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Sonntag, 3. Juli 2022

Was sich unterscheidet

Das Wort des Augustinus soll hier stehen, und nciht mehr weite rkommentiert werden, es spricht für sich. Es zeigt darin einen wesentlichen Grundirrtum in den Annahmen über die Welt selbst. , in dem wir leben. Nicht die Sonne - die am Vierten  (!) Tag geschaffen wurde - gibt das Licht, durch das wir sehen, sondern sie ist WEGEN des Lichts, ist Analogon zum wahren Licht der Schöpfung, diesem Anfang aller Welt. Und ihre Aufgabe ist nicht die Erhellung des Geistes, sondern ein Glied in der Kette einer Schöpfung, in der alles mit allem zusammenhängt, und alles einander zur Nahrung dient, um im Gastmahl mit Gott ein ohnendliches Lob anzustimmen.

Oh, da spürt man das Knirschen im Gebälk des so übergescheiten Menschen des 21. Jahrhunderts, angesichts einer Denkweise, die alles auf den Kopf stellt, was ihm Gewißheit scheint. Die wie ein Mühlstein um einenhals liegt, und ihn ins Nichts zieht. Sodaßnur eine Frage gilt: Was erwartet sich diese Mensch? Geh und verschwinde, heißt es in der dazugehörigen Tageslesung aus dem Buch Amos. Der dem Volk etwas höchst Unangenehmes sagt: Daß es auf dem Kopf steht, und deshalb das Land verlieren und in der Versklavung enden wird. Geh, verschwinde mit diesem Denken, sagt ihm der König Jerobeam, und sondere Deine Miesepeterei gefälligst woanders ab. 
Was unterscheidet Israel von uns heute? Oh ja, ein bißchen kritisieren, das findet noch sein Publikum, und wie Recht man da doch gleich hat. Aber wenn es um die Grundlagen des Denkens überhautp geht? Verlegenes Hüsteln ist alles, was man aus den Reihen dann hört. Najha, so kann man doch nicht, das ist schon ein bißchen überzogen ...

Da spürt man, wie sehr der Mann des 21. Jahrhunderts von der Wahrheit entfernt ist, die doch alles birgt und trägt und nährt, das da isset. Und ins Nichts, ins Dunkel fällt, wenn die Grundgrammatik der Dinge sich von diesem Licht abgewendet hat. Wende Deinen Blick! Denn sonst wird er Dich und Dein Dasein verdunkeln, und Deine Versuche zu existieren werden zum wilden Schlagen der Arme, im Sumpf, in dem Du immer rascher untergehst, doch noch Halt zu finden.

Noch einen Punkt aber wollen wir zeigen, er springt uns einmal mehr ins Gesicht: Wie sich die Wahrheit aus dem Altren Testament heraus ins Neue und in die Gegenwart durchzieht, und immer ein und dieselbe gewesen ist, als der Bezugsplunkt hinter allem was sich der Mensch als Text gibt, der nie mehr als Hinweis, Verweis auf das Wirkliche, das Wahre ist. Und allem, was wir als "Wissen" vor unsere Nasen geschraubt haben, auf seine ganz eigene und andere Weise gegenübersteht, die unser entleertes Reden und unser vertrocknetes Denken zur puren Energievergeudung macht.

Wenn der Herr sagt: „Ich bin das Licht der Welt“, so ist das, glaube ich, denen klar, die Augen haben, wodurch sie dieses Lichtes teilhaft werden; die aber nur Augen haben im Leibe allein, wundern sich über das, was der Herr Jesus Christus gesagt hat: „Ich bin das Licht der Welt“. 
Und vielleicht sagt wohl auch einer bei sich selbst: Ist etwa Christus der Herr die Sonne, die durch Auf- und Untergang den Tag bewirkt? [...] 
Nein, dies ist nicht Christus der Herr. Nicht ist Christus der Herr die Sonne, die gemacht ist, sondern derjenige, durch den sie gemacht ist. 
Denn alles ist durch ihn gemacht, und ohne ihn ist nichts gemacht (Joh 1,3). Er ist also das Licht, welches dieses Licht gemacht hat; dieses wollen wir lieben, dieses wollen wir zu erkennen trachten, nach ihm wollen wir verlangen, damit wir dereinst unter seiner Leitung zu ihm kommen und in ihm so leben, dass wir gar nie sterben. [...] 
Ihr seht also, meine Brüder, wenn ihr innerlich seht, was das für ein Licht ist, von dem der Herr sagt: „Wer mir nachfolgt, wird nicht im Finstern wandeln“.
Augustinus;
Vorträge über das Johannes-Evangelium


Erstellung 30. Juni 2022 - Ein Beitrag zur