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Sonntag, 31. Juli 2022

Gedankensplitter (1426b)

Zum Abschluß noch ein Punkt in der Reihe der vergangenen Hüftschüssse, und das ist der der Ungelöstheit des Problems der Kultur überhaupt. Gatto et al. setzen still voraus (und wir dürfen zurecht vermuten, wo die Gründe dafür liegen - sie sind in Richtung Neid, Unzufriedenheit, Verletztheit, Invertiertheit usw. zu suchen) daß diese Kulturformen in sich unsinnig, zufällig, also unbedeutend und lediglich illegitim interessengesteuerte Unterdrückungsmechanismen sind. 

Woher das Menschenbild kommen soll, das den Menschen SO sieht, kann gleichermaßen vermutet werden. Der Realität entspricht es nur dort, wo das Menschsein bereits in seinem Scheiterern ist. Sodaß es eine "Möglichheit zum Bösen" bleibt, ohnd deshalb das Prinzip der Welt ZU SEIN! Denn das Gute an der Welt ist, daßsie Schöpfung ist, und damit in ihrer eigentlichen Natur, die es aber erst in Gestalt zu bringen gilt, und das ist Erziehung, zur Wirklichung kommt.

Aber was wäre die Welt OHNE FORMEN? Es gäbe sie gar nicht. Welt IST Form, das heißt: Gestalt. Und alles hängt miteinadner DURCH SEIN GESTALTSEIN USAMMEN, sodaß sich EINE EINHEIT DER WELT BILDEN KANN. Und darin liegt der Sinn des Lebens. 

Wenn man also davon ausgeht, daß es sich in der Welt um eine Schöpfung handelt, dann müssen wir auch davon ausgehen, daß "weil alles gut war" (s. Genesis) auch die ursprüngliche soziale Form des Menschen gut war. Und das nennen wir Kultur, als Raum der Entfaltugn DES GUTSEINS des Menschen. 
Also müssen wir auch davon ausghehen, daß es iene ursprüngliche Form der Kultur gegeben hat, die GUT war. Und die übergeben, weitergegeben werden soll, ja muß - als societas perfecta, der ursprügnlichen conditio humana. DASZ DAS NICHT MEHR SO IST ist der Erbsüde zuzuschreiben, aus deren Folgen heraus wir nun vernünftig sein "müssen", also aus unserem faktischen Sosein das Nicht-Gute, das Nicht-Natürliche ausscheiden müssen.

Nur durch Übernahme dieser (im Anderen, im Vorfahr bereits existierenden) Formen also kann aus einem amorphen Säugling ein Mensch "werden". Es ist siene Aufgabe, zur Gestalt zu werden. Und dabei kann sich nur über den Ort eine Identität bilden, als die Angesprochenheit "als jemand" bzw. "etwas". 

Erst in und mit einer Identität, die zuerst ein Nachbilden nach einem Vorbild ist, als archetypisches "Abbildsein vom Urbild". Das allmählich auch einem Übergang der Freiheit vom Urbild her bedeutet. Deshalb liegt der "Geheiminhs" allen Lernens genhau NICHT in der Identitätsbefreiung, wie die Reformpädagogiken egal welcher Richtung (bis zu Montessori) behauptet (und notwedig scheitert; es kann einem nur grauen vor den Menschen, die unsere reformierten Schulen scon aus dem bloßen Generationswechsel heraus an die Hebel der Macht bringen wird) 

Und darin liegt das Wesen des Menschseins überhaupt, das im "Nachbilden Christi", dieser göttlichen Gestalt von allem, was ist (Christus also auch als "Schöpfer") und damit in einem Einssein von alem (in Christus) besteht.

Ohne Identität, die als höchste Anthropologie also eine Christologie ist - nur über ihn werden wir auch uns kennen lernen - gibt es aber gar keine Entwicklung. Nur ein vorläufiges "Irgendwie", das jede feste Zuschreibung - Identität - ablehnen muß "weil nichts paßt". (Dann bricht übrigens auch jedes Immunsystem zusammen, um auch diese Illusion zu zerstören.) 

Damit löst sich jeder Versuch zur Kultur als das Abbild der einzigen humanen Lebensweise in immer neuen Urzustand des Amorphen auf. Was völliges Chaos - TOHUWABOHU - heißt, in dem der Geist aber keinen Boden mehr findet, weil dieser jede Landung des Geistes ablehnt. (Das ist er dann, der Tod, in reiner Form.)

Sodaß nichts da ist außer individuelles wie allgemeines Chaos des Amorophen, pluripotenten, aber nie zu einer Gestalt Entfalteten (und nur das kann ja Entfaltung heißen.) Also das genaue Gegenteil zu dem, was diese "Pädagogik" so ganz besonders bewirken soll.


*Gatto hat z. B. mit seinen Studenten die klassische Literatur wie einen Steinbruch der "unterschiedlichsten Weisen der Ausdrücksfähigkeit" verwendet. Von Yeats über Shakespeare zu Zeitgenossen hat er die Studenden Texte uswendig lernen lassen. Nur um sie in die Lge zu versetzen, sich deren Sprechdukti zu bedienen, in jeder Situation zwischen Shakespearschen Sonett-Rhythmen und irgendeiner Prosa hin und her zu wechseln. Dann hat er die Unterrrichtszeit dafür verwendet, jeweils projektbeziogen den Studenten freie Hand zu gewähre, wie sie was erreichen können, indem sie ienfahc ihre Herkunftsidentität aufgeben (!), und sich den Erfordernissen der Aufgabe anzupassen. So definiert er dann "Leistung", die natürlich dem Ziel dient, ein Leben in möglichst hohem Wohlstand und sozialer Anerkennung zu führen. 

Teilweise hat dabei Gatto (den man usprünglich abschieben wollte, indem man ihm die schwierigsten Klassen und als unbelehrbar, unerziehbar geltenden Schülern gab) die soziale Differenz als Hebel benutzt. Etwa um Ghetto-Bewohnern klar zu machen, daß sie die Elite-Schüler anderer Schulen im Baseball schlagen konnten, indem sie einfach deren Verhalten, deren Selbstattitüde annahmen.


**In seinen Büchern verweist Gatto auf die Ursprünge des öffentlichen Schulsystems, und zwar weltweit, nicht nur in den USA. Wobei er die geistigen Wurzeln aus einer Linie herausgefunden zu haben meint, die von Plato über Calvins Prädestinationslehre, Darwins Rasentheorie  bis zu Fichte reicht, den er als eigentlichen Vater des preußischen, und über Preußen weltweit etablierte Systems öffentlicher Schulen (und Schulpflicht) sieht. 

Sie geht dabei immer ovn derselben Annahme aus, daß jeder Mensch in einen Stand hinein geboren würde, aus dem es zeitlebens kein Entkommen mehr gibt. Diese Stände wiederum sind in ein festes soziales Schema eingefügt, hben dort ihren Platz, und dieser Platz bestimmt auch das Maß desse, wonach sich dieser Mensch in seinem Leben dann ausstreckt. Daraus liest Gatto dann sogar sämtliche Mechanismen ab, die immer darauf abgezielt haben, die Menschen in ihrem Stand zu bewahren. Nur so kann sich eine Elite an der Macht halten. 

Und an diesem Macht-Denken, an dieser Vorstellung vom Ursprung eines sozialen Gefüges läßt Gatto nciht mehr ab. In allen seinen Thesen und Methoden geht es nur noch darum, diese Strukturen als sachlich unbegründete, reine Gewaltstrukturen - siehe dann auch Foucault's Theorien! - zu diequalifizieren, die die Schujle nur zu einem Zweck eingeführt un benutzt haben: Um die "nieeren übrigen Menschen", die Massen dumm und unschöpferisch zu halten. Denn dann sind sie nicht mehr beherrsch- und benutzbar.

DAS ist nach Gatto also der eigentliche Zweck der öffentlichen Schulen: Sie sollen angepaßt machen, sie sollen dazu führen, daß jeder seine Herkunft als unabänderliches Schicksal begreift, sie sollen die Identität entsprechent in Unterordnung festigen, sollen ein dem Herkunftsstand angepaßtes Verhaloten beibringen, sollen "integrativ" wirken, das heißt alle zu "gleichgemachten Staatsbürgern" machen, sollen inadäquates soziales Verhalten aberziehen, sollen soziale Schichten erzeugen und bestärken, und vor allem - siehe Darwin, siehe sein Vorbild Francis Galton, siehe Malthus'sche Überbevölkerungspanik, siehe im Grunde den Stand der biologie spätestens seit dem 19. Jhd. - soll die öffentliche Schule SELEKTIEREN. Und zwar soll sie jene herausfinden, die EINZIGE dann ausersehen sind, die menschliche Rasse fortzupflanzen. Die Krönung alles desse ist dann die letzte, höhcste Aufgabe öffentlicher Schulen: Und das ist die Fortführung der geistigen Voraussetzungen des sozialen Gefüges einer Gesellschaft. Die Jungen sollen lediglich lernen forzuführen, was soe von dne Eltern übernommen haben.

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'Apropos Darwin, apropos Sozialdarwinismus: Charles Darwins "Über die Abstammugn des Menschen" ist - man sollte es einmal lesen! - ein tief rassistisches Buch, denn Evolution is tnach Darwins eigener Definition immer ein Elite-ereignis. Jeder Evolutionschritt ist deshalb ein Hinweis auf eine zukünftige überlegene soziale Stellung eines Lebewesens unter seinen un-mutierten Genossen.



Erstellung 22. Juli 2022 - Ein Beitrag zur