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Dienstag, 4. Dezember 2018

Mal schnell dazwischengeworfen

Nur selten bricht der VdZ die Abläufe der meist über viele Wochen vorprogrammierten Veröffentlichungen. (Wenn den Leser der Zeitpunkt der Verfassung der Artikel interessiert - er ist am Ende jedes Artikels in Sternchen angeführt. Woraus er sieht: Sechs, ja acht Wochen sind keine Seltenheit.) Vordergründige Aktualität ist nicht Ziel dieses Blogs. Dazu gibt es genug Medien. Meist, nein eigentlich immer, sieht man die Wirklichkeit der Gegenwart eben erst im Rückblick klar. Hier aber wieder eine Ausnahme, das kommt schon vor, und der für heute vorgesehene Artikel wurde auf das Ende des Januars verschoben. Bis dorthin sind derzeit die Pipelines für Artikel gefüllt.

Aber dieses Video von "Der Fehlende Part" ist interessant, und leistet seinen Beitrag durch Aktualität. Zum einen nimmt es den vorige Woche aufbrandenden Konflikt Rußland-Ukraine auf das Thementableau. Keine Frage, hier hat jemand versucht, zu zündeln. Mehr ist das nicht. Daß den ukrainischen Oligarchen das Volk nicht einmal einen Nasenrammel wert ist, bezweifeln höchstens strunzdumme Caritas- und NGO-Mitarbeiter, die sowieso von nichts eine Ahnung haben und meinen, ihre Impotenz würde durch Geldverteilung zu kaschieren sein und ihre Tätigkeit sie sogar in die Lage versetzen, das Menschsein nicht nur zu simulieren, sondern dessen Schein-Anerkennung auch durchdrücken zu können. Charaktermüll. Punkt.

Aber dann gibt der werte Herr Daniele Ganser ein nächstes Interview. Das, mit Verlaub, nur noch zu der Äußerung führt, daß er bei seinen Leisten als Historiker hätte bleiben sollen. Als er die NATO-Geheimarmeen ("Gladio") aufdeckte, samt deren Verwicklungen in die Herbeiinszenierung einer "rechten Gefahr", hat er seinen bleibenden Beitrag zur europäischen Geschichtsschreibung geleistet, der gar nicht hoch genug zu bewerten ist.

Aber in diesem Rausch des (verdienten) Erfolgs hat sich Ganser (wie so mancher andere) in die Rolle des Weltdeuters verführen lassen. Und darin, mit Verlaub, ist er kläglich, offenbart er sogar mehr als ihm lieb sein mag, daß er eine blanke geistige Niete ist. Denn Geist ist mehr als "Information". Und so weiter.

Für solche überhöhten Standpunkte fehlt diesem Schweizer einfach die geistige Substanz, und was er mittlerweile meistens (in zahlreichen Vorträgen) sagt, wird zum leeren, ja lächerlichen Geschwätz, das meist ohnehin nur noch von einer blutleeren "Pazifistik" lebt. Die RT-Moderatorin Kosubek (die sich beachtlich entwickelt hat) kratzt ihn da sogar an der empfindlichen Stelle. "Sollen wir statt um Öl lieber um die knappen Lithium-Ressourcen kämpfen?" "Aber nein, das will niemand." Ach ja. Welches Schwimmen, das sich nicht zuletzt an den bekannten Wendungen erkennen läßt, wo Ganser nur noch in "ja man müßte" fliehen kann. Pardon, von all diesen "ja man müßte" hat der Mensch mit Hausverstand, dem sein Leben, das Leben überhaupt noch etwas wert ist, mehr als genug. So kann man sich auch zum irrelevanten Kasperl machen, jeder hat so seinen Weg dazu.

Der Beitrag von Russia Today (deutsch) ist aber von der ersten bis zur letzten Minute gelungen, weil er durch die Themenauswahl interessant ist. Er streift mehrere Grundfragen. Und sei deshalb kurzfristig eingeschoben, also zur Ansicht empfohlen.

Das einzig Störende ist die (warum macht Jasmin Kosubek das, auch heute noch?) "sexy" gekleidete Moderatorin. Das stört nur, mit Verlaub, und wertet die hochwertigen Inhalte des Beitrags, aber auch die gar nicht dummen Fragen der Präsentatorin, zur Nebensächlichkeit ab.








*011218*