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Donnerstag, 24. Januar 2019

Der Paranoide ist nicht selbst schuld

Oh ja, da lachen halt die Klugen gerne mal, wenn sie solche Filmchen sehen. In denen halt das eine oder andere nicht ganz ausgewogen oder panisch und hysterisch ist. Aber man muß es ganz anders verstehen. Wenn man Menschen pausenlos belügt weil manipulieren möchte, täuscht man sich, daß diese das nicht merken. Denn die Wahrheit ist dem Menschen näher als er sich selbst, so daß sie sich immer in einem gewissen inneren Gefühl (das einem Wissen gleichkommt, das aber erst in der Sprache, der Wahrheit zur Gestalt wird, damit zum Teil der Ratio und damit der Vernunft im Urteil zugängig) meldet. Es kann manchmal lange brauchen, bis man sich von allen diesen Verstrickungen, in die wir seit langer Zeit gebracht wurden, frei macht. Alles, was in einem an Sätzen und sklerotisch gewordenen Behauptungen, die wie Steinwolken in uns hängen, die, weil mit vielen weiteren existentiellen Vorbehalten behängt, oft kaum zugängig sind, sich also im eigenen Seelenstübchen irgendwo verkrochen haben, müssen ins Licht der Wahrheit gehoben und zur Sprache gebracht werden, damit sie sich auflösen und uns frei machen.

Wer aber ständig belogen wird, steht noch in einer anderen Bredouille. Wenn er auch fühlt, daß mit der Sprache (des anderen) etwas nicht stimmt, so kann er es oft doch nicht entkräften. Damit treibt man ihn in eine geistige Verfaßtheit, in der er nur noch dumpfen Gefühlen der Gegenwehr ausgeliefert bleibt, und die Basis seines Selbstseins mehr und mehr aus den Händen gleitet. Das kann bis zur ausgewachsenen Paranoia gehen. Dementsprechend sind heute schizoid-paranoide Erscheinungen extrem häufig, weil sie Teile des (psychischen) Selbst der Menschen wurden. 

Darüber zu lachen oder sich lustig zu machen ist einfach nur böse. Es ist dasselbe Verhalten, wo man einer Katze zwei Beine am Rücken festbindet und sich dann darüber amüsiert, wie sie nun im Bestreben, das Gleichgewicht zu halten herumtorkelt. Und sie "Verschwörungstheoretiker" und "Paranoiker" nennt, oder ihre mangelnde Sachkenntnis an den Pranger stellt, weil sie mit ihren Mitteln die Ursache für ihre fehlende Balance und einen Täter sucht und mit der Macht der Autorität sogar richtige Antworten verhöhnt, um sie endgültig wehrlos in ihrem eigenen Elend zu machen.

Man darf nicht vergessen, daß es nicht der Schizoide ist, der sich selbst schizoid macht, daß es nicht der Paranoiker ist, der sich selbst paranoid macht. Sondern es sind konkrete Täter, die ihn zu dieser Haltung treiben. Oft genug - bewußt. Um freie Bahn für das eigene schändliche Treiben zu bekommen, um die eigene Schuld zu verschleiern. Weil der andere den Boden unter den Füßen verliert, zwar im Innersten weiß, daß er belogen wird, daß man ihn täuschen möchte, aber nicht zur Sprache kommt, nicht zur Vernunft. Dem einzigen Grund, auf dem er stehen kann. Dem die geistige Gesundheit auf dem Fuße folgt, wenn er jenen Punkt des Vertrauens findet, der seine eigene Weltrezeption in die Wahrheit und damit zum Selbststand hinein festigt. Denn der Torkelnde will gerade stehen.

Es sind immer die Schuldbeladenen, die täuschen, es sind immer die Schwachen, die manipulieren, es sind immer die Mißbraucher, die lügen. Die alle dem Gericht auszuweichen versuchen, indem sie den anderen zum Torkeln bringen, zum Mißtrauen in die Kraft der eigenen Vernunft. Findet er sie nicht, bleibt ihm nur noch die Irrationalität.

Wir wurden schon zu lange zu oft belogen, getäuscht, durch Propaganda manipuliert. Gerade letztere ist, das vergessen wir gerne, das eigentliche Treibmittel dessen, was wir als "Demokratie" bezeichnen. womit wir Parteien und Ideologien rechtfertigen. In einem Zeitalter der Zweitwirklichkeit, der Pseudologie, der Entwurzelung und Atomisierung der Menschen. Fehlt in solch einem Zeitalter aber auch noch die fleischlich präsente, welthaft gewordene Wahrheit, fällt es in Irrationalität und Wahnsinn.










*201018*