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Dienstag, 26. Juli 2022

The crisis of democracy

Leider habe ich das Buch noch nicht ausfindig gemacht, es dürfte selbst am Gebruchtmarkt schon verschwunden sein. Ich habe also nur andernorts darüber gelesen. Und also gelesen, daß es 1975 in den USA Furore gemacht hat. 

Denn in "The Crisis of Democracy" hat ein aus universitären Proponenten zusammengesetzes Herausgeberkollektiv eine Sammlung von Analysen zur Situation der Demokratie veröffentlicht, die im Gefolge der Unruhen der 68er-Bewegungen ein neues Stadium erreicht hat. In dem sih die Demokratie unseres westizistischen Zuschnitts (die von ihrem vorgeblichen Vorbild der Antike weit entfernt ist) selbst ad absurdum geführt zu haben schien.

Denn die Demoiratie verändert sich in ihren innersten Vorgängen, wenn sie (salopp formuliert) von zu vielen Memnschen wirklich ernst genommen wird. Wenn sich plötzlich viele Bürger sogar so geshickt organisieren, daß sie eine reale Gegenmacht gegen die Herrschaft bilden kann. Dann stehen sich plötzlich Mächte gegenüber, für die es kaum mehr ein Miteinander auf dem Weg zur Regierung gibt, und die deshalb Mechanismen entwickeln, in denen das Greifen nach der Macht oberste Priorität erhält.
Spätestens seit Caroll Quigley WISSEN wir, daß es sich hier um keine VerschwörungsTHEORIEN handelt, also um psychologische Pathologien, sondern um reale Verschwörungen.
Das zeigt sich in erster Linie als Phänomen der "Kosten", die das System für sich selbst aufwirft, und di eerbracht werden müssen, um noch Verantwortung wahrnehmen zu können. Die jeweils nach Richtung (Regierung oder Opposition) um Oberherrschaft streben kann, weil sie sonst nicht erfüllbar ist. 

Das ist 1975 als offener Konflitk zwischen den (letztlich deutich marxistisch ausgerichteten) Revolutionsbewegungen und dem sogenannten Establishment erkennbar geworden. Letzteres reagierte rasch, und zog die Konsequenzen daraus. Die Reihen wurden geschlossener, denn um die Oberhand "über das Volk"zu behalten, mußte das Kapital stärker konzentriert werden. Nichts weniger ist auch geschehen, und technische Wege eingeleitet, um diese Kontrolle zu behalten. Denn die bisherigen Mittel reichten offenbar nicht. 

Dabei darf man nich tnur die direkten "Wahlkampfkosten" berücksichtigen, sondern muß auch die Kosten einbeziehen, die die jeweils einander unvereinbar gegenüberstehende Politiken in ihren jeweiligen Festigungs- wie Korrekturmaßnahmen aufwerden. Nun geht es also um die Usurpierung der Regierungsämter, und zwar für beide Seiten, um jeweils "gegen" die andere zu agieren. 
Ein Volk beherrscht nur, wer den Mainstream wie die Opposition beherrscht. Mit dem Internet, ein erster Schritt zur direkten am (und sogar im) Körper liegenden Beobachtungs- wie Steuermechanismus, war das nun viel leichter möglich. "Silicon Valley" ward geborgen.
Nehmen wir ein Beispiel, das jüngst in den USA Furore gemacht hat - die Abtreibung. Hier gibt es keinen demokratishcen Kompromiß. Ablehnung (vor allem diese) wie Befürwortung können keinen Mittelweg akzeptieren. Darum haben die Bestrebungen auc nie geendet, die damals anhand des konkreten Falls Reo vs. Wade über die gesamten USA (als Föderation von Staaten) verhängt worden ist, zu bekämpfen. Um wenigstens für den Einzelstaat (in dem eine demokratische Mehrheitsmeinung leichter zu erzielen ist, und zwar für jeweils beide Seiten) noch Handlungsspielraum zu erhalten, der mit dem jeweiligen Gewissen vereinbar ist.

Aber seit damals haben sich auch Grundparteiungen gebildet, die sie noch stärker, noch entschlossener, mit noch merh Mitteln als bisher "im Untergrund", also in der faktischen, nicht nur in der nominellen Macht, um eben diese Macht im Staat kämpfen ließ. Die wahre Verschärfung trat ein, weil nun jedes Mittel zum Zweck geheiligt war - weil es immer "ums Ganze" gegangen ist.

Das ließ vor allem auch in den (mindestens seit Quigley's Enthüllungen) bekannten, geheimen Machtzirkeln einen Ruck durch die Reihen gehen. Die sich nun noch intensiver um die eine Gesellschaft wirklich formierenden Kräfte mühten. Und darein spielen die Bildungs- und Medieneinrichtungen die vorzüglichste Rolle, weil sie es sind, die die Grundlagen für das Urteil der Bürger bilden. Schon gar in einem Land, das durch die sozialen Auflösungstendenzen den Einzelnen von den Medien und den von ihnen propagierten Exzellensmechanismen abhängig wissen mußte.

Mit umso mehr Verve ging man deshalb in eben diesen Jahren an die Entwicklugn eines Systems, das diese Kontrolle noch weiter vorantreiben konnte, un das was in der Situation der totalen Vereinzelung der Bürger - das Internet. Dasu aus geheimdienstlichen Überlegungen heraus zum Massenmedium eingerichtet wurde. 

Fortan aber konnte auf den Einzelnen und seine Meinungsbildung und Urteilsneigung in nir gesehener Weise Einfluß genommen werden, und an diesen Mittel wurde seither - im vorläufigen Höhepunkg de, sicial media - massiv gearbeitet, und koste es was es wolle investiert. 

Dabei ging es auch um die Kosten. Denn nun konnten sogar die Gegner "erzeugt" werden, weil es ur um eines ging: Die Menschen an dieses Medium zu binden. MIt dem man (in der Verlängerung in den Transhumanismus) auch ihre Befindlichkeiten steuern konnte (was freilich eher heißt: meinte, sie steuern zu können.) 

Wird fortgesetzt)


Erstellung 21. Juli 2022 - Ein Beitrag zur