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Sonntag, 14. April 2019

Holzauge, sei wachsam

Fällt es nur dem VdZ auf? Oder ist es wirklich eine feststellbare allgemeine Tatsache, daß in letzter Zeit immer seltener von einem "christlichen Abendland, sondern von einem "jüdisch-christlichen" Abendland oder einer "jüdisch-christlichen Zivilisation" die Rede ist? Auch unser Werteerbe wird immer häufiger zu einem Erbe der jüdisch-christlichen Werte. Und dem Faß den Boden schlagen Artikel wie jener auf Achgut aus, die davon sprechen, daß es Teil dieses jüdisch-christlichen Erbes sei, "Religionsfreiheit" so zu interpretieren, daß jeder seine Religion privat im stillen Kämmerchen pflegt und auf keinen Fall in die Öffentlichkeit trägt. Und das als Aufruf dafür heranziehen, daß dies deshalb wichtig sei, weil es uns bewußt mache, daß wir alle einen gemeinsamen Feind hätten - den Islam! Weil angeblich nur der Islam behaupte, daß Religion NICHT reine Privatsache sei.

Gleich vorweg: Nein, es ist NICHT CHRISTLICH, die Religion als Privatsache zu behandeln! Wenn dieser Eindruck entstanden ist, und das ist er leider, dann weil man es ihm untergeschoben hat. Und weil die Verwirrten aus Feigheit und Mutlosigkeit und abgeschwatzter Legitimität die Argumente ihrer Verwirrer übernommen haben. Lassen wir uns aber von diesem Unsinn nicht länger den Kopf schwummerig reden! Auch mit dem Gerede, daß auch Juden zum Abendland etwas beigetragen hätten. Wenn, dann nicht ALS Juden. Denn die Reduktion auf gewissermaßen rassische Standpunkte lassen wir gar nicht erst einreißen. Judentum hat mit Rasse nichts, absolut nichts zu tun.

Aber, Herrschaften, nichts von dem, was da behauptet wird, ist auch das, was das Abendland aufgebaut hat - und das ist NUR das Christentum. Und sei es als Wächter der Kultur. Nicht das Judentum als solches, nur weil es auch "da" war. Auch nicht China, weil wir die Seide oder das geschichtsbedeutende Schießpulver von dort übernommen haben. Das daraus abzuleiten, weil es in Europa eben immer auch viele Juden gegeben habe, ist völlig unzureichend. Die Geschichte zeigt vielmehr, daß das Abendland in ständigem Kampf mit dem Judentum gewesen ist, und nicht aus irrationalem oder psychologistisch-sophistisch gedeutetem Haß. Sondern weil es seine Subversion ablehnte. Auch wenn das heute niemand mehr begreift, und auch wenn das schon gar als "antisemitisch" gilt. Nein, das ist nicht antisemitisch. Das ist realistisch. Und wer das nicht glauben möchte, dem sei geraten, einmal einen Blick in den Talmud zu werfen. Der soll einmal lesen, wie dieses zweitwichtigste Buch des Judentums die Sache mit Christus sieht.*

Und wie wenig das Judentum selbst, wenn es ums Judentum geht, von einer säkularen Auffassung von Religion hält, zeigt Israel. Das erst vor einiger Zeit ganz offiziell das Judentum als Staatsreligion etabliert hat. Und auch die dort lebenden Juden (Israeli) wollen nicht, glaubt man jüngsten Erhebungen, daß jemand ihr Land als Zuwanderer bereichert, der nicht jüdischen Glaubens ist. Also warum sollen das plötzlich Christen glauben? Warum soll das Abendland nun auf einmal sagen, es sei auf jüdischem Erbe gegründet? Wo doch das Judentum per se (sic!) aus einer Ablehnung des Christentums entstanden - jawohl, entstanden! - ist?

Jüdische und christliche Werte sind einander diametral entgegengesetzt, so schaut es aus. Der Geist des Judentums ist ein Geist des Widerspruchs gegen das Christentum, und er ist als Anti-logos auch gegen das gerichtet, was das Abendland als "Vernunft" bezeichnet. Das die Aufklärung zwar aufgriff, aber genau dadurch, indem es Vernunft zur bloßen Gedankensache, Bewußtsein zur bloßen Gedankenwelt machte. 

Denn die Ablehnung des Erlösers ist nicht eine Gentleman-Angelegenheit, ohne die es auch ginge. Die Person Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch zugleich, ist der Eck- und Schlußstein unserer Kultur, und er hat mit Wahrheit zu tun, die mehr ist als bloße Sophisterei, bloße Rationalität; mehr, nicht irrational oder anti-rational, aber um Dimensionen mehr und anders rational. Die Wahrheit des Christentums ist die Einbettung des Menschen in eine gestalthafte, fleischgewordene Wahrheit einer Person. 

Darin unterscheidet sie sich fundamental vom Judentum. Das nur die Ratio kennt, und keine direkte Verpflichtung zur Wahrheit als Mysterium der Erlösung hat. Der Jude darf dem Gojim gegenüber, dem Nicht-Juden gegenüber, auch lügen. Und das Judentum ist über alle Zeiten bis zur Gegenwart, insofern missionarisch, als es die Welt vom Irrglauben an den bereits menschgewordenen Gott, Jesus Christus, befreien möchte. Es trägt also zutiefst einen anti-christlichen Effekt in sich, ja definiert sich regelrecht darüber. Denn als Volk Gottes sind nur noch jene Juden zu sehen, die sich taufen ließen, und fortan Christen hießen. 

Seien wir deshalb wachsam vor dem, was sich das abzeichnet. Daß sich das anti-christliche Judentum plötzlich herstellt und behauptet, es selbst - und das ist mit den Werten gemeint, die sich darunter subsummieren, ein aufgeweichtes, ja ein bereits zersetztes Christentum - sei das Fundament des Abendlandes. Die Geschichte erzählt da etwas ganz anderes! Sie erzählt, daß überall dort, wo das Judentum es schaffte, als abendländisches Fundament aufzutreten, die Kultur des Abendlandes diffundiert ist. Mit dem fadenscheinigen Argument, daß das Alte Testament beide Religionen verbinde. Verbindet es sie? Nur indirekt. Es trennt sie vielmehr, weil das Christentum als Erfüllung des Alten Testaments diesem erst seinen Sinn gibt, es also völlig anders interpretiert und von Anfang an anders interpretiert hat als die Juden. Denn hätten die es damals richtig interpretiert, wären sie zu Christen geworden.

Nein, das Abendland beruht NICHT auf jüdisch-christlichen Werten. Es beruht auf dem Christentum, auf sonst nichts. Und dessen Werte sind völlig anders als die des Judentums. Sie sind mit diesem nicht mehr vereinbar als mit dem Islam. Und zwar auch, weil die mit diesen Religionen verbundene Lebensweise sich von der eines Christen fundamental unterscheidet. Während Judentum und Islam als ihren Gründungsimpuls eine tiefe Gemeinsamkeit teilen: Den anti-christlichen Affekt.

Seien wir deshalb wachsam. Und lassen wir uns nicht von Andersgläubigen - ob Juden oder Muslimen - vorsagen, was wir angeblich als Christen glauben oder zu glauben haben. 

So, wie das Thomas Maul auf Achgut probiert, der offensichtlich vom Christentum entweder nichts versteht, oder es deformieren möchte in der Hoffnung, daß die meisten Christen so viel Nebel im Kopf haben, daß sie den Köder schlucken. Weil sie auch kaum noch wissen, was überhaupt in der Heiligen Schrift steht.

Sodaß das, was er da macht, ganz einfach zu klassifizieren wäre - als möglicherweise sogar bösartige Verschlagenheit. Die insoweit aber perfekt an den heutigen Beginn der Leidenswoche paßt. An deren Kulminationspunkt, dem Hohen (oder Kar-) Freitag, wir in den immer gleichen Grundfürbitten auch um die Bekehrung der Juden beten. Wir Christen werden auch Thomas Maul in diese Gebete einschließen.



*Und während jüdische Rabbis der Kirche öffentlich nahelegten, der Heiligen Schrift (NT) eine "Warnung" an den Anfang zu stellen (was prompt der anglikanische Erzbischof von Canterbury begrüßt hat), daß das Buch antisemitische Stellen enthalte, ist noch keinem Rabbi eingefallen, den Talmud von den haarsträubendsten und jeden Christen (und wie erst Gott selbst) beleidigenden Stellen zu säubern.





*300119*