Dieses Blog durchsuchen

Freitag, 7. Dezember 2018

Du sollst die Menschen nicht zählen

Niemals darf der Mensch "gezählt" werden. Es gibt genug Hinweise in der Heiligen Schrift, die zeigen, daß ein solches Vorgehen den Zorn Gottes auslöst. Deshalb ist es umso signifikanter, daß die Geburt Jesu im Rahmen einer "Volkszählung" stattfand. Das erhöht die Brisanz des Ereignisses, in dem Gott zur Welt kam, weil es den Hintergrund einer verlorenen Menschheit noch mehr eindunkelt.

Der Mensch ist Ebenbild, Abbild Gottes. Niemals darf er deshalb Objekt einer Kalkulation sein, niemals darf seine Existenz zum Kalkül der Politik (und der "Weltrettung") werden. Jede Rechnung, die etwa "Lebensmittelproduktion" und "Weltbevölkerung" gegenüberstellt ist deshalb ein Greuel. So kann und darf niemals gerechnet werden. Die Haare an jedes einzelnen dieser Menschen sind gezählt. Gott wird dafür sorgen, daß er prächtiger wie die Lilien auf dem Felde gekleidet und genährt ist.*

Alles was den Menschen betrifft, unterliegt deshalb nicht dem Erbsenzählen eines reduzierten Verstandes. Es ist eingebettet in eine Vorsehung Gottes, in der die Welt als ganze und solche ihre Rolle spielt. Wehe denen, die das dennoch tun. Aber mit jedem Menschen ist auch eine ganze Welt verbunden, die sich von ihm ausgehend auf ihn hin bezieht. Niemand ist vergessen. Niemals ist die Welt vom Menschen getrennt zu betrachten. Beides ist aufeinander ausgerichtet, das ist das Wesen ihrer Existenz. Die wirklichen produktiven Kräfte der Welt sind immer in der Hand Gottes, und gehen in ihrem Gelingen, ihrem Erfolg und ihrer Wirkung aus dieser hervor.

Niemals ist der Mensch Mittel zum Zweck. Auch und gerade nicht für die Politik. Er ist immer eigener Zweck. Ihn zu zählen, zu wiegen und zu werten aber tut genau das: Es ist auf einen Zweck ausgerichtet, in dem "der Mensch eine Rolle spielt". Nichts, was dem Menschen begegnet, ist deshalb per se abzulehnen, als gäbe es eine Realität, die mit dem einzelnen Menschen nichts zu tun hätte. Es ist stattdessen immer "zu lesen".

Es ist deshalb absurd, ja es ist atheistisch und gotteslästerlich, anzunehmen, der Mensch wäre in der Lage, "die Welt" zu zerstören. Ja gar zu sagen, es gäbe zu viele Menschen. Als wäre nicht jeder Einzelne - egal wie viele es gibt - in der liebenden Fürsorge Gottes geborgen. Auch die Empfängnis ist kein Ergebnis eines Planspiels. Sie ist immer ein Wunder. Egal wie viele Menschen es gibt. Jeder Einzelne ist von Gott gewollt. Als Repräsentant der Krone der Schöpfung. In einer Realität, die aus ihrer Natur heraus ein Wunder und kein Rechenergebnis ist.²

Das ist nicht aus naiver, tumber Idealisiererei heraus gesagt. Es ist vielmehr der Glaube und das Wissen, daß Gott ein realer Faktor in der Welt ist, ja sogar DER reale Faktor. Gott ist die ERSTE Realität, aus der jede weitere Realität stammt, oder zugelassen wird, aber niemals aus seiner Vorsehung herausfällt. Und das ist es, was wir auch aus der Fleischwerdung erkennen sollen.

***

Es ist deshalb gotteslästerlich, von einer "Bevölkerungsexplosion" o. ä. in dem Sinn zu sprechen, als wäre dieser Umstand eine existentielle Frage für die Erde, das Klima, eine "Welternährung"**, etc. Unabhängig davon, daß jedes einzelne menschliche Leben in einem gewissen Sinn auch eine zu lösende Aufgabe darstellt.***







*Was natürlich nichts damit zu tun hat, daß er damit sagt, man könne es sich gut gehen lassen und zurücklehnen, "Er täte schon". Auf diesen Unsinn wollen wir gar nicht näher eingehen.

**Dieser gebräuchliche Terminus zeigt alleine schon, was hier gesagt werden soll:  Als wäre der Mensch ein abstrakter Faktor in einer Gesamtrechnung, die auch als Gesamtmodell und -mechanismus zu denken und zu "lösen" wäre. Die Ernährung einer Bevölkerung ist vielmehr die Aufgabe eines Landes und seiner Menschen selbst, und nie von seinen regionalen, historischen Bedingungen zu lösen.

²Siehe dazu William M. Briggs "Proof Cause is in the mind not in the data" - Der Ursachenbeweis liegt im Geist, nicht in Daten.

***Deshalb hält der VdZ auch die sogenannte "Familienplanung", die in weitesten Kreisen der Katholischen Kirche als "zulässig" angesehen wird, während natürlich jede Form der "Verhütung" abzulehnen ist, für höchst suspekt, ohne nicht Einzelfälle für möglich zu halten. Aber die Ehe und in ihr die eheliche Liebe, als deren einer Teil die geschlechtliche Begegnung zu sehen ist, ist auch dahingehend ein Geheimnis, als sie eben gerade bedeutet, daß sich in dieser Liebe Mann und Frau Gott hin ganz und vorbehaltlos an den anderen hingebend öffnen. Was im Höhepunkt des "kleinen Todes" vollendet wird, gegebenenfalls als der exakte Moment der Zeugung. Es ist eben dieser Tod, in den hinein Gott seine schöpferische Gnade senkt, der das Tor zum Leben ist.  Wie das mit "Planung" zusammengehen soll, ist dem VdZ nicht klar. 

Auch nicht, wenn er die Gesamtsituation einer Familie hernimmt. Denn ein neuer Mensch, ein neues Kind, verändert ja auch die Situation dieser gesamten Familie. Glaubt der Mensch, daß Gott das nicht weiß? Oder einen Moment mal wegsieht, weil er was anderes zu tun hat, und dann die nun größere Familie auf sich sitzen läßt, sodaß diese dann "rationeller" denken muß, ohne Gott? Wie sagt der Volksmund? "Schickt der Herrgott 's Haserl, schickt er auch das Graserl." Über eines ist er sich völlig sicher: Der "Hunger auf der Welt" kommt nicht, weil es hier oder dort "zu hohe Geburtenraten" gibt. Sondern weil anderes oder späteres Versagen stattfindet.

Hinweis, um Verwechselungen durch das oben angesprochene Thema vorzubeugen: Das Hochfest "Maria Empfängnis" am 8. Dezember bezieht sich nicht auf die Empfängnis Christi (das ist Maria Verkündigung, das also mit Weihnachten korrespondiert), sondern darauf, daß sie ohne Erbsünde im Schoß ihrer Mutter Anna empfangen wurde. Es steht deshalb in Zusammenhang mit dem Fest "Mariä Geburt" am 8. September.





*221018*