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Montag, 10. Dezember 2018

Splitter zum Tag (2)

Teil 2) Das nächste Buberlgesicht, die nächste Geschichte - Emmanuel Macron




Emmanuel Macron (wieder: auch der ein Buberlgesicht) ist da nicht weit davon entfernt, fällt in dieselbe Kategorie, wenn auch Macron nicht einmal ansatzweise eine wirkliche Unterstützung im Volk hatte. Soweit kam der nie, denn mit Politik hat er nie etwas am Hut gehabt. Er war ein Konstruktions-Kandidat, zentraler Strategie entsprungen, die nur ein Ziel kannte: Le Pen zu verhindern. Wollte man sagen. Nein. Die Macht, die in Frankreich herrenlos war und ist, zu erringen, indem er eine "Bewegung von unten" vortäuschte, die er aber nie ernsthaft im Sinn hatte. Heute herrscht er, so heißt es, wie ein Monarch. Er betreib nur Etikettenschwindel, maskierte die bisherige Politik halt neu. Ähnlich hat es ja Kurz in Österreich gemacht.

Dazu mußten alle übrigen Kandidaten mit äußerst fragwürdigen Methoden, ja durch üble Methoden aus dem Rennen geworfen werden. Macron hat an der Hand seiner Mutti (pardon, seiner Geliebten hätte es heißen müssen) bekanntlich den schmutzigsten Wahlkampf der neueren französischen Geschichte geführt. Aber nun hat er, das kann man so sagen, ein handfestes Legitimitätsproblem. (Und das Problem der Legitimität fängt den Blick des VdZ immer mehr. Es ist ein Kernproblem des Menschen, darüber wird sich an dieser Stelle deshalb gewiß noch einiges finden.)

So hat Macron nur mit (groteskem, lächerlichem, postmodernistisch zum Schein legitimierten) Neureichentum und der Art, wie sich eine neue, nie legitimierte, und in nichts legitime Elite zu etablieren versucht, die "Wahl" gewonnen. Als einzige Möglichkeit für den "seriösen Bürger", gewissermaßen, um das Unseriöse zu verhindern. Glatt fliegt ihm jetzt der Laden um die Ohren. Denn seine Wirklichkeitsferne hat ihn dazu verleitet, was eben daraus folgt: eine deckungsgleich wirklichkeitsferne, zombieartige "Politik" zu machen. Niemand in Frankreich will das, was Macron will. EU-Armee. EU-Budget. Klimarettung durch "Energiewende", die Deutschland gerade bis zum Erstickungstod abwürgt: Abschalten von Atomkraftwerken, Landschaftszerstörung durch Windräder, Aufgabe sicherer Energieversorgung durch Einführung von Flatterstrom, wo nun von zwei parallelen Produktionsstätten derselbe Ausstoß wie zuvor geliefert wird - es zahlt ohnehin der Bürger. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Nur mit Merkel kann er da kuscheln. Beide entstammen demselben Bezirk des Geistlosen, Ahnungslosen, Wirklichkeitslosen, lebenslang Alimentierten. Autistische Bewohner einer geschützten Werkstatt*. Beide wollen Probleme lösen, die keiner hat, mit Geld, das nur den einfachen Leuten genommen werden kann. Übers Benzin. Über den Strompreis. Während die wirklichen Probleme ständig weiter aufgeschoben werden (wie im ESM, mit dem man die Krise von 2008 nicht bewältigt, sondern auf immer weitere Zukunft aufgeschoben hat; samt dem "Target II" als Tor zu noch mehr Schulden für klamme Staaten, wieder einmal direkt bei den Deutschen, die dafür eine Schein-Prosperität erleben.). Paßt das Volk dazu nicht, wird es eben ausgetauscht.

So nebenbei hat Macron aber nun offenbart, worum es bei dem ganzen Klimazirkus in Wahrheit geht. Die zeitliche Koinzidenz der Aufstände in Frankreich mit der "Klimakonferenz" in Kattowitz ist kein Zufall. 

Es geht hier wie dort um neue Geldquellen für eine (schon lange) perverse Politik. Um sonst wirklich nichts. Da erhöht man vom doktorgeschwängerten Schreibtisch aus die Mineralölsteuern, heiliggesprochen durch das hehre (Fluch über diese Geisteskranken! aber das wird eh Gott besorgen, bleiben wir ruhig) Ziel der Klimarettung, ganz kräftig. 

Aber dann passiert etwas. Denn plötzlich erhebt sich das Volk. Öhö, wer hätte damit rechnen können, schon gar in Frankreich? Und bei weitem nicht nur in Paris, sondern in tausenden französischen Städten. Und es kursieren Listen mit politischen Forderungen, die sich wie die Parteiprogramme verpönter "populistischer Rechts- und Linksparteien" lesen. Mit Forderungen nach gesetzlichen Mindestlöhnen, oder Mietpreisgrenzen.
 
Denen geht es um das Weltende, wie jemand schreibt, uns aber um das Monatsende. 

Mehr als Zynismus ist Macron dazu bisher nicht eingefallen. Dafür müssen nun vier oder fünf Divisionen an Ordnungskräften (die Gendarmerie in Frankreich ist der Armee eingegliedert, weshalb die militärische Begrifflichkeit zutrifft) ausrücken, um die Situation irgendwie im Griff zu behalten. Panzer fahren vor dem Arc de Triomphe auf, wie man liest. Hunderte "Krawallisten" werden a priori aus dem Verkehr gezogen. Trotzdem werden hunderttausende Protestierende in ganz Frankreich erwartet. Und es ist bekannt, daß die Polizeikräfte für die Demonstranten größte Sympathien hegen. Eine ganze Polizeieinheit ist angeblich sogar schon "übergelaufen", hat sich den Demonstranten angeschlossen. (Nachtrag vom 11.12.2018: Diese Nachricht dürfte nicht stimmen. Vielmehr ist auffällig, daß sich alle möglichen Parteiungen und Anschauungsrichtungen der Demonstrationen "bemächtigen" und sie in ihrer Richtung deuten. Und eine davon hat möglicherweise diese Nachricht - mit uminterpretierten Bildern unterlegt - einer Polizeiverhandlung mit den Demonstranten in die Welt gesetzt.)

Dabei hat Macron, dem man allerorten ungeheure Arroganz nachsagt (der Leser werfe auch auf den lesenswerten Artikel auf Achgut seinen Blick), schon widerrufen! Zumindest "aufgeschoben". Was heißt: Er wartet auf einen günstigeren Zeitpunkt. Vielleicht auf einen Krieg in der Ukraine, der die Aufmerksamkeit ablenkt. 

Darunter, wie man allenthalten liest, sind viele linke Chaoten, und auch so manche Migrantengang kocht mit ungeheurer Gewaltbereitschaft ihr eigenes Süppchen und fackelt Autos ab, sodaß die "Gelbwesten" (Gilet Jaunes) dankbar sind, daß die Polizei sie beschützt. Denn hier steht die untere Mittelschicht auf, die ihr Leben kaum noch finanzieren kann.


Morgen Teil 3) Die wahren Gründe für den Unmut in Frankreich. Und anderswo.




*Wer diese Behauptung belegt haben will, dem sei ein Artikel auf Achgut empfohlen. Darin listet Markus Vahlefeld unter dem vielsagenden Titel "Verwirre und herrsche" einige Dinge auf, die belegen sollen, daß Merkel mit ihrer Politik praktisch immer das Gegenteil von dem erreicht hat, was sie als Ziel vorgab. Das ist das bestimmungsfesteste Merkmal für die Absenz von Vernunft bei einem Menschen. Zumal sich diese Liste durch eine weitere ergänzen ließe, die noch weit länger würde: Wie oft sich Merkel im Laufe ihrer Politkarriere selbst und direkt widersprochen hat.





*081218*