Wir haben Marijn Poels' dokumentar-filmisches Schaffen hier schon seit dem Erscheinen seines ersten Films zur vorgeblichen Klimakatastrophe vorgestellt, und sein Schaffen seither sogar begleitet. Denn das einzig INteressante an einem Künstler ist ein Weg, sein Werk ist nur, wie Güersloh einmal sagt, Zeugnis davon.
Mehr und mehr hat sich der Niederländer dabei zum Kritiker der von ihm vermeint maßgeblichen Pathologien des Zeitgeistes entwickelt bzw. verändert, und mußte dafür auch bald heftigste Kritik einstecken. Leider hat sich mit dem Fortschreiten seiner Filme auch eine gewisse Anschauung gebildet, die seine Filme immer schwächerr werden ließ.
Nun riskieren wir aber noch einen nächsten Film von ihm. In "Pandamned" nimmt er die sogenannte Coronakrise ins Filmemacherauge. Und bringt zumindest einmal einen "Stand der Dinge" zu Anfang 2022 auf den Bildschirm. Der Film ist an sich frei zugängig, und ich übernehme ihn, schon der Tradition willen.
Die Richtung wird bald aber klar als eine nächste Spielart des Liberalismus erkennbar. Dafür sorgen schon Interviewpartner, also als Film- und Aussagebestandteile eingebaute Interpretatatoren, wie Ulrike Guerot. Die in ihrem Hauptleben emphatisch (und wie gewohnt wortreich-sophistisch) für Abtreibung und sonstige Frauenrechte eintritt.
Wenn Sie, werter Leser, also von dem Thema Coronavirus noch nicht genug haben, oder ein abschließende(re)s Urteil dazu bilden mögen, dann schauen Sie doch selbst, der Film ist unten eingebettet (und auch übers Link erreichbar.)
Ob es noch Erkenntniszugewinn oder -fortschritt gibt zu beurteilen, liegt außerdem ohnehin an Ihnen und Ihrem Kenntnisstand. Wobei die allermeisten nicht die Zeit haben, sich wirklich dermaßen umfassend zu informieren, wie es der Sache möglicherweise angemessen wäre. Zumindest meinen das viele.
Ich übrigens nicht. MIt Quantität hat das nichts zu tun, sondern mit Strukturerkenntnis. Ich persönlich finde dementsprechend (wobei nach unzähligen Stunden die ich der "Information" gewidmet habe; ich hätte es mir eigentlich ersparen können, weiß ich heute) immer mehr Sicherheit. Und fand mich zuweilen auch in einem Lager zugeteilt, dem der "Coronaleugner" etc.
Aber in den dort häufigen Einschätzungen ist kein Bleiben. Alle diese Erklärungen, die bei "Macht" und "New World Order" (...) ansetzen, greifen bedeutend zu kurz, ja sind nicht einmal wesentlich. Nur im Herausmeißeln also, was noch weit über Corona hinausgreift, ist die Erkenntnisreise noch nicht beendet.
Nun, klar ist, daß mit all diesen liberalen Warums und Wohers und Wohins sich kein Blumentopf gewinnen läßt. Weil wie heute praktisch AUSNAHMSLOS auch alle Kritik auf Liberalismus aufsetzt. Da fehlt schon die Mindestanforderung, und zwar jener Gesamthorizot, aus dem heraus erst alles Sinn ergäbe. Aber wie will man urteilen, WAS etwas ist, wenn nicht klar ist, welchem Sinn es dient?
Was alles nichts damit zu tun hat, daß ich etwa eine impfung für gesundheitsschädlich (weil in jedem Fall das Immunsystem schädigend) halte, und jede Gesichtsmaske als widerlich ablehne. Und was es sonst noch im Einzelnen zu sagen gäbe. Natürich findet sich da viel "Richtiges". Aber was hat das alles für Relevanz zur Coronakrise ALS GESHICHTLICHE AUFGABE? Als geschichtliche Aufgabe sogar, die aber gar nicht in der verkündeten Gefahr "das Virus" besteht, muß man sofort dazusagen. Aber auch nicht als "Genralangriff auf die Menschheit", oder wie immer man es apostrophiert. Alle Gefahr liegt übergeordnet.
Aber der Liberalismus - und nicht nur die Befürhaltung, sondern praktisch auch die gesamte Kritik läuft auf dieser Grundlage - ist unfähig, ein positives Bild zu entwerfen, weil zur Erkenntis des logos als der Grammatik des Seienden (weil Analogie des Seins) die Einung mit diesem logos notwendig wäre. Oder enthält das wirklich eine Aussage sich zu "fragen, wie ein demokratisches System sich in Totalitarismus wandeln kann, natürlich mit demokratischen Mitteln." (cit.) Ja, eben, der Kater Murr hat daraus immerhin erkannt, daß die Logik, auf der man sitzt, selbst den Zulieferant für das Schaffott bildet. Was also hätte es dann noch Sinn, mit eben dieser Logik zu einer "Antwort auf die Hauptfrage nach dem Warum" kommen zu wollen? Warum, wohin, Sinn - es sind dieselben Worte! Und wie schon Rainer der Fischer einmal meinte: Sinn macht doch nur, was Sinn hat.
Kritik wird zu einer Lebens- und Verhaltensform, die für sich steht. Wieder eimal wird also ein geistig Ding materialisiert, zu einem physischen Ding gemacht. Damit fehlt der Kriti, aber ihr Sein, als allfällige, der Liebe geschuldete Sorge an dem Ort, der uns zugemessen ist. Also nicht "bei einer Demo" oder "auf der Straße" oder "durch einen Youtube-Kanal", sondern beim Kaffetisch von Tante Hilda, und im Konferenzzimmer des Hans Buchwald-Gymnasiums. Oder gar nicht, wenn es gar nicht in eines Lebensbereich und Aufgabenebene liegt.
Wenn man also nun doch manchmal neigt zu sagen, daß dieser (freilich: in der Gestalt sich wie ein Chamäleon - je nach Hintergrund - wandelnde) Liberalismus dann doch wenigstens punktweise "stimmige Kritik" liefern kann (denn für sich gesehen sind viele Ausagen auch im Film nicht "falsch"), dann muß man sich doch die Frage stellen, vor welchem Hintergrund solche Kritik nicht nur richitg, sondern SINNVOLL sein kann.
Was ich längst schon für mehr als zweifelhaft halte. Und mich zunehmend frage, ob er auch hier nicht lediglich einer destruktiven Haltung Vorschub leistet: Der Abstoßung auf der Grundlage eines nicht gekannte, aber umso heimlicher implantierten Abwendung vom Sein. Was heißt: Von Gott.
Morgen Teil 2) Wie und warum das alles. Und - Der Film "Pandamned"
Erstellung 07. Juli 2022 - Ein Beitrag zur