Dieses Blog durchsuchen

Donnerstag, 18. April 2019

Als die Sahara noch grün war

Die (östliche) Sahara ist nicht nur der trockenste Ort der Erde, sondern das vielleicht aussagekräftigste Klimaarchiv der letzten 12.000 Jahre. Zwar ist es zum einen unglaublich voll mit möglichen Fundstätten, die meist sehr oberflächennah positioniert sind, doch enthält es zum anderen, wo es erforscht wurde und wird, unwiderlegbare Hinweise über die zivilisatorische und klimatische Entwicklung dieser riesigen, heute fast menschenleeren Fläche nach der letzten Eiszeit. Es zeigt sich, daß die klimatischen Veränderungen über lange Zeiträume vonstatten gingen.

Das wohl faszinierendste Zeugnis der Geschichte dieser Saharazone bilden aber die zahlreichen Felszeichnungen. Die teilweise in fast photographischer Qualität die Veränderungen über die Zeit festgehalten haben. Die berühmtesten Bilder sind dabei "die Schwimmer", die noch von dem österreichisch-ungarischen Piloten Graf Ladislaus Álmásy etwa in der Zeit des Zweiten Weltkrieges entdeckt worden waren (dessen abenteuerliche Geschichte dem Film "Der englische Patient" zur Vorlage diente.) 

Aber auch an vielen anderen Orten finden sich solche Aufzeichnungen aus lange zurückliegenden Zeiten die zeigen, daß die östliche Sahara einst prosperierender Lebensraum war. Wenn auch dünn besiedelt, das zeigen die Ausgrabungen bzw. Funde.* In einzelnen kleinen Seitentälern sind sogar heute noch Nilkrokodile zu finden, die die einstige Verbindung durch Zuflüsse in den Nil beweisen. Das Vorrücken der Trockenzone (Wüste) hat dann bewirkt, daß sich die Menschen nach Süden, aber auch nach Osten - an den Nil - zurückzogen. Und man kann davon ausgehen, daß das Aufblühen der ägyptischen Kultur vor über 7.000 Jahren mit der Zuwanderung aus diesen Gebieten zusammenhängt.

War die Sahara noch vor 8500 Jahren eine feuchte, grüne Landschaft, die zwar dünn besiedelt war, aber eine reiche Fauna und Flora aufwies, so begann sich allmählich vom Norden her eine trockene Zone zu bilden, die sich nach und nach gegen Sünden zu ausbreitete. Heute findet sich erst in der Subsahara (Sahelzone) wieder Savannenlandschaft und Bevölkerung. Die Langsamkeit der Entwicklung, die sich mit nahezu völliger Sicherheit aussagen und von Jahr zu Jahr verfolgen läßt - hätten diese Forschungen auch genug Geld, aber sie sind vor allem verglichen mit den Klimaforschungen hoffnungslos unterdotiert, wären die Erkenntnisse noch weit umfangreicher - zeigt, daß die Idee der "Kipp-Punkte" (Tipping Points) im Klimageschehen nicht stimmen kann.

Mit noch einem Mythos wird aufgeräumt, und dazu müßte man nur hinfahren, um es selbst zu sehen: Das Austrocknen des Tschadsees hat mit Klimawandel nichts zu tun, wie gerne behauptet wird. Der extrem flache, einst riesige See mit einer Wassertiefe unter zwei Metern trocknet aus, weil seine Zuflüsse durch Wasserentnahmen immer weniger Wasser zuführen. Denn die Bevölkerung dort hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten verzehnfacht. Und das schlägt sich voll in der Wasserbilanz nieder.






*Und das war wohl auch sein Problem: Denn es ist immer die menschliche Kultur, die die "Natur" zu einem dauerhaften Lebensraum durchformen und vernünftig gestalten muß. Tut sie das nicht, tut sie das nicht ausreichend und nicht vernünftig, oder überläßt sie die "Natur" gar sich selbst, beginnt diese Natur sich selbst zu "fressen", sich als Lebensraum zu zerstören. Das zeigt sich auch im direkten Mittelmeerraum, der zu vorchristlichen Zeiten, wo er in einer langen Zeit hoher Kultur intensiv besiedelt und bewirtschaftet wurde, keineswegs die trockene Karst- oder wie in Nordafrika gar Wüstenlandschaft war, die er heute über weite Strecken ist. Der Verfall des Mittelmeerraumes an die Trockenheit läßt sich deshalb auch zeitlich sehr gut festmachen: Mit dem Aufkommen des Kaiserreichs der Römer, mit dessen aus einem neuen (technizistischen) Staatsverständnis erwachsenden Zentralismus auch endgültig der Kapitalismus (als skrupellose und immer kurzfristig gedachte Ausbeutung der momentanen Welt) einsetzte. Was natürlich vor allem in den Kolonien seine schwersten Folgen zeitigte - Nordafrika, Spanien, Levante ...

Es ist nicht die "Natur", die Wüsten macht, auch nicht in diesem Fall, sondern es ist der Mensch, der einen spezifischen (lokalen) Naturraum (in all seinen spezifischen Bedingungen, die hier wegen des Äquators viel Wärme weil Sonnenschein bedeutet) zu wenig kultiviert. Sich (und das heißt: seiner Vernunft, denn der Mensch ist ein Vernunftwesen) also die Erde zu wenig untertan macht.

Nur der Mensch kann deshalb auch das vollenden, was sich in allen anderen Lebensformen zwar zeigt, aber nur unvollkommen, in sehr begrenztem Rahmen. Zwar ist es jedem Lebewesen in gewissen Grenzen zu eigen, aber nur der Mensch kann einen Lebensraum so gestalten, daß er vor allem die wetterbedingten Angriffe (denn Wetter ist immer schwankend, ein dynamisches, letztlich Ausgleich zu einem je "normalen Sosein" - denn von Natur aus will alles zuerst einmal "es selbst bleiben" - suchendes Zueinander von jeweils lokalen Zuständen) dauerhaft zurückweisen kann. Nur die menschliche Vernunft kann somit die Welt im Bestand halten, und das sonst tendenziell immer erfolgende "Abwärtsentwickeln" der übrigen "Natur" verhindern, ja alles sogar zu einer höheren, spezifischeren Form (man denke an "Züchtungen") bringen.

Deshalb kann uns die Entdeckung der Lebenswichtigkeit des CO2 für alle Lebensformen nur Ehrfurcht vor der Größe und Durchdachtheit (Vernünftigkeit) der Schöpfung abringen. Denn je intensiver der Mensch seine Kultur entwickelt, was nur durch Energienutzung (Verbrennung) möglich ist, desto mehr CO2 wird freigesetzt, das wiederum das Wachstum der Flora und Fauna nährt und stärkt. Ja, damit wird auch der "Mythos Überbevölkerung" entkräftet. Denn je mehr Menschen, desto mehr CO2-Ausstoß (wobei der menschliche Anteil am Gesamtausstoß von CO2 klein ist), und desto mehr Nahrung. 

Es ist die menschliche Kultur, die die "Natur" im Bestand hält, nützt, und auf den diese "Natur" (als die unter dem Menschen seiende Schöpfung) ausgerichtet ist. Und es ist die Wärme, die dem Eigenschwingen der Dinge, die aus dem einfallenden Licht folgt, die CO2 freisetzt, somit die Lebensbedingungen für Pflanzen von zwei Seiten verbessert, auch und vor allem in der unbelebten Natur. So wie beim Feuer, nur in geringerem Maß. (Das ist wohl auch der Grund, warum es in der Tiefe des Meeres kalt ist, was gegen die Annahme über die Erde steht, die je tiefer man gräbt umso wärmer wird, was auf "feurige Vorgänge" in ihrem Kern schließen läßt - die Abwesenheit von Licht.)

(Wenn es also ein Argument GEGEN Kernkraft gibt, dann liegt es hier: Sie entbindet keinen Kohlenstoff, gibt somit der Natur nicht im Gleichschritt mit der Kultur ihre Grundlage. Radioaktivität ist ein Zerfallseffekt. Verbrennung ist aber kein Zerfall, sondern eine Reaktion mit Sauerstoff, dem Merkmal des Lebendigen. Das vom Licht zur Eigenschwingung, also zum Leben geweckt wird.)





*060219*