er
sich in dem Maß nicht mehr transzendiert, die er also sachlich nicht
mehr bewältigt, als er durch seine Begierden in sich gefangen ist, also
"auf sich schaut").
Und
die erste und massivste Leidenschaft des Menschen ist die Sexualität
als Eros, der überhaupt erst zur Welt hin spannt, in der "befreiten"
Sexualität aber zu einer Teilkraft wird, die ihn aus seiner Mitte zieht.
Also von der Vernunft hin zu bloßer Rationalität. Nur ein Mensch hat
wirkliches Selbstbewußtsein, wirkliche Eigenstärke - und das ist der
keusche Mensch. Und wenn es etwas gab, was diese deutschen Länder
speziell im 19. Jahrhundert so stark machte, dann war es der allgemeine
Anstand, die persönliche Zucht, in der seine Menschen lebten.
Und
deshalb muß man E. Michael Jones einmal mehr zustimmen, wenn er genau
diese Zersetzung durch "Schmutz und Schund", durch Pornographie, durch
die "sexuelle Befreiung" als jene entscheidende Begleitmaßnahme der
Alliierten bezeichnet, die am effektivsten verhindert hat, daß sich die
deutschen Menschen wieder zu einer selbstbewußten Kultur formieren. Die
Überschwemmung Deutschlands mit Pornographie setzte buchstäblich im
gleichen Augenblick ein, indem der Marshallplan einsetzte.
Während
man die Deutschen zu braven Sklaven der technizistischen, lediglich
geldgetriebenen Wirtschaft machte, die mit Wohlstand und Bestversorgung
jene belohnte, die sich diesem Mechanismus am intensivsten auslieferten.
Und lebten, um zu arbeiten, nicht umgekehrt. Dieser technisierte
Begriff von "Leistung" wurde gleichzeitig zur Bewährungsprobe für dieses
"Deutschland" gemacht, in der sie zeigen konnten, daß sie ein gutes,
hohes Volk wären. Dafür bekamen sie Anerkennung und Lob, und sogar ein
gewisses Stück Wirkmacht zurück.
Das
ist die wohl stärkste Feder für das "deutsche Wirtschaftswunder", für
Titel wie "Exportweltmeister" oder "Land der überlegenen Technik", auf
welchen Kriterien dieses heutige Deutschland in der Welt geschätzt und
geachtet wird. Und dieses Land der in Konsumisten und Arbeitsvieh
umgewandelten Menschen nahm es auch hin, daß seine eigene Kultur durch
eine neue "Unterhaltungs- und Medienindustrie" ersetzt wurde. Die nur
eines nicht war: Kultur. Denn Kultur kann ohne Wurzeln nicht entstehen
oder bestehen, und Kultur baut sogar direkt auf der Sittlichkeit eines
Volkes auf.
Aber
es gibt einen Freiheitsschlüssel dazu, und der heißt Vernunft. Sie ist
auch der Boden der Moral als der im Leben (mehr immanent als explizit)
manifest werdenden "Werte", der Wertvorstellungen, die wiederum aus der
Vernunft erkennbar sind. Also war der zweite Angriff der auf die
Vernunft. Und das geschah durch eine von Amerika her das Land
überschwemmende Pseudowissenshaft. Die diese dem normalen,
traditionellen deutschen Anstand zuwiderlaufenden Handlungsweisen, die
plötzlich möglich, ja angepriesen wurden, zum Wesentlichen der Vernunft
autorisierten - dem "Gewußten". Also dem, woraus die Welt tatsächlich
gemacht ist.
Daß
er hier nicht eingegriffen hat, daß er als oberster Hüter der deutschen
Wissenschaft nicht eingeschritten ist, um genau das zu verhindern - daß
Pseudowissenschaft die "harte" Wissenschaft verdrängte - wirft E.
Michael Jones deshalb dem deutschen Physiker Werner Heisenberg vor. Er
hat gewußt, er mußte wissen, daß was da etwa als "Kinsey-Report" die
sexuelle Schrankenlosigkeit und Versklavung und den Trieb zur
menschlichen Grundstruktur jeder auch geistigen Gesundheit erklärte,
alles andere als wissenschaftlichen Kriterien genügte. Und reine
Manipulation war.
Aber
Heisenberg hat geschwiegen. Es war wohl unter seiner Würde. Dabei hätte
er (und fast nur er) jene (auch von jedem Nazi-Vorwurf wegen
seiner bekannt widerständigen Haltung* unberührt gebliebene) Autorität
gehabt, die eine ganze Entwicklung schon in der Entstehung hätte stoppen
können. Stattdessen hat er sich zurückgezogen und seine Mitmenschen im
Stich gelassen, diese damit einem furiosen Propagandaapparat
ausgeliefert. Der mit massiver Unterstützung amerikanisierter Medien nun
allen im wahren Dauerbombardement einredete, daß "die Wissenschaft"
herausgefunden hätte, daß die Herrschaft der Vernunft über die
körperlichen Begierden krank und unnatürlich sei. Es wäre Heisenberg
gewesen, er als der wichtigste Deutsche der Zeit, der auch jene
Reputation als Denker und Geist hatte, die mit ihrem Gewicht die ganze
Volksentwicklung verändern hätte können.
Morgen Teil 2) Wirkungen und Nebenwirkungen
*Heisenberg hat u. a. die Thesen von Albert Einstein - ein Jude, der
wegen dieses Judeseins von der nach 1933 "gereinigten deutschen Physik"
abgelehnt und ausgestoßen wurde - verteidigt. Das brachte ihn auf
die schwarze Liste der SS und erste Kampagnen wurden gegen den
Nobelpreisträger von 1933 lanciert. Paradoxerweise hatte Heisenberg
Einstein sogar in physikalischen Thesen verteidigt (und sich damit zum
"weißen Juden" in den Angriffen der SS gemacht), die er später freilich selber widerlegte.
Ist heute also alles zu kübeln, was in Jahrtausenden an Wissen und Ahnen über die Zweisamkeit von Mann und Frau gesammelt wurde? Mitnichten und -neffen, werte Herrschaften. Wir feiern es umso lustvoller. Wir feiern in der Oktave des Lebens, wie es als Wunder jedes Jahr neu aufbricht, das Wissen des Mannes, wie er es anstellt, die Frau zu entführen. Um sie so glücklich zu machen. Denn es ist ein Wissen des Mannes, vom Vater auf den Sohn übergeben, wie die Frau zu rauben ist.
Denn Ehe, also die Bestimmung jedes Menschen, ist ein Raub, eine Frucht der Gewalt des Mannes, der die Frau raubt. Es braucht diese Überwindung des Widerstands, damit sich Ehe überhaupt konstituieren kann.*
*Dieses Wissen lebt auch heute noch, in Bräuchen wie "Brautstehlen" oder "Die Braut über die Schwelle tragen".
Es gibt ein echtes Problem mit Jordan Peterson. Das vermutlich einem guten Teil seiner Anhänger nicht klar ist. Denn sonst würde Folgendes passieren: Die Zuhörer würden nach einem oder mehreren seiner Vorträge ausbleiben. Warum? Sie würden das, was sie hier im Kopf geklärt erfahren, konkret umsetzen. Würden ihr Leben leben, und nicht weiter vom Trunk der Selbsterkenntnis trinken, den Peterson bis in Tiefen weiterreicht, wo man sich fragen muß, ob der normale Mensch wirklich dorthin gehen muß. Und zwar auf diese Weise.
Lassen wir alle weltanschaulichen Probleme einmal beiseite, die bei Peterson wirkliche Vorbehalte notwendig machen. Lassen wir das beiseite. Was bei dieser Art von medialer Tätigkeit das größte Problem ist, ist, daß das Tun dessen, was Peterson als "richtig" darstellt (und wovon theoretisch ganz viel stimmt) eine völlig andere Lebenskategorie ist als das Reden darüber. Und es braucht auch andere Kategorien als dort zu sitzen, und in solche Sprachwelten einzutauchen.
Die Kategorie, mit der Männer heute ihre Schwierigkeiten haben - und beileibe nicht nur sie, Frauen nicht weniger, aber auf andere Weise: in der Reaktion, in der Begegnung nämlich - ist die der Gestalt. Denn das, was eine Gestalt aussagt und tut ist nicht zuerst eine verbale Aktion, mit der mögliche Widerstände ausgeräumt werden können. Männliches Handeln (und Handeln ist per se männlich) ist eine Frage der Diskretion. Es ist die Frage der Treue zu sich, angesichts dessen, was mit "Verantwortung", wie Peterson es als "Sinn des Lebens" darstellt, nur indirekt zu tun hat. Es ist die Treue zu einer Sache. Und die Fokussierung auf eine Sache.
Im darüber Reden wird aber die Kontur der Gestalt, und Handeln, Sachen erledigen ist eine Angelegenheit der reinen Gestaltenkonturen, aufgelöst. Sie verläßt die Ebene der Haltungen, und wird zur Angelegenheit der besseren Rhetorik. Das mag für einen Universitätsprofessor noch gewisse Vordergründigkeit und Wichtigkeit haben. Aber im Leben draußen schaut das ganz anders aus. Nachgerade zum Gegenteil ist männliches Handeln (als Gestalt) oft genau davon bestimmt, es nicht "zu rechtfertigen", also das Eingeständnis dessen, an dem gehandelt wird, oder den es betrifft, durch bessere Argumentation zu erwirken, sondern es einfach zu tun.
Und DAS ist das Problem des Mannes heute. Hier kommt es auf wirklichen Mut, auf Mut zum Tode an.
Der VdZ hat den dringenden Verdacht, daß die Tatsache, daß 90 Prozent der Konsumenten von Petersons Videos und Vorträgen deshalb (junge) Männer sind, weil sie sich diese zwar intellektuelle, rationale Gewißheit dafür bestätigen wollen, daß sie Männer sein dürfen (denn auch daran mangelt es ja heute extrem), daß sie also zu Recht fühlen dürfen, was sie fühlen (darauf läuft es im Grunde hinaus), aber damit alles im Vorfeld des eigentlichen Mannseins bleibt. Ja fast ein weiblicher Zug ist, an die Welt heranzugehen.
Welt wird nicht gestaltet (versuchen wir es andersrum), in dem die Dinge sich über verbale Kommunikation (und Übereinstimmung) so ineinander verhängen, daß sich daraus dann eine Tat, ein Werk ergibt. Welt wird gestaltet, indem die Dinge die Spannung zueinander aushalten, also die Integrität des anderen ALS Gestalt nicht antasten. Sondern nur von den Konturen ausgehen, und diese als sie selbst seiend belassen.
Es ist nicht männlich, ständig den Konsens mit dem anderen zu suchen, auch dann nicht, wenn man ständig die Überlegenheit des Arguments pflegt. Und das (und nur das) zeigt sich im häufigen Besuch solcher Vorträge wie denen von Peterson. Es ist männlich ohne Rückfrage an diesen intellektuellen Bauschbogen zu tun, was man gerade meint, tun zu sollen.
In Petersons Vorträgen und der Atmosphäre, die sie vorstellen, ist es wie in Mutters Bauchhöhle gut reden. Aber sie führen nicht ans Eigentliche heran - und das ist das männliche Handeln. Sie reden nur darüber. Und sie bauen damit zugleich aber nicht die Kraft auf, aus der dann Handeln folgen würde. Die würde nur entstehen, wenn man mutig in die Welt springt und handelt. Auch auf die Gefahr hin, daß es falsch ist. Aber dazu muß man vor allem das Gesprächsgeräusch im Kopf wegschieben.
Mannsein ist eine immanente, indirekte Sache. Sie ist nicht explizit. Sie ist diskret. Und sie ist unabhängig davon, ob die Umwelt sie akzeptiert oder nicht. Die Gedankenwelt Petersons wirkt über weite Strecken wie ein Versuch, die Welt zu "überzeugen", daß er Mann sein dürfte. Wenn er es denn wäre. Es ist über weite Strecken einem Verhalten vergleichbar, die Schwerter, die man fürchtet, sobald man aufsteht und eine Richtung einschlägt, zum Verschwinden zu bringen.
Oder, um es noch anders zu sagen: Mannsein heißt nicht darum zu werben, daß man recht hat. Mannsein heißt an sich zu handeln, als hätte man (immer) recht. Und dieses Recht ist nicht über Diskussion und Intellektualität einzufordern, damit es einem dann gewährt werde. Es ist ein Recht, das zu nehmen für den Mann Pflicht ist.
Hierarchie und damit einer Stellung in ihr ist keine Hierarchie, wenn man zuerst um Erlaubnis bitten muß, ob man so tun dürfe, als gäbe es sie. Sie ist Hierarchie REAL erst in dem Augenblick, als sie angewandt wird. Ja, gewiß, dann bricht der Sturm der Gegenwart los, gewiß. Aber es geht eben darum, die Angst vor diesem Sturm zu überwinden, und TROTZDEM so zu handeln, wie es der realen Stellung in der Hierarchie entspricht. Und genau nicht zu fragen, ob der andere das auch billigt oder verstanden hat.*
Denn schöpferisches Leben ist ein Leben in der Haltung des Gehorsams. In jede Richtung. Gehorsam, als Tor zum Schöpferischen, als das was die Dinge aus sich heraus- in die Welt hineintreibt, damit zur Welt macht, die eine Welt der Gestalten (nicht der Plaudereien) ist, kommt aber nicht dort in die Welt, wo der andere sich überlegen soll, ob er nun gehorsam ist. Dieses entscheidende Element kommt in Petersons Sichtweisen gar nicht vor. Dieses Element wird sogar - unmännlich! - zum posthoc sich findenden Ausfluß von "Kompetenz", von Leistung umdefiniert. Aber genau das ist es nicht, und genau das ist auch nicht das, was das Leben gelingen läßt. Das ist Materialismus. Leistung trägt zum Leben bei, gewiß, aber sie ist nicht der Ausgangspunkt. Agere sequitur esse - das Handeln folgt dem Sein. Das Sein ist also die Frage. Und das Sein ist eine Frage des Ausgespanntseins auf einen Ort, der einem vorausgeht. Nicht folgt, weil man "fähig", "kompetent" etc. ist.
Dort erst wird die Bedingung erfüllt, der Boden bereitet, auf dem Leistung und Kompetenz wachsen und aufstehen können. Aber selbst wenn man inkompetent ist - die wesentliche Haltung ist auf den Ort bezogen, an dem man steht. Nicht auf die Leistung. Dort liegt auch der Sinn des Lebens! Und dort liegt das Kreuz, aus dem einzig neues Leben in die Welt strömt.
Deshalb ist auch sein Urteil falsch, wenn es darum geht, das aggressive Verhalten von Männern einzuschätzen, sagen wir: wenn sie Rocker werden, mit Harley Davidsons herumgurken und Stahlketten schwingen. Es ist die berechtigte, ja richtige Reaktion von Männern inmitten einer Gesellschaft, die die konkrete, äußere Ordnung aufgelöst hat und verweigert, sodaß sich das Mannsein nicht mehr bewähren und damit wirklichen kann.Rocker repräsentieren deshalb die Sehnsucht nach einer vorausliegenden, konkreten, sozialen Ordnung, nicht individuelles psychisches Stolpern oder Psychopathologie.
Das macht aber wohl einen Gutteil seines enormen medialen Erfolges aus: Daß die Männer sich vorsagen können, daß sie Männer sind, ohne es sein zu müssen, weil sie den wirklichen Schritt zur Gestalt nicht machen müssen. Und daß Peterson ihnen vormacht, daß das so bleiben kann. Indem er eine Wohlfühlstunde nach der anderen anbietet.
*Diese Unmännlichkeit, weil Figurlosigkeit in der Welt, ist bestenfalls dem Künstler oder Philosophen vorbehalten. Wie Rilke (der VdZ glaubt: in einer seiner Duineser Elegien) schreibt: Der Dichter gehört eigentlich der Welt der Mädchen an ... Wir wollen freilich einschränken: Wenn er jung ist. Wenn sein immer eigenes, originales Archetyp noch nicht Gestalt angenommen hat.