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Samstag, 20. April 2019

Juden - Eine Aufarbeitung in einem Brief (5)

Morgen Teil 5) Postscriptum 10 - Der letzte Stein im Puzzle



Und da haben wir den letzten Stein im Puzzle. Der Mann im Video erklärt die Jewish Messianic Movement. Und es wird ganz deutlich: Es ist aus dem Protestantismus (Anglikanisch) hervorgegangen! Damit schließt sich auch die Logik: Sie nennen sich "Follower of Yeshua". Das paßt natürlich hervorragend zum Judentum, DARUM die starke "Verjudung" der jüdischen "Bekehrten". Das ist psychogenetisch, charismatisch, subjektivistisch! Jesus wird zum Lehrer, das Christentum zur Lehre. Das ist ein Christentum, das die Inkarnation nicht braucht (Sakramente!).

Denn ein wirklich bekehrter Jude würde erkennen, daß der Tempel, auf den er wartet, in jeder katholischen Kirche besteht. Daß die Wiederkehr des Opfers (Tempeldienstes) im Hl. Meßopfer bereits DA ist.

Was soll das - "jüdisch" werden, für einen Christen? Was ist das für eine Bekehrung? Aber das wirst Du X nicht erklären können, meine ich. Denn die hat ja selber eben diesen subjektivistischen (protestantischen) Zugang. Und solche sind ja alle selber Judaisierer! Die haben das Problem der Stellvertretung (also der Universalien) nicht gelöst. Da steht jeder für sich, und hat "seine Beziehung" zu Christus. Da ist ganz ganz schwer zu argumentieren, eigentlich gar nicht, weil sie die dieselben Begriffe verwenden, aber völlig anders verstehen. Und - das hat einen starken eschatologischen Aspekt. D. h. da mischt sich die Endzeiterwartung (Apokalypse) deutlich hinein: Die Gründung von Israel IST das Zeichen der Apokalypse ... Beiden gemeinsam ist, daß sie nicht von der Vernunft als Quelle der Freiheit (und umgekehrt) ausgehen, sondern von der "Lehre".

Was zeigt, daß Israel das eschatologische Ziel war und ist? Dort gibt es Demokratie, Meinungsfreiheit, Gleichheit aller, und Religionsfreiheit. Muß man noch mehr sagen? Darum spricht da auch niemand von der Eucharistie, der fleischlichen, realen Präsenz Christi. Die gibt es bei den Protestanten nicht, schon gar nicht bei den reformierten Protestanten (Calvinern). Dort schaut auch die Kirche (hier gibt es eine, ich war schon drin) aus wie eine Synagoge. Bibel, zwei Predigtkanzeln, viele Sitzreihen. Was, bitte, soll das für eine Bekehrung sein, die sich nicht sofort und sehnsüchtig an den Erlöser im Sakrament wendet? Da wird die Erlösung zur psychogenetisch hervorgerufenen "Erlösungsstimmung". Das hat viel mit den Chassidim gemeinsam, dieser innerhalb des Judentums sehr bekämpften "charismatischen Bewegung" (Martin Buber; ich hab seine gesammelten chassidischen Erzählungen; ist ja schön zu lesen, auch poetisch, sogar humorvoll manchmal). Es ist deshalb auch kein Wunder, daß ein weit überdurchschnittlich hoher "Bildungsgrad" unter den "Yewish Followers of Jeshua" festzustellen ist, wie der Vortragende zeigt. Verkopft! Entsprechend hoch ist die Prozentzahl der "Neubekehrten" - 60 Prozent. Das Ganze ist eine Laienbewegung, bestenfalls "Pastoren", aber in der Minderheit der "Gemeinden". 90 Prozent feiern auch die jüdischen Festtage. Und 93 Prozent (so im Video) sehen sich als total identifizierter Teil Israels, sind Teil der Israelischen Verteidigungsallianz. Militärdienst ist ein Charakteristikum der "Messianischen Juden".

Warum sie dann nicht Christen werden? Weil "Jesus ist Jude". Bitte? Nein, nicht in diesem Sinn! Er war Jude, und wir Christen sind die eigentlichen jüdischen Erben, weil sich hier alles erfüllt hat. Aber "Jesus ist kein Jude" im heutigen "jüdischen" Sinn!!! Die messianischen Juden verstehen sich NICHT als Christen, sondern als Juden, mehr denn je! Und da sagt der Vortragende sogar den interessantesten Punkt: 63 Prozent der messianischen Juden sehen sich als Protestanten! Als Evangelikale! Na wenn das nicht alles erzählt ...  Und sie unterscheiden, so der Vortragende, auch klar zwischen der traditionellen Kirche und ihrer "Kirche". (Das fügt sich in ein anderes Videogespräch, das ich vorhin begonnen habe, anzuschauen, aber nicht fertigschaute, es war langweilig: Da hat ein messianisch geküßter Rabbi erzählt, daß das größte Problem der Juden, sich zu bekehren sei, daß die Kirche die Botschaft Jesu verfälscht habe.) Und der Rest sieht sich als Teil der "universalen Kirche", von der die Katholische Kirche ein Teil ist. Weitere erhellende Facette: In Israel sind zwei Drittel der Orte, wo sie sich treffen, also der Gemeinden, in gemieteten Häusern tätig. Signal? "Vorübergehend". Unverwurzelt. Kein Verhältnis deshalb zu Besitz, Eigentum und Verantwortung. Also - Weltverwandelung durch Verantwortung. Spiritualistisch alles.

Das weist alles auf ein weiteres Problem hin. Man spricht gerne von "Christenverfolgung". Du weißt aber schon, daß das vor allem die Evangelikalen betrifft, die (vor allem aus den USA kommend) die fanatische protestantisierte "christliche Botschaft" verbreiten? Welcher normale Mensch, welcher Katholik, kommt auf die Idee, ER sei das Zentrum weil Quelle einer "Missionierungssendung"? Wieviel Hochmut braucht es da? DESHALB verfolgt man sie. Katholiken werden weltweit kaum wo verfolgt, also nicht in dem Rahmen, den man als "Christenverfolgung" hochschaukelt, Du weißt das hoffentlich. Nicht jede "Christenverfolgung" ist eine Christenverfolgung. Sondern die berechtigte Gegenwehr gegen protestantische Fanatiker.

Während des gesamten Vortrags - nicht ein Wort über Heilige Messe, Eucharistie, Sakrament, nichts. Nur "Bibel". Und "Training on the Bible". Das ist dieselbe Rattenfängerei, wie sie in Südamerika und Rußland so "erfolgreich" ist. Glänzendes Blech für Gold. Wenn Du mich fragst: mit "Bekehrung" hat das alles nichts zu tun. Es ist eine psychogene Reaktion auf tatsächlichen Religionsverlust. Den die protestantischen Evangelikalen durch Schaumgebäck zu ersetzen vorgeben.

[...]

Schau Dir nur die letzten vier Minuten des Videos an. Gott hat die Follower of Yeshua mit den Charismen ausgestattet, daß sich die Führer finden, die mit den Gaben ausgestattet sind, um ihre Hörer zu Gemeinschaften der Follower Yeshuas heranzubilden. Die sind "winning souls", "building disciples", "building leaders". "We promote the kingdom of God für Yews and Arabs". "To bring peace and unity in the name of Yeshua."  Natürlich mit Hilfseinrichtungen für humanitäre Zwecke. Wie die Stelle, die sich um "Überlebende des Holocaust" befaßt. Total modern, mit Internet, Universitätsausbildungs-Zertifikaten, modernem Medieneinsatz hinten und vorne. Weil Israel mehr Internet-Konsumenten hat als jeder andere Staat der Welt, ist es ideal für die Evangelisierung. Wörtlich. Zionismus pur. Mir wird nur noch schlecht. Ich muß aufhören, mich damit zu befassen, es ekelt mich längst. Das ist eine blanke Sekte, und das ist noch gelinde gesagt. "Alles für Israel" sagt der Moderator am Schluß mit voller "Überzeugung".

Will uns (Dich) da jemand verarschen? Dir weismachen, daß das alles mit "Bekehrung" zu tun hätte? Sag X lieber, sie soll mit der unerträglichen, narzißtischen Simulation von "Glauben" aufhören, und endlich katholisch werden. Dann wird ihr auch das Judentum klar werden.






*040219*