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Dienstag, 8. Januar 2019

Collateral Damage

Unter Kollateralschaden versteht man "Nebenopfer" einer eigentlichen (Kriegs-)Handlung. Sie waren nicht beabsichtigt, wurden aber zumindest in Kauf genommen. Betrachtet man die Racheaktion der USA nach 9/11, die die Länder Pakistan, Afghanistan und den Irak am schwersten, Syrien im Nebeneffekt betroffen haben, so ist dieser Kollateralschaden so gewaltig, daß man sich manche Fragen stellen muß.

Nicht nur werden die offiziell registrierten US-Toten von rund 6.900 (Soldaten, von denen die Hälfte bei Verkehrsunfällen oder schlicht durch Hitzschlag starben) sogar von den sogenannten "Contractors" übertroffen. Wobei denen zuzuschreiben ist, daß sie viele ihrer Opfer gar nicht melden. Contractors sind, zur Erinnerung, private Armeen, die im Auftrag und auf Rechnung des Staates Kriege führen. Nicht berücksichtigt sind auch die Spätfolgen, sei es durch körperliche Schäden, sei es durch psychische Devastation. Nicht berücksichtigt sind auch jene Zivilopfer, die als "indirekte Opfer" gar nicht erfaßbar sind. Durch Verletzungen, Krankheiten, Hunger. Vorsichtig geschätzt haben wir es hier mit über 800.000 Opfern zu tun. Horrend ist nämlich die Zahl der Zivilopfer. Auf einen gefallenen US-Soldaten kommt das Dreißig- bis Vierzigfache an direkt erfaßten Zivilopfern. 

Kaum beachtet von unseren Medien sind außerdem die Opfer unter den jeweiligen nationalen Armeen, den "Alliierten", also den Exekutivkräften der betroffenen Länder selbst. Sie sind zehn- bis fünfzehnfach höher als die US-Verluste. Sie sind damit sogar höher als die angeblich bekämpften Feinde, die 'pöhsen' Terroristen etc. Mit der Frage, warum das überhaupt so viele sind? Wenn es so viele Terroristen (und die Opfer sind nur ein Bruchteil der Feinde) gibt - wo beginnt dann die Unterscheidung zwischen offiziellem, ja staatlichem Feind und Terrorist? Und WER zahlt denn wirklich die Zeche des Rachefeldzuges für die dreieinhalb tausend Toten beim Anschlag von 9/11?

So nebenbei: Die russische Intervention in Syrien soll zwischen 12.000 und 19.000 Zivilopfer gekostet haben. Immerhin (die Gänsefüßchen auf der Tastatur gehen aus) wurde die IS dadurch wirklich besiegt. Deren direkt verursachten Toten in die Viel-Zehntausenden gehen. Noch heute werden Massengräber mit jeweils hunderten Hingerichteten, "Gesäuberten" (da sind sie wieder, die Gänsefüßchen, der VdZ hat sie wiedergefunden) entdeckt.

Hier eine überblicksartige Statistik, weiter unten ein Video, das dieselbe Sachlage aufarbeitet. Und die die Frage aufwirft, was ein Land noch von der Geschichte - die in der Hand Gottes ist - erwartet, das derartiges Leid über die Welt bringt.










*221118*