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Donnerstag, 7. Juli 2022

Vollkommen falsch gedacht (2)

Vom Ding als Teil der Persönlichkeit - zum Scheinding und zur ScheinpersönlichkeitDann rückte man ihm direkter an die Wäsche, denn was man noch mehr brauchte war die physische Bestandsaufnahme, wie in einer Internsivstation. Die angelegten Sonden und Meßdrähte, die physische Konstitution und Veränderungen daran, abhänggi von äußeren Situationen, wir könnten das alles noch seitenlang beschreiben. Also mußte dieses Meßgerät so nahe wie möglich an den Nutzer herangebracht werden, und vor allem: Dieser mußte dazu gebrahct erde, diese Meßinstrumente ununterbrochen bei sich zu führen. 

MIt welchem Nutzen kann man ihn dazu bringen? MIt dem des Kommunikation, der Geliebtheit, der Gemeinschaft udn der kollektiven Gefühle, der Geborgenheiten, der Akzeptanz und so weiter und so weiter. Ab diesem Zeitpunkt kamen die Smart Phones ins Spiel, die Handys, die immer kleineren Geräte, und bei allem, damit nur ja niemand von der Stange rutschte, mit viel viel "Gratis" und "Kostenlos" dabei. 

Der Nutzer mußte in allem das Gefühl haben, erhalten, bewahren, daß sein Nutzen den des Laborbesitzers noch bei weitem übersteigt. Daß er den einen oder andern Nachteil schluckte, daß er akzeptierte, daß sich sein Leben in einem atemberaubenden Tempo umstellen und verändern würde. Daß sich ganze Lebensführungen, Lebensweisen binnen kürzester Zeit ändern würden. Die Art wie man sich begegnet, wie man mit dem Nächsten umgeht, wie man feiert, wie man trauert, wie man lebt, wie (und vor allem: ob!) man betet und göttlichen Kult begeht - alles wurde immer rascher anders. Er mußte den Eindruck haben, daß in dem Wettrennen um den größten Diebstahl, die größte Beute er der Sieger bleiben würde. 

Und da befinden wir uns heute. Wir sind in einer Situation, in der wir den Interessierten, die selbstverständlich hier die Mächtigen sind, die auch den Profit daraus einfahren werden, sonst hätten sie das alles doch niemals gemacht, denn es hat ja tatsächlich auch viel Geld gekostet (was bei Silicon Valley, bei Facebook, bei amazon, bei ... ja WO NICHT?) seltsamerweise ja NIE eine Rolle gespielt hat. 

Das Ende der Produktvernunft - Wieviele Milliarden Elon Musk, einem der Hauptkasperl in dem Zirkus der Guckkastentheater, in der "Welt" vorgetäuscht wird, auch versenkt hat, am nächsten Tag lagen da noch mehr vor seiner Haustüre. Und Musk ist auch insofern prototypisch, als er sich - das ist seine Aufgabe - um "Produkte" kümmern soll, die die eigentlichen Apparaturen beinhalten und zur Anwendung bringen - den Menschen der Erde wird das eigentliche Instrumentarium nahe gebracht, verführerisch durch alle möglichen Scheintheorien sogar notwendig gemacht, bis sie ihr Leben auf diese Apparaturen aufgebaut haben. Ist das der Fall, ist die Aufgabe erledigt. 

Die zwei Ebenen des Menschen: Das Urteil und die Wirklichkeitsanbindung. - Man muß sich den Menhschen auf zwei Ebenen vorstellen. Deren eine ist die unbedingte Ein- udn Anbindung an die umgebende Realität, also das faktische Sosein der Dinge. Diese umgeben ihn lückenlos, wie dem Fisch das Wasser. Ohne aber die Grenze zwischen den Einzeldingen zu verwischen, bleibt der Mensch also in allerengstem Kontakt mit den Informationsträgern ÜBER die Welt, die ihn umgeben, ein Anderes, ein Nicht-Ich sohin. 

Dem Menschen bleibt es vorbehalten, das Wesen seines Daseins zu wahren. Und das ist die Wahrung der Freiheit seines Urteilens, um so dem Wesen der Gesamtschöpfung gemäß zu handeln. Dieses Urteilsvermögen aber ist engstens eingebunden in die aktuellen Diskursebenen, Kommunikationen und Andockstellen zur umgebenden Wirklichkeit. Kommt dieses Urteil aber zu keinem "Nchdenken in Muße", in dem es sich also von den Ansprüchen des Umgebenden frei machen kann um in Ruhe die Dinge zu rodnen (also zu denken), kann es keine sachgerechten Entscheidungen mehr fällen. Mehr noch, wird unter diesem Druck der Dichte (der sich in Zeitdruck äußert, weil die Dinge immer ein Nacheinander haben), das Entscheiden immer oberflächlicher, immer aktualitätsgebundener. 

Das erfordert auch ein Verhältnis zu den Dingen, die wir mit Eigentum bezeichnen. Erst unter unserem Schutzzaun der eigenen Persönlichkeit, kann in Ruhe über die Dinge verfügt werden. Bzw. erst wenn wir in einer Welt sind, die eine hierarschische (also in der Bedeutugn geschichtete) Ordnung aufweist, ist ein gedeuchliches, vernünftiges, ruhiges (und mußevolles) Leben möglich.

Wer nun den anderen aus dieser seiner Entscheidungsgrundlag in seinem bewußten Denken und Ordnen drängen will, der erhöht einerseits die Dichte der "Ereignisse", also der Begegnungen (die Technik, der letzten Jahrzehnten ist immer ausschließlicher eine solche der "Kommunikation" geworden), und entreißt sie ihm anderseits. (Martin Schwab hat es ausgesprochen, abger auch das ist eine alte Idee: "Niemand wird noch etas besitzen, aber alle werden glücklich sein.") Somit wird sich die Welt immer strikter in eine immer geringere ahl von Eigentümern verengen, der eine immer umfassendere Schichte der eigentums- und damit verfügungsmachtlosen Menschen gegenüber steht.

Die Beschäftigungszwang als Weg zur Enteigentlichung des Menschen - Wer nun die Menschen auf der Ebene der Maschine als Plattform seines täglichen Tuns ht, der hat nun eine weitere Macht über ihn. Er kann ihn so schwer behindern und erschöpfen, daß er fast verunmöglichen kann, daß der Mensch noch an seine eigene innereste Quelle zurücksinkt. Wie in einem Wasserglas voller Schwebstoffe, hält der Beschäftigungszwang (anhand des Beispiels der Medien am einfachsten erkennbar, die den Takt vorgeben) die Schwebstoffe ständig in der Luft, sie können sich nicht mehr setzen um geordnet und gewichtet zu werden. 

Dieses Vorgehen hat dabei sein Allgemeines, das es zum GUten macht, wei bei der Kindererziehung erkennbar wird. Wo das Kind, das erst allmählich lernt, sich am Außen zu orientieren, also von den zufälligen Befindlichkeiten abzusehen und sich der Sachgerechtheit der Welt zu widmen, sich selbst damit auch der Wahrheit gemäß zu formen bzw. formen zu lassen. Eltern wissen das von Kindern in den jeweiligen Trotzphasen, die als Schwellen an den markantesten Entwicklungsphasen des Menschen stehen. Also in den Altersphasen (Jungen und Mädchen dabie verschieden) 3-5, 10-12 und 15-18 ringt der heranwachsende Mensche mit der Loslösung von sich weg auf die Welt zu, und das gibt Kampf. Den man am simpelsten mit Trotzphasen bezeichnen kann. Wenn Eltern nun einem solchen Trotzanfall (als Widerstand gegen das Herantretende, als "ungeordneter Eigenwille") gegenüberstehen, gibt es ein fast immer perfektes Mittel, dem zu begegnen: In dem man ein drittes, nicht im Konflikt tangiertes Objekt hervorstreicht, das in der Lage ist, die Aufmerksamkeit des Kindes von sich weg neu auszurichten - über die kindliche Neugier, das kindliche natürliche Interesse an der Welt. Man stellt dem Kind plötzhlich eine völlig neue Alternative vor, und schon dieses von sich weg und auf etwas zu-Lenken reicht in der Regel, um den Trotzkonflikt förmlich aufzulösen. Das Kind, das gerade noch unbedingt ein nächstes Eis wollte (Supermarkt), bindet sich plötzlich mit Eifer an den tanzenden Kreisel, um es sehr simpel zu illustrieren. Eltern wissen, wie damit umzugehen ist. Aber darin zeigt sich dieses wichtiges Persönlichkeitsprinzip.

Das der aus anderen Gründen Machbesessene, der etwa nur Gewalt über den anderen möchte, um ihn für eigene Zwecke zu instrumentalisieren, auf gewisse Weise ähnlich einsetzt, aber nun mißbraucht.  Er schafft einen dichten Vorhang von Notwendigkeiten, denen der Mensch nicht entkommt, weil seine gesamten Lebensvollzüge quasi darin eingebunden sind, und hindert ihn so, sich in der Priorität erneut am Wesentlichen des Wirklichen auszurichten.  Was zur Haltung, zur Gewohnheit werden kann, wie das permanente Starren auf den Smart Phone-Bildschirm beweist, von dem man Direktriven zu erhalten hofft, was nun "wichtig" und also zu tun sei. 

Damit kann man die Menschen in eine förmliche Zweitwirklichkeit bziehen, in der sie mit der Zeit gar nicht mehr die Möglihkeit erinnern, aus dieser Dauerbeschäftigtheit auszusteigen. (Die Sache ist gewiß komplexer, als hier dargestellt, aber der Leser vermag sich sicher vorzustellen, was gemeint ist.) 

ABER das hat zur Situation geführt, wie wir sie heute vorfinden: Daß der allerüberwiegende Anteil der Menschheit (und zwar im Grad seiner "zivilisierten Modernität") mit einem Geschehen befaßt ist, das eigentlich ein leeres Schauspiel ist. Bis zu dem Punkt, daß der allgemeine Disput, also das was den täglichen alltäglichen Sprachraum erfüllt von Dingen überfüllt ist, die pausenlos befassen, abrer zu keiner Gesamtklösung mehr kommen lassen. Vor allem das MOment sich involviert zu fühlen, sodaß das Urteil denken kann, daß es tatäshclich schafft, ist dabei von Bedeutung. "Bestimmen Sie mit!" ist also die Devise. Und das Pferd, das die Menschen in eine Lebenssituation führt, ind er sie pausenlos mit völlig Unwichtigem befaßt sind, während ihnen das Wichtige nicht eimal mehr zu Bewußtsein steigt. 

 Morgen Teil 3) Alle Dinge wollen jemandem gehören, weil sie wohin gehören müssen, das ist das Wesen des Existierens: Der Ort definiert also das Wesen.


Erstellung 01. Juli 2022 - Ein Beitrag zur