Der New Yorker "Pädagogik-Rebell" John Taylor Gatto (1937-2018) meinte einmal, daß er die Erfahrung gemacht habe, daß das amerikanische Schulsystem durch die Praxis, mit der Abschlüsse und Diplome zu erwerben sind, bewirkt hat, daß er laufend auf Absolventen treffe, die schon durch ihre gesmmelten Titel in hohe und höchste Positionen gelangen und unendliche Vorteile am Arbeitsmarkt haben, in Wirklichkeit aber selbst von ihrem studierten Fach absolut keine Ahnung haben.
Das einzige was sie gelernt haben ist, solche multiple choice-Tests auszufüllen. Und diese sind als Leistungsmesser grotesk. Weil sie schon aus ihrer Natur heraus nahezu jeden "qualifizieren", der nur halbwegs weiß, wie man sie ausfüllt.
Eingeführt wurden sie, um quasi neutrales, rein auf Leistung zentriertes Abprüfen der Fähigkeiten eines Kandidaten zu ermöglichen. Darin zeigt sich also bereitrs ein technizistischer, funktionalistischer Begriff des Wesens der Welt als Summe von je vereinzelbaren, für sich stellbaren Funktionen.
Die Realität schaut dann so aus, daß von vier Wahlmöglichkeiten (Standard bei solchen Tests) zwei ganz offensichtlicher Unsinn sind. Jeder, der nur halbwegs einen Bleistift bedienen kann, kann das erkennen. Bleiben also noch 50 Prozent der Möglichkeiten übrig. Wenn nun noch ein Funke von Hausverstand besteht, ist die Wahrscheinlichkeit, daß man sie mehrheitlich "richtig" ankreuzt so hoch, daß ein Durchkommen nahezu garantiert ist.
Und wer sich noch immer fürchtet: Es gibt längst eine eigene Dienstleistungsbranche, die Kandidaten, die von dem Fach, in dem sie ihre "fachliche Eignung" beweisen sollen, zwar überhaupt keine Ahnung haben, aber dennoch erkennen können, welche Antwort (und aus welchen Gründen) die wahrscheinlnicher Richtige ist. Denn auch das läßt sich natürlich an einem gewissen Schema erkennen, die schon aus der Art des Tests ablesbar sind. Das typische und für jeden, der nicht völlig debil ist, erzielbare Ergebnis solcher Ahgnungslosigkeit ist dann ein 3+.
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Gatto führt auch einige Beispiele an, die belegen sollen, daß dieses Auslesesystem der Schule nicht funktioniert, sondern daß die Laufbahn eines Menschen von ganz andern Umständen abhängt. Nicht zum geringsten wichtig ist dabei die familiäre Situation, also die Herkunft eines Studenten.
George W. Bush sei ein typisches Beispiel dafür. Der hat seine Universitätsprüfungen mit einem 3- abgelegt, war also "gerade noch" in dieser Range, und dieser höchst beschränkte Student war dreißig Jahre später US-Präsident. Sein Vize-Präsident war ... sein engster Komilitone mit einem ebensolchen Abschluß. Und dieser Mann, über dessen intellektuelle Kapazität kein weiuteres Wort verloren werden muß, er hat es täglich vorexerziert, hat dann die USA in diesen absurden Irakkrieg II geführt, um den Auftrrag seines Vaters zu vollenden.
Aber Bush jr. war dafür keineswegs ein Sonderfall. Der überwiegende Teil der US-Präsidenten des 20. Jhds. muß ähnlich beurteilt werden, und die universitäre Leistung der US-Eliten ist zu größten Teilen völlig untauglich, daraus eine Eignugn abzulesen. Alleine das ist das sicherste Zeichen dafür, daß das US-Schulsystem in der praktizierten Form seine eigenen Erwartungen nicht erfüllt. Und die sind auf alles andere als auf "Bildung" abgesetellt.**
Das besttätigt aber eine andere These von Gatto. Eine, an der er überhaupt seine Unterrichtsmethode ausgerichtet hat. Daß dieses Herkunftsprinzip dadurch gebrochen werden kann, indem man die Studenten durch "Autodidactisism" (und das ist Gattos Lehrprinzip; er ist damit ähnilchen Tendenzen wie Montessori - alles serh modern und beliebt und sogar als "Elitemethode" angesehen - recht ähnlich) anleitet zu erfahren, wie diese herkömlichen Erwartungen (die quasi das Abbild der Merkmale sind, an denen eine Gesellschaft ihre Hierarchien bildet und erkennt - ganz einfache Benimmregeln, die Kleidung, vor allem die Gewandheit in der Wahl der rhetorischen Mittel*) scheinbar erfüllt.
Alleine damit werden soziale Vorurteile vernichtet weil überhaupt umgangen. Denn wenn jemand der sozialen Schichte des Angesprochenen entsprechend "gesittetes" soziales Verhalten beweist, kommt kaum einmal jemand in Versuchung die Herkunft des Gegnüber überhaupt erst wissen zu wollen.
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Wir werden zu Gatto wohl noch einiges sagen udn sagen müssen. Vorerst reicht, daß an ihm - der vieler Reformpädagogik der Gegenwart wie ein Säulenheiliger gilt, weil er im Grunde theoretisch zuzsammenfaßt, was allen diesen Reformpädagogik-Ansätzen zugrunde liegt - die völlig divergierende Haltung erkennbar wird, die zwischen dem katholisch-mataphysischen Ansatz, der vom Sein ausgeht, und dem revolutionären Ansatz, der in der Aufklärung zur Blüte gekommen ist. Der von einem Menshenbild ausgeht, das sich aus der "Leistung" definiert!
In dem auch sozialer Status aus dieser Leistung hervorgehen soll, sodaß jedes Transzendieren ausgeschaltet wird, das ein Transzendieren auf einen Ort ist. Sodaß das eigentlich schöpferische aus dem Transzendenten und geshcenkhaft (!) einbricht, udn NICHT AUTONIMISTISCH UND SELBST ERWIRKT WERDEN KANN.
Schon aus diesen wenigen Sätzen wird deshalb ableitbar, wie sehr dieser Ansatz, der sich mittlerweile zum Hauptansatz fast sämtlicher sogenannter Internet-Opposition, der "Freien Medien", ja des Freiheitsgedankens überhaupt (der in Gegenstz zum gesellschaftlich-kulturellen, traditionellen Gefüge gesehen wird) als Blüte des menshclichen AUTONOMISMUS gesehen wird.
Jeder Mensch soll also sein Dasein selbst definieren, und dazu behört, alle Voraussetzungen zu dekonstruieren, zu verwerfen, zu verfluchen und zu verleumden. Das Leben des Menschen ist damit NCIHT GEGEBEN, sondern MSZ GENOMMEN WERDEN. Das Gefüge iener Kultur muß schond eshalb zerstört werden, weil es in sich die Tendenz trägt, Identität "aus Gründen der (verwerflichen, unmoralischen) Interessen der Eliten" zu festigen..
Man denkt so - Wobei wir sofortt hinzusezten: Diesen völlig verfehlten denkansatz finden wir tatsächlich nciht nur auf den Seiten der Opposition, der Autonomisten! Sondern es treffen hier die seltsamen Umstände aufeinander, in der BEIDE SEITEN diese Gedanken haben. Und es nur darumgeht, wer die Hebel dieser Ermächtigung an sich reißen kann. Man denkt also heute allgemein so - aber warum denkt MAN so? Warum denkt man die Welt OHNE GOTT, ohne das eigentliche Element der Erlösung, und das ist ... die Liebe, wir wiederholen uns. Daß die von Gatto et al. beklagten Zustände existieren (können), daß die Schulen dazu mißbraucht werden können UND TATSÄCHLICH WURDEN (100 Jahre vor Preußen in Österreich, wo Maria Theresia in Böhmen aus EXAKT DIESEN GRÜNDEN mit der Einführung ener Schulpflicht bzw staatlichen, öffentlichen Schule begonnen hat)
Im (von Gatto etwa so genannten) Autodidaktizismus findetn wir also eine mit dem Menshenbild des Abendlandes völlig unvereinbaren, revolutionären Ansatz. Der den Menschen nicht als "homo educandus", als ZU ERZIEHENDEN MENSCHEN begreift, sondern sich eine "grundsäthlich geniale Konstitution" des Menschen herbeiphantasiet.
Die die Tatsache des Zustand gewisser amorpher Unentwickeltheit des Menschen, der einer "Pluripotenz" entspricht, zu einem "alles kiönnenden Menschen" macht, so man ihn nur wild wachsen lasse. (Der Denkfehler dabei ist simpel, aber umso effektiver: Eine Fähigkeit wird unreflektiert nur als Fäühigkeit vor dem Hintergrund einer konkreten Aufgabe gesehen.
Wird das aber durch vorgegebene Vorstellungen, was denn wie funktionerten muß (und "funktionieren" ist ja eines der Schlüsselworte des Heute) versteinert, existieren plötzlich tatsächlich "Fähigkeiten", und keine allgemeinen, archetypischen Gestaltmuster, die erst mit Inhalt durch die historischen, also in der Herkufntsumgebugn vorhandenen "Muster" zu konkreten Fähäigkeiten werden können, WENN MAN SICH AN DEN STAND bzw. DEN ORT HINGIBT.
Das Paradoxon, das nur über das Begreifen Gottes erkennbar wird, ist nun, daß IM HINGEBENDEN BEWAHREN DAS GOTTGESCHENKTE; SCHÖPFERISCHE NEU WERDEN LIEGT. (
Denn u. a. ist damit auch nicht erklärbar, woher überhaupt "Neues" - noch dazu als Leistung - kommen soll, wenn der Evolutionismus doch nur von einer Adaption UND SELEKTION von Vorhandenem durch Vorhandenes ausgehen kann. Das ist doch die sicherste Gewäht, daß "alles beim alten" bleibt! Wo wäre dann die schöpferische Leistung?
Was unterschiede sie vom Fatum aus dem Geburtsstand, weil das Schöpferische evolutionär gesehen doch nur Zufall, also ein völlig irrationales Schicksal, sein kann? (JMR Lenz hatdazu das schöne Lustspiel "Der Hofmeister" geschrieben; er ist an diesem Zufall verzweifelt, der dem Menschen jede Hoffnung raubt)
Ist denn den Vertretern dieser Thesen nie aufgefallen, wie sehr sich die Menschen gerade darum bemühen zu beweisen, daß ihr Schicksal KEIN ZUFALL ist, weil sich ERST DARAUS DIE LEGITIMATION und LEGITIMITÄT ABLEITEN LÄSZT?
Der Idealmensch der Neuen Zeit ist also der EDLE WILDE. Ein Menschenbild, vor dem es einem gruselt, und das die Menschen erst so richtig aufeinander hetzt.
Aber schon Robert Spaemann hat vor nahezu hundert Jahren festgestellt, daß der NEUE MENSCH die mit 200jähriger Verspätung realisierte Utopir von Jean Jacques Rousseau ist. Der Menhsch der Gegenwart IST also der prototypische, nun Realität gewordene Rousseau.
Morgn Teil 2)
Erstellung 22. Juli 2022 - Ein Beitrag zur