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Samstag, 19. Januar 2019

Wenn Großunternehmen zum Instrument der Linken, zum "Woke Capital" werden (1)

Vielleicht beginnen wir diese Ausführungen mit Bestimmungen des Begriffs "Kathedrale", der manchen aus Science-Fiction Romanen bekannt sein könnte. Damit ist eine ideologisch-pseudoreligiöse, fast geheimnisvoll in sich feststehende Organisation von Weltanschauungen und Moralismen zu verstehen. 

Die als neue Religion mit neuen Arkanen, Priestern und Hierarchien auftritt, und deren Zusammenwirken einerseits zwar schon gezielt von Personen vorangetrieben wird. Das aber andrerseits in einer sehr komplexen (dabei keineswegs nicht begreifbaren) psycho-sozialen Dynamik vonstatten geht, das im Wesentlichen auf jeweils einzelner menschlicher Schwäche, aber auch auf der Natur von Gesellschaftsstrukturen beruht (die nun einmal hierarchisch ablaufen, und zwar bis in die Persönlichkeitsbildung aller Menschen). Denn dem "da unten" ist das Aufnehmen von Richtlinien und Handlungsimperativen von "da oben" keineswegs als Schwäche auszulegen, es liegt vielmehr in seiner Natur. Man braucht viel innere Disziplin, dieser "Kathedrale" deshalb nicht einfach "Verschwörungscharakter" zuzuschreiben, auch wenn sie in der Praxis einen solchen annimmt.

In Wahrheit ist die Wirkmöglichkeit Einzelner, die diese neuen Richtlinien einführen und verstärken, höchst beschränkt, und man muß sie eher als "eingeführte Sonden" und "Schrittmacher" sehen. Auch besteht unter diesen Schrittmachern keineswegs einheitliche Gesinnung, in den meisten Fällen sogar nicht einmal einheitliche Interessen. Allen gleich ist freilich nur eines: Ihr Objekt ist die Macht, die reale Macht über eine Gesellschaft.

Dabei darf man mittlerweile eines nicht übersehen: Insgesamt hat diese "Kathedrale" eine Macht erlangt, die auf eine Akkumulation der Macht in den Händen Linker hinausläuft, während die Rechte so gut wie keine Macht (mehr) hat. Auf die Rolle der Medien in einer Zeit der Entwurzelung - und wir leben in einer solchen, zumindest dort, was man als "Westen" bezeichnet (wiewohl der geographisch immer weniger eindeutig abzugrenzen ist) - müssen wir hier nicht gesondert eingehen. Sie ist wohl jedem Leser evident. Wobei er beachten sollte, daß die Medien auch in der höchst persönlichen Entwicklungsgeschichte jedes Menschen eine enorme Rolle spielen, weil sie "die Allgemeinheit" darstellen, und damit eine archetypische Analogie zur "absoluten Wahrheit" sind.

Fassen wir diese ersten Bemerkungen zusammen, so ist diese Überschau mit dem Satz zu betiteln, den der VdZ irgendwo einmal las: Daß früher das Kapital und die Macht rechts war, und die machtlosen Arbeiter und Armen links. Heute ist es genau umgekehrt: Heute sind das Kapital und die Macht links, und die Arbeiter und Armen sind rechts. Es hat sich eine "Kathedrale" gebildet, die mit enormer Macht (an die alle glauben, die "da oben" genauso wie "die da unten"; das ist wichtig zu sehen: alle glauben daran!) ideologische, weltanschauliche Maxime und Moralsätze bis in den letzten Gesellschaftswinkel als verbindlich ausbreiten möchte. 

Darin findet sich ein wahres Sammelsurium an Moralagenden und -keulen, mit denen wir seit Jahrzehnten konfrontiert werden. LBGT (sexuelle Vielfacht) genauso wie Gender, Feminismus, Anti-Rassismus, Anti-Semitismus, Migrationsfreundlichkeit, Klimakatastrophik, sexuelle Freizügigkeit, Anti-Faschismus, und und und, der Leser kann die Liste gewiß noch um einiges verlängern. Alle diese Themen tragen ihre Rechtfertigung gar nicht so sehr in sich, sondern sie sind vor allem Bekenntniskeulen, die dem Kampf um Macht dienen. Nur sie zu hinterfragen genügt bereits, um als "Feind" klassifiziert zu werden. Und - das ist wichtig dabei - einer potentiellen Zerstörung zu unterliegen. Denn Macht HAT diese "Kathedrale" mittlerweile, das ist unbestritten.

Das schwache, eingeweichte Kapital im Dienst der Kathedrale

Auffällig ist dabei, daß sich mittlerweile so gut wie sämtliche Großfirmen und Kapitalunternehmen der westlichen Hemisphäre aktiv in diese Machtunion eingegliedert haben. Unter den Top 500 Unternehmen der USA findet sich nur ein einziges (sic!), in dessen PR und Werbung und Verkaufslinie sich KEIN Gebot der "Kathedrale" findet. Das hat eine amerikanische Intellektuellengruppe herausgefunden, die eine Webseite betreibt und sich dieses Themas angenommen hat. Sie betreibt vor allem ein Twitter-Account @WokeCapital. 

Denn es stellt sich doch die Frage, warum diese Unternehmen auf diesen Zug aufgesprungen sind. Warum in allen diesen Firmen die weltanschauliche Ausrichtung auf Agenden der "Kathedrale" stattgefunden hat und in hohem Tempo weiter stattfindet. Denn eines läßt sich mit Sicherheit sagen: Daß diese Agenden zu Verlust der Innovationskraft und zu hohen Kapitalflüssen in unproduktive Bereiche führen. Denn ein Gleichstellungsbeauftragter, ein Genderfachmann, ein Rassismuswächter in einem Unternehmen hat zwar viel Gestaltungseinfluß, aber er kostet auch viel, manchmal enorm viel Geld.

Dabei gibt es dennoch einen gewissen Nutzen. Denn die Unterordnung unter die Kathedrale stärkt auch einen gewissen Absicherungsmechanismus. Weil noch junge Unternehmen, die um ihre Position und vor allem um eine gesicherte Kapitalbasis ringen, haben die Mittel und das Geld nicht, diese Agenden in gleichem Maß wahrzunehmen. Die "Kathedrale" sorgt also dafür, daß sich das bestehende Großkapital sicher(er) fühlen kann. Es hat keine Konkurrenz aus dem Untergrund, aus dem Nachwachsenden heraus zu fürchten.

Was gleich zum nächsten Punkt führt. Denn diese Unterwerfung unter die Kathedrale hat in der Regel drei Gründe. Nur deren einer, schwächster zeigt Menschen, die bereits die jahrzehntelange Gehirnwäsche an Schulen und Universitäten (neuerdings noch durch Post-Graduate etc. verlängert, so daß weitere Jahre Gehirnwäsche gesichert sind) und die von diesen Agenden vollständig überzeugt sind. Diese intellektuelle Ausdünnung der "akademischen" Führungsschichten wird sich in nicht ferner Zukunft noch auf eine Weise auswirken, die wir uns heute nicht einmal erträumen lassen. Denn wir stehen weltweit derzeit mitten in einem Generationswechsel, von den Babyboomern in die nachfolgenden, durch weltanschauliche Indoktrination bereits massiv in ihrer Geistigkeit beschädigten Generation, denen das Rüstzeug, um sich aus den Irrtümern zu befreien, definitiv fehlt. 

Und zwar aus Gründen der verfehlten Persönlichkeitsbildung, die eine explodierte "Pädagogik" verhängt hat. Sie stehen heute inmitten verschiedenster Entwicklungsspiralen, deren eine etwa als "Spirale der subjektiven Heiligkeit" genannt werden kann. In denen sich diese Menschen immer mehr gegenseitig brauchen, aus existentiellen Gründen nicht weniger als aus psychischen Gründen, so daß sie sich in immer engeren Symbiosen zusammenschließen.

In den allermeisten Fällen kommt die Vertretung solcher Moralagenden, nach außen sichtbar gemacht zum Beispiel durch die Werbung, durch die (massenhafte) Einführung von "Preisen" (für "benachteiligte Gruppen" aller Art, von "Frauenpreisen" bis zu "Unterstützung für "Integrations-Projekte", für "soziale Einrichtungen" die den Agenden der "Kathedrale" entsprechen, usw. usf.), einer proaktiven Schadensbegrenzung, ja einer Schutzgeldzahlung gleich. Unternehmen, die sich diesen Anliegen unterwerfen und sie sogar in den Vordergrund schieben, können sicher sein, daß sie von der "Kathedrale" in Ruhe gelassen werden. Man versucht "irgendwie durchzukommen", versucht den Spagat zwischen wirtschaftlichen Interessen und moralischem Zwangskorsett.

Dazu kommt drittens eine große Schichte von Führungskräften vor allem auf mittlerer Ebene, die sich einfach indifferent verhalten, die Mitläufer sind, die egal wohin überallhin mitlaufen würden, wäre die Machtverteilung so oder anders. Sie sind bloße Ablaufoptimierer, die auf Karriere hoffen und nichts tun würden, das sie darin gefährden könnte. Überhaupt ist dieser Nutzen, dieser allen vor Augen stehende versprochene Nutzen ein ganz entscheidendes Bindemittel, das die "Kathedrale" so scheinbar "fest" macht.


Morgen Teil 2) Ein System des Schutzgeldes betreibt den Apparat der Progressisten
 




*021218*