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Montag, 14. Januar 2019

Nur der Uneitle wird Schauspieler

Wie bei allen großen Schauspielern wird die Bescheidenheit und Uneitelkeit als Grund und Boden des Handwerks bei Heinz Rühmann bemerkbar. Hier noch einmal in seinem letzten Fernsehauftritt in einer Show mit Thomas Gottschalk, in dem seine wirkliche Größe, die in dieser persönlichen Formung an den Tag tritt, zum Greifen wird. Rühmann wirkt fast peinlich berührt, daß er überhaupt noch "Mensch" sein muß.

Jemand außerhalb seiner Rollen - wie macht man das? Er bleibt der Albatros aus Rimbauds berühmtem Gedicht. Den die Seeleute mit ihren Pfeifen necken und quälen und verspotten, weil er an den Boden gebunden schlechter watschelt wie die Ente. Der nur großartig, ja unübertrefflich ist, wenn er in den hohen Lüften schwebt. Dort erst wird er dann zum Dichter.

Wenn auch er als "Privatmann" nicht weiß, wie er sich retten soll - und als "eitel" gesehen wird. Er ist es nicht. "Mut zur Blamage" ist das vermutlich wichtigste Gesetz des Mimen. Etwas, jemanden zu spielen, das keine Konsequenzen für sein "privates" Leben hat. Für ihn! Hier spätestens beginnt so mancher, sein Publikum zu hassen. Wenn es ihm auf der Straße begegnet, das je besser er auf der Bühne (oder im Film) war auch privat mit dieser Rolle "identifiziert". Dabei hat er doch ein Recht, "nichts" zu sein. Weil er wie jeder Künstler (nein, wie jeder Mensch!) nur im Werk existiert und aus dem Material in die Wahrheit hineinlebt.








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