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Mit speziellem Dank an Leser B hier auch noch "nur der Text", vom Video übernommen. Denn es war im Wesentlichen "spontan" gesprochen, mußte also nachgeschrieben werden. Verstehe der Leser diese "Drei-Gestaltigkeit" des Inhalts als Versuch, wie diese komplexen Inhalte am besten darzustellen sind. Ausnahmsweise sei der Leser ermutigt sich unter office@eberhardwagner.com zumelden, welche Form ihm am geeignetsten erscheint.
Guten Abend!
Ich möchte heute
darüber sprechen, daß alles Sprechen, jedes Wort aus einer
Verbindlichkeit herauskommt. Das heißt alles Sprechen stammt aus dem
Eid, jedes Wort ist in seinem Wesen ein Eid.
Nun, wie kommt man darauf, wie kann man
über so etwas überhaupt sprechen, wir haben es ja nicht vor uns
liegen wie in einem Bilderbuch. Der Weg dazu ist die Deduktion, die
Ableitung, das heißt, ich gehe davon aus, daß wenn eines stimmt,
auch das andere stimmen muß. Und auf diesem Weg kommen wir zu einem
seltsamen Grundverhältnis, indem die Welt und alle Dinge stehen. Das
nämlich alles Denken auf einem Für-Wahrhalten, als auf einem Etwas
und letztlich damit jemandem glauben aufruht, ohne das gäbe es keine
Welt.
Unter Kindern - das kenne ich gut -
gibt es diesen lieben Spruch: „Versprochen wird nicht gebrochen!“
In dem Moment, wo das besprochen wurde, stand das, was man hier
zugesagt hat, was hier besprochen wurde, in einem heiligen Raum, das
heißt, es hat hier wirklich niemand gewagt, dagegen zu verstoßen
und hat einen anderen nachher erinnert: „Du hast es versprochen!“
Und dieses Versprechen, Ver-sprechen,
Zu-sprechen, ist eine Form des Eides. Und gerade auch bei Kindern,
aber auch unter uns Großen und Erwachsenen läßt sich feststellen,
daß alles was wir miteinander sprechen, darauf beruht, daß ich es
dem anderen nicht nur glaube, sondern indem ich es ihm glaube, davon
ausgehe, daß es sich erfüllt.
Wer über menschliches Handeln
nachdenkt, wird letztendlich entdecken, daß alles menschliche
Handeln auf einem Versprechen beruht. Ja, ein Versprechen ist bzw.
die Erfüllung eines Versprechens ist, dem ein solcher Eid
vorausgeht. Der Eid steht also am Anfang aller Dinge, der Eid, die
Zusage, daß es so wird, wie es ist, wie es also im Wort gesagt
ist, sich auch erfüllt. Kein Wort aus Gottes Mund, daß nicht wahr
wird, daß nicht wirklich, daß nicht Realität wird.
Wir arbeiten also auf das große
Weihnachtsevangelium zu, ohne daß das so beabsichtigt war, aber, es
erfüllt sich eben. Wo es heißt: „In principio erat Verbum et
Verbum erat apud Deum et Deus erat Verbum.“ Am Anfang war das Wort
und das Wort war bei Gott, ja, das Wort war Gott.
Nächsten Sonntag 2. Teil
*061118*