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Montag, 8. April 2019

Und der nächste Fall

Na, wenn das keine klar männlich-machtbesessene Geste ist, von der die Kronen Zeitung da berichtet (die in solchen Berichten mittlerweile ziemliche Routine hat)? Da geht ein armes, unschuldiges, 15jähriges Mädchen abends in eine Shisha-Bar und denkt sich nix dabei. Zur Erinnerung: Eine Shisha-Bar ist eine Bar, wo das Rauchen von (natürlich völlig harmlosem) Marihuana (mit einer "Shisha") eigentlicher Unternehmensgegenstand ist. Auch wenn der Lokalbetreiber das mehr oder weniger geschickt verbirgt. Der VdZ kennt solche Bars. Sie sind praktisch immer in "sehr fremdländisch wirkender Hand", um es vornehm auszudrücken, immerhin ist das eine alte orientalische Tradition, das Shisha-Rauchen. Grindige Spelunken sind solche Lokale allemal. Und wie dann wohl erst nach Mitternacht.

Naja, und das arme, unschuldige 15jährige Mägdelein aus dem idyllischen Perg, gleich neben der Donau, bleibt, weil es so nett war, bis nach Mitternacht, bis nach der Sperrstunde. Wofür ist man schon eimal aus dem provinziellen Markt Perg ins große Linz gekommen - um was zu erleben! Ringelspiel und so. Den Pöstlingberg, die Innenstadt, die Nibelungenbrücke, gibt ja jede Menge anzuschauen im schönen Linz.

Der pöhse Kellner aber denkt anders. Er "füllt sie ab", mit Alkohol und Drogen, wie die Zeitung schreibt. Unser Mädchen vom Land denkt sich immer noch nix, und nimmt unschuldig jenen Drink nach dem anderen, eine Tablette nach der anderen. Gegen Kopfweh, hat der pöhse Mann vermutlich gesagt. Dabei hätte sie sich vermutlich heftigst gegen Alkohol und Drogen gewehrt, hätte sie gewußt, was das ist, was sie da dezent schlürft und verlegen hinunterschluckt.* (Aber das steht wohl aus Diskretion nicht in der Zeitung, das wissen nur wir, werter Leser, er und ich, weil wir krankhaft versuchen weiterzudenken.)

Saß also so da, mit ihrem Ausseer-Dirndl-Kleid (ein Mitbringsel aus dem letzten Urlaub mit Mama und Papa am Grundlsee), der hochgeschlossenen Bluse, dem Liebestöter-Mieder und ihren zwei dunkelen Zöpflein, die ihr die liebsorgende Mutti (freilich mit wenig Zeit, erst vorhin kam Papa von der Arbeit) vor der abendlichen Lustigtour hochgeflochten hat, samt (für die polizeilichen Erhebungen wichtig!) blauer Unschuldsschleife drin. Dieses ultimative landesübliche Signal "No! Here herrsche Anstand and so!" kennt ja in Oberösterreichs Metropole wirklich jeder. Im 35 km entfernten Perg (einem elendigen, substanzlos gewordenen Nest, das sich selbst bestenfalls noch als Linzer Einzugsgebiet sieht; Anm.) ist es jedenfalls so. Vermutlich hat unser Mädchen nur den letzten Zug versäumt, weil es vom Krippenspiel im Linzer Dom so gefangen war, und ist dann zufällig in diese Bar gestolpert, weil es hoffte, darin einen Ritter zu finden, der es zu seinen geliebten Eltern heimbringt. Und der Kellner gesagt hat: "Warte, später ich mache dir ..." Der Rest seiner (bezeugten) Aussage ging im Lärm des blöden Gedudels aus der Lautsprecheranlage unter.

Und macht das (oder nicht). Vergewaltigt unsere holde, ach Gott, erst 15jährige, unschuldige Maid dann glatt noch auf der Toilette, anstatt sie mit seinem Auto (das er gar nicht hat) nach Perg zu bringen. Und spät aber glücklich den sorgenvollen Eltern übergebend.

Ausgerechnet aber die Toilette. Also Romantik sieht anders aus. Wohin er sie vermutlich am liebevoll geflochtenen Keuschheits-Zopf geschleift hat, weil es auf der Couch im schon leeren Lokal (nach Sperrstunde halten sich in der Regel nur wenige Gäste in den Schankräumen auf) viel zu ungemütlich war, verglichen mit dem stinkenden Boden der Damentoilette. Dort gibt der Uringestank bekanntlich Machos aller Herren Länder den ultimativen Kick. Was für ein Schwein. Verstößt doch damit glatt gegen den Strafrechts-Paragraphen über die Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung. Man denke. Füllt sie gegen ihren Willen ab. Gibt ihr gegen ihren Willen Drogen.

Zwei Tage später geht die arme unschuldig-naive 15jährige, mittlerweile zurück in Perg, wo ihr die Spezialschule, die sie treu besucht, einen Tag extra frei gegeben hat, denn doch zur Polizei. Ich meine - Toilette. Ist das romantisch? Als sie sich somit überhaupt, endlich nüchtern, denkt, daß da doch etwas nicht gestimmt hat. Schön war da nix. Irgendwas in ihr ist beschädigt. Das muß der Macho gewesen sein. Völlig bekifft und vom Met bedudelt, vom Vodka besoffen, da am urinstinkenden Boden, untenliegend noch dazu ... das muß eine Vergewaltigung gewesen sein.**

Armes unschuldiges oberösterreichisches Perger Mädchen. Oh pöhser muslimisch-patriarchalischer Drecksbeutel. Vermutlich eh längst polizeibekannt und abschiebereif. Man sollte einen nächsten Protestmarsch gegen böswillige Flüchtlinge veranstalten. Mit Transparenten wie "Es reicht!" Die Identitären haben grad eh nix zu tun.



*Wie wir alle wissen senden 15jährige Mädchen aus Perg, ja überhaupt alle Mädchen und Frauen von Bagdad bis Rummelsdorf an der Niederwuschel, niemals "Signale" aus. Auf denen jede Kommunikation beruht. Es sei denn, das Ergebnis paßt. Aber Signale als Kommunikation senden Frauen nie aus. Die schaffen es, ein Leben ohne Signale zu leben. Es sei denn, das Ergebnis paßt. Aber die Bewertung des Ergebnisses, die Bewertung dessen, was freier Wille war und was nicht, wird generell nachher vorgenommen. Dann wissen wir endlich, ob etwas ein Signal war, oder nur ein unschuldiges Versehen Unmündiger. Die zwar alles selbst entscheiden dürfen, aber nur nicht das entschieden haben, was sie entschieden haben aber seltsamerweise schief geht.

**Nur zur Illustration: Die allgemeine Mär, daß Sexualität (an sich) zur Erfülltheit einer Persönlichkeit zur Reife gehöre, schon mit 12, 13 oder 14 oder 15 Jahren (wenn geht aber gerne früher) seine Lustigkeiten ausreichend in Kondome abzufüllen, ist IN SICH eine Beschädigung. Sogar eine ganz schwere, ganz tiefgreifende Beschädigung. Daß deshalb zeitgleich mit solchem verbrecherischen Wahnsinn, der heute über jede Schule, jede staatliche Institution (und natürlich jedes sogenannte "Medienprodukt") und jeden Kindergarten verbreitet wird - Gott möge die dafür Verantwortlichen ... (mögliche Antwort: A) mit Siegeslorbeer umkränzen, oder B) Pausenlos im Nacken kitzeln, bis sie vor Wonne tot umfallen, C) sagen wir  nicht) - auch die Bereitschaft steigt, ja angestachelt wird, einen "Schuldigen" außerhalb der eigenen Persönlichkeitsfelder für ein (bei Jugendlichen ist es nämlich so!) versagendes familiäres (und nicht nur das) Umfeld zu suchen, ist einfach nur eines: Logisch.





*030219*