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Mittwoch, 3. April 2019

So selten, daß man es hervorheben muß (1)

Auch das ist ein Medienprodukt aus dem Umkreis des Red Bull-Millionärs Dietrich Mateschitz - der TV-Sender Servus TV. Der zwar eine recht bescheidene Reichweite hat, aber sich auffallend um eine ausgewogene Berichterstattung kümmert. Die auch mancher Stimme Raum verschafft, die aus den öffentlich-rechtlichen Sendern regelrecht verbannt sind, weil man diese Vernunft für gefährlich betrachtet.

So gab es Ende Jänner auch eine Sendung zum Thema "Klimawandel". In dem sich allen Ernstes "Klimaskeptiker" und "Klimaalarmisten" quasi gleichberechtigt gegenübersaßen. Das Ergebnis der Diskussion ist den Lesern dieser Seiten gewiß bekannt, und der VdZ hält sowieso von solchen Talk-Diskussionen nichts. Man kennt die jeweiligen Argumente. Aber sie können die "Schlacht" nicht entscheiden, das sollte man längst erkannt haben. Denn es geht um etwas Dahinterstehendes, und das macht jede solche Diskussion zur Scheinveranstaltung.

Niemand wird "verändert" daraus hervorgehen. Denn es geht um sehr grundsätzliche Fragen die Vernunft und ihrer hierarchischen Natur betreffend, wir haben das hier bereits begonnen aufzuarbeiten. Denn es geht weit mehr als um "wissenschaftliche Fakten" um Probleme der Legitimität als Struktur- und Autoritätsproblem der Wissenschaft an sich. Denn natürlich hat kaum ein Wissenschaftler das, worauf er "als bereits gewußt" aufbaut, selbst erforscht. Er geht einfach davon aus, daß das stimmt.

Die Wissenschaftsgeschichte ist voll von Beispielen, wie sehr das schiefgehen kann. Wie sehr auf einige (fragwürdige oder gar falsche, zumindest falsch interpretierte) Kernstudien aufbauende, schließlich gigantisch angewachsene Forschung völlig daneben liegen kann. Man denke an eines der jüngsten Beispiele, den "Cholesterin-Mythos", wo auf 13 ernsthafte Studien, die aber ganz verschiedene Ergebnisse brachten, also keineswegs Einmut in der Bestätigung der "Gefährlichkeit von Cholesterin" bedeuteten, über 21.000 Folgestudien aufgebaut haben. Die dem über viel PR populär gemachten Spruch "Cholesterin ist tödlich" folgend sämtlich irrelevant sind und unermeßlichen Schaden in der real angewandten Medizin (dafür klingende Kassen bei Pharmakonzernen) bewirkt haben.

Es gibt dazu eine Untersuchung, die erst kürzlich veröffentlicht wurde, und genau das belegt. Da war nicht nur der Margarine-Konzern, der das in die Welt gesetzt hatte, um gegen Butter konkurrieren zu können. Da waren bald Vegetarier-Religionen, Klimaverblendete, etc. etc. Denn der moderne Mensch hat DANACH Bedarf, nach einer Religion, denn genau die hat man ihm genommen. Man wollte eben überall zu gerne, daß alles so wäre. Wollte glauben, was da verkündet wurde. Auch Wissenschaftler sind zuerst einmal Menschen, die etwas werden wollen, die gut verdienen und ihrer Frau einen Nerz zu Weihnachten spendieren wollen, die nach Anerkennung gieren, die geliebt werden oder gar den Nobelpreis erhalten wollen.

Wer da zu viel gegen den Strom der Autorität schwimmt, setzt das alles aufs Spiel. Die Übertragung der Wissenschaft von "Wahrheit" auf "Religion", wie sie die "post factical science" (ein weiteres Beispiel der Unfähigkeit der englischen Sprache, "philosophisch" zu sein, sie kann nicht einmal zwischen "Tatsache" und "Faktischem" nicht unterscheiden, beides ist "fact") als immer breiter die Universitäten verseuchende Krankheit befallen hat, hat dieser Entwicklung endgültig Tür und Tor geöffnet. Es ist nicht wichtig was Wahrheit ist, es ist wichtig, ob das was wir tun dem "Guten" dient ... und die Autorität sagt, was gut ist. Der Technizismus des Materialismus bietet noch dazu die Möglichkeit der Illusion, daß bei Befolgung der Ablaufmethoden auch das Ergebnis "wahr" sein müsse.

Hier stehen sich demgemäß leicht nachvollziehbar nicht zwei gleichberechtigte wissenschaftliche Befunde gegenüber, sondern Vernunft kämpft mit einer Moral, die vorgibt, die Vernunft in dem Moment ausgrenzen zu können, ja zu sollen, wo es um die Weltrettung geht. Hier kämpft Vernunft und Hausverstand mit einer Art Religion des Irrationalen und Unsittlichen. Hier kämpft die Vernunft mit einem Herrschaftsanspruch, der nur an Wahrheit zuläßt, soweit sie dem vorgefaßten Endergebnis zuarbeitet. Das wird recht deutlich, wenn man dem EU-Abgeordneten der Grünen zuhört, der an diesem Talk teilnimmt, und pausenlos auf Mythen zurückgreift, höre der Leser einmal genau zu.

Höre er auch die Verleumdungen, die von Klimaalarmisten wie dem Meteorologen Staudinger ganz selbstverständlich in die Welt gesetzt werden, wenn er den "Klimaskeptikern" Finanzierung durch dunkle Hintergrundmächte spricht. Nur um zu verschleiern, daß Klimaalarmisten finanziell bestens ausgestattet nur von dieser politischen Agenda leben. Hören Sie die Wahrheit - Limburg spricht sie an - die jeder Mensch mit Lebenskenntnis nur bestätigen wird, daß es gar nicht um "tausende Wissenschaftler" geht, sondern um ein paar Dutzend "engagierte Aktivisten", die sich als Stimme dieser Tausenden aufspielen. Und höre so nebenbei der Leser die "Inklusivsprache", die die Grün-Klima-Bewegten bereits so verinnerlicht haben, daß man bei solcher ideologischer Geprägtheit nur noch von einer (notwendig) beschränkten Denkfähigkeit sprechen kann.

Aber dem Präsidenten des Österreichischen Schiverbandes, Peter Schröcksnadel, Schigebietsbesitzer, mitverantwortlich für die seit vielen Jahren kaum zu überbietende Dominanz austriakischer Schirennläufer, zuhören. Der schon aus beruflichen Gründen auf der ganzen Welt herumkommt, und das Wetter notwendig gut beobachten muß. Das ist allemal interessant. Der Mann sieht die Dinge mit den Augen des Hausverstandes, und hat sich offenbar auch ganz gut theoretisch informiert. Der vor Mitteilungsdrang berstet, was der sowieso chaotischen Diskussion noch mehr Chaos beigibt. Aber das stört kaum, man erwartet ohnehin nix.

Gleich zu Beginn wirft er in die Runde, daß in der Debatte so viele Vorgänge gar nicht berücksichtigt würden. Er sei vor kurzem in Neuseeland gewesen. Dort habe er mit Forstingenieuren gesprochen, denn ihm seien die großen Waldbrände aufgefallen. Diese würden aber jedes Jahr (und seit vielen Jahren) gezielt gelegt, von den Forstleuten selber. Denn anders würde man der Insekten nicht Herr werden. Wer berücksichtige diese gigantischen Mengen an Ruß und Kohlendioxyd, die hier seit vielen Jahren in die Atmosphäre geschleudert würden, fragt Schröcksnadel? Und solche Dinge gäbe es noch mehr.

Was den Obermeteorologen Österreichs Michael Staudinger, Chef der ZAMG in Wien (O-Ton Servus TV, wobei man schon sagen muß: Die ZAMG, die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien, ist mit ihren kurzfristigen Wetterprognosen unübertrefflich und extrem präzise; der VdZ hat es viele Male bei Filmprojekten erlebt, die vom Wetter abhängig waren, also Außenaufnahmen hatten, während denen die Filmproduktion fast per Standleitung mit der ZAMG telephonierte, und so auf zehn Minuten genaue Dispositionen treffen konnte "in zehn Minuten gehen die Wolken weg, dann kann wieder gedreht werden" etc. - da geht es ja um viel Geld, hohe Kosten, 40, 50 Leute am Set, außer den Chefs freilich meist miserabel bezahlt, usw. usf.) dazu bewog einzuwerfen, daß das eben aufgrund der menschengemachten Klimaerwärmung geschehe, weil ein wärmeres Klima eben die Insekten fördere.

Wobei sich der Mann sogar zu dem auf den ersten Blick verblüffenden Vergleich versteigt, daß kleine Dosierungen oft die größten Auswirkungen haben - wie bei Arsen. Denn die Menge mache das Gift. Man ist erst einmal verblüfft, bis man begreift, warum: Der Unsinn ist zu überwältigend. CO2 ist ein Gift? Seit wann? Und sind 400 ppm oder 500 ppm oder 600 ppm dann "systemüberwältigend"? Warum? Wie? Gibt es nicht einmal so etwas wie einen (molekulargesetzlich bedingten) Sättigungsgrad der oberen Atmosphäre, etc.? (Was nämlich nach physikalischer Gesetzlichkeit besagt, daß eine Zunahme des CO2 im Ausstoß keine lineare, sondern eine stark degressive Sättigungslinie in der oberen Atmosphäre bewirkt. Dieses zusätzliche CO2 bleibt also sowieso nicht dort oben, es sinkt wieder zu Boden. Wo sich dann die Pflanzen gierig darauf stürzen. Naja, jeder weiß, woran er stirbt ...) Herrschaften, was erzählt uns dieser vorgeblich hochqualifizierte Mann? Erfundene, aber für alle Blöden saugut klingende Schauergeschichten? Wie kommt er bei so einfachen Dingen schon in Erklärungsnöte, die ihn zu Lügen provozieren?  DAS ist das Interessanteste an ihm!

Interessant ist aber auch etwas anderes. Hört man nicht an anderen klimabesorgten Stellen, daß die Insekten genau wegen der Klimaerwärmung weniger würden? Oder ist es nun doch die schon regelmäßig Rekordniveau annehmende winterliche Kälte, die der Klimaerwärmung wegen die Insekten reduziert? Naja, je nach Bedarf eben.


Morgen Teil 2)





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