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Samstag, 16. Juli 2022

Nicht vergessen

Als Libyen 2011 in Grund und Boden bombardiert wurde - vorgeblich, weil der angebliche und jedes Maß überschrietende, also jedes militärische Eingriffen zugunsten der leidenden Bevölkerung rechtfertigende Massemörder Muamar al Gadhaffi (die Anklageschriften sind übrigens bis heute nicht vorhanden bzw. zwar angeblich einmal vorhanden und 77 Seiten lang, die sich auf ungeklärte Weise nach kurzer Zeit in leere weil vermultich gar nie gefüllte Seiten verwandelten) hatte die NATO keine Hemmungen, die gesamte zivile Infrastruktur des Landes in 'Grund und Boden zu bombardieren. Und sie hätte noch mehr bombardiert, wären der glorreichen Luftwaffe Frankreichs nicht nach vier Wochen die Bomben ausgegangen. Aber es gab auch so genug zivile Tote. Zehntausende. Kinder, Frauen, Alte, Kranke. Denn kämpfende Männer hat man eh nicht gefunden.
 
   James Corbett - Libyen 2011
Als die Kampfhandlungen vorüber, Gadhafi - nach alter Berber-Art des Umgangs mit einem besiegten König - gepfählt war, funktionierte nichts mehr im Land. Außer die Feuerwaffen, mit denen sich nun die nach dem Staatszerfall verbliebeen Clans und Stämme die Schädel einschlugen, die der tote Diktator vorher viele Jahrzehnte lang in gewisser Ordnugn gehalten hatte. 

Aber die riesigen Wasserprojekte, die Libynen gebaut hatte (und mit dem in einigen hundert Metern noch vorhandenen Wasser des ehemaligen Sahara-Meeres die Wüste wieder ergrünen ließ), waren nun kaputt. Die Versorgung mit Schulen und Krankenhäusern, die der alte Kummerl Gadhafi einmal so überreich über sein Land geschüttet hatte, daß Libyen das am besten versorgte Land Afrikas war, lag am Boden, das Land in Schutt und Asche. Seine Straßen, seine Dörfer, alles. Nichts das nach Abzug der heldenhaften Franzosen, Amis und Engländer nicht kaputt war. 

Den Tod der Bösen läßt sich die NATO eben viele Milliarden kosten. Milliarden des Geldes der Besiegten, wohlgemerkt, nicht des eigenen. Es sei denn die Bevölkerungen zahlen. Dann ist es ohnehin etwas anderes.. Wobei - halt! Sagtr eich Amis? Nein. Da blieben etliche.

Denn erst dachten die noch lebenden Libyer nach Armagedon, daß ein verheißungsvoller Wiederbeginn zu schaffen sei. Immerhin ist das Land mit 3,5 Prozent der Welt-Ölvorräte gesegnet, die reichlich Geld förderten, und in ein paar Jahren würde das Land wieder auf den Beinen sein! 

Herrschaften, da kennt man die Humanität des Westens schlecht. Und vor allem seinen Zynismus. Die Amis sorgten zuerst einmal nämlich dafür, daß die Ölquellen, die vorher verstaatlicht waren, "privatisiert" wurden. Dann, als der Staat ohne Einnahmen da stand, sollte bzw. mußte er Kredite aufnehmen, mit denen er dann die Infrastruktur wieder aufbauen konnte - und zwar durch amerikanische Unternehmen aufbauen ließ. So werden bei uns Helden gezeugt und wird Gloria gewedelt!

Syrien war ja frei? Also konnte es alles, was es wollte. Wenn es konnte. Denn Steuereinnahmen sprudeln seit 2011 nicht gerade üppig in die Regierungsgebäude von Tripolis. Dafür beliefern dicke Pipelines die Gelddruckmaschinen westlicher Konzerne, die sich ungeniert am libyschen Öl gütlich tun. Immerhin haben sie ja auch die Ölpumpen des Bösen wieder repariert. Ich mein - was das kostet!
Der Angriff Libyens hat vor mittlerweile 10 Jahren stattgefunden. Das ist nicht viel Zeit. Der Rest der Geschichte geschah also erst in recht aktuellen Jahren.
Nicht, daß das irgendetwas Schlechtes heiligte. Wenn aber SOLCHE MÄCHTE dann hergehen, und von einer anderen Macht Humanität fordern (unabhängig von der Berechtigung dieses Vorwurfs), weil sie sonst Krieg führten IM NAHEM DER HUMANITÄT, dann wird dem VdZ einfach nur noch schlecht. 

Schon gar wenn er meint zusehen zu müssen wie sich das Glas mehr und mehr an den Tischrand schiebt, ohne daß es jemand zurückschöbe, und der totale Krieg mit jedem Tag wahrscheinlicher wird, in dem es auch ann unserer Lebensweise an den Kragen geht, weil wir mitten im einem Krieg stehen, der nach einem nächsten Unrecht stinkt wie ein totes Kamel nach fünf Wochen im Hinterhof einer verlassenen ukrainischen Schwarzschlachterei.

Zur Erinnerung hier der Corbett-Report über die unsägliche Libyen-Schweinerei des Westen bzw. der NATO. Schuld, die WIR zu tragen und eines Tages zu sühnen haben, um da keine Fragen aufkommen zu lassen. Bis Jahweh uns den nächsten König von Assur senden wird, als harten Stock in seiner Hand, der unsere Rücken bläut, die Frauen schändet und unsere Dörfer und Brunnen versanden läßt, der die Stärke unsere Männer der Schwindsucht anheimfallen lassen wird. (Buch Jesaja. 5-7) Denn Gott ist ein Gott der Rache, und Geschichte eine Geschichte der Nemesis Divina.