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Montag, 11. Juli 2022

Der Skandal liegt woanders

Nein nein, so klein und in Nebensätzen neben der "positiven Nachricht", daß es viel viel Teuerungsabgleich bei kleinen Pensionen geben wird, lassen wir das nicht durchgehen. Schon gar nicht, weil es das österreichische Sozialversicherungssystem betrifft, das seinem Wesen nach zu einem Unrechts- und sogar Raubsystem geworden ist. Mit dem kinderreiche Eltern, die einzige Säule auf der ein Sozialsystem (bzw. Pensionssystem) basieren kann, brutal und zynisch enteignet wurden, sonst ginge so ein Soziales System, mit dem andere sich als Wohltäter etabliert haben, erst gar nicht.

Aber was habe ich an dieser Stelle noch dazu vorhergesagt? Genau das ist eingetreten. Die Zusammenlegung der Sozialversicherungen, die die Koalition der Kurz-ÖVP mit der Strache-FPÖ vor drei Jahren als Erfolgsgeschichte und beweis effizienten Regierens verkauft hat, ist nicht nur an sich falsch (weil es weiter die Identität und damit den Solidargedanken überhaupt weiter und sogar stark schwächt), sondern wird auch enorme Kosten mit sich bringen. Nun stellt genau das der Rechnungshof in einer "Kritik" fest. Aber geh!. 

Nur sind die Fragen der offiziellen Bundesprüfeinrichtung genau so wie die der Zeitungen, zu der diese Prüfung scheinbar Antworten lieferte, falsch. Denn es ist nicht Zeichen der Inkompetenz oder für einen Skandal gewesen, daß die Kosten für die Reduktion der Sozialversicherungsträger (die vorher noch wenigstens in Rudimenten berufsständisch organisiert waren) von 19 auf 5 so hoch waren, es nun also nur noch "Riesen" gibt. Sondern es ist Zeichen der Inkompetenz und insofern ein Skandal, daß man allseits so tut, als wäre das zu vermeiden gewesen. 

Genau das war es nicht.

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Da paßt dieser Bericht aus dem SWR wudnerbar dazu. Wo in diesen Tagen berihtet wurde - und nach vierzig Jahren endlich die Wahrhiet? Respekt! - daß das sogenannte Waldsterben Anfang der 1980er, das zu gravierenden Vorschriften und Eingriffen in die Kraftfahrindustrie (mit enormen Fogekosten für die Verbraucher) führte, mit Luftschadstoffen "sehr wahrscheinlich" gar nichts zu tun hatte. 

Vielmehr war das Geschehen (ergänzen wir noch) eine simple Folge, daß erstmals überhaupt Waldbestandsaufnahmen (mit Zustandsbeschreibunghen) vorgenommen worden sind. Da war dann viel Trpckenheit, da war viel Windbruch, und vor allem viel Borkenkäferbefall (am toten Holz). 

Und sieh da - plötzlich wurde Alarm ausgerufen! Woraufhin die Poliitk natürlich sofort rettend einschritt, udn den Katalysater verordnete. An dessen Sinnhaftigkeit bis heute stark gezweifelt werden darf. Aber was zlht das, geht es doch uzm die Rettung der Welt. 

"Ich gebe zu, daß nicht ganz korrekt mit der Information gearbeitet wurde," plaudert da jemand der damaligen Unheilspropheten ganz entspannt in die Kamera. "Ich gebe zu, ich habe mich getäuscht." Na da lachen wir alle doch herzlich über so viel charmante Selbstkritik gleich mit. Denn das überrascht uns jetzt aber echt. Falsch informiert? Durch öffentlich auftretende Experten? Also das hätten wir niemals erwartet! Aber Schwamm drüber, jeder kann sich mal irren. Zahlt eh der Steuersklave. Auch die abschlagsfrei ausgezahlte Pension des "unglücklichen Propheten".

Die Franzosen hatten freilich auch damals ihre eigenen Experten, so wie heute bei Fragen der Elektrizität. Und die sehen offenbar notorisch manches anders. So haben sie auch damals genau NICHTS gemacht, weil sie kein ungewöhhnliches Waldsterben sahen. Sondern aus Erfahrung wußten, daß das "wie am Sägeblatt mal rauf mal runter" läuft. Die machen sich bis heute über das teutonisch hysterische, aber sachlich völlig unbegründete "Le Waldsterben" sogar lustig. Ganz liebevoll natürlich.

Was sie nicht von der Pflicht, Katalysatoren einzubauen, verschont ließ, wollten sie weiter ihre Citroen und Peugeot (damals gab es ja sogar noch Simca, Matra, Talbot ...) exportieren. Denn daß der Katalysator (recht wahrscheinlich die Ursache für ein noch gar nicht wirklich in seinen Zusammenhängen zur Sprache gekommenes Luftproblem, das des N³) Gesetz wurde, dafür sorgten gleich mal die Deutschen. Die immer genau wissen, wie die Welt zu retten ist, und wie man das gleich auch für alle anderen zur Vorschrift macht. Und wenn das alles irgendwann nicht mehr zusammengeht, weil eh falsch war, wird es dann gleich in Bausch und Bogen verboten. Operation gelungen - Patient tot.

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Halt, einen habe ich noch: Wenn alle Stricke reißen  und unseren Regierungen die Flöhe endgültig aus dem Hut springen, schreibt man halt Dinge wie Notstromaggregate für alle vor. Immerhin sind in Deutschland schon heuer 20 Millionen Menschen akut von Energiearmut bedroht. 

Oder, wie in Österreich, wo die Grüne Umweltministerin die Umstellung auf Ölheizung empfiehlt. Die ab 2030 erst unlängst verboten wurde.

Hat ja auch alles niemand wissen können.