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Mittwoch, 9. Januar 2019

Von logischen Strukturen eines Irrationalen. Von den UFOs.

Je weiter wir vom Boden wegkommen - man nehme es wörtlich ebenso wie sinnbildlich - desto mehr werden wir mit einer Welt konfrontiert, die wir überhaupt nicht mehr verstehen. Das ist der tragische, im Grunde aber lächerliche Irrtum, den wir "Physik" nennen, auf den wir gar zu gerne hereinfallen. Wo wir (fast möchte man sagen: primitiv, denn das ist es) auf einer gewissen sehr einfachen Phänomenebene vereinfachen und Bilder formen, die mit den wirklichen Wirklichkeiten nicht einmal mehr ansatzweise übereinstimmen. Unsere irdischen Alltagserfahrungen deshalb auf Beobachtungen im Weltall anzuwenden, ist tatsächlich primitiv. Dumm. Da hatte noch Aristoteles mehr recht als wir Heutigen, die wir meinen, wir könnten die Welt erklären. Nichts, gar nichts können wir erklären.

Also erfinden wir auch UFO-Theorien, Außerirdische. Alles Synonyme für eine Welt, die die unsere in Wahrheit trägt, und mit Physik nichts zu tun hat. Sondern mit Metaphysik. Denn das Geistige ist nur mit Geist verstehbar. Die Physik ist in ihrem inneren Kern Erkenntnisphilosophie.

Das Gespräch mit einem ehemaligen Chefpiloten der Lufthansa, Werner Utter, ist deshalb interessant. Das ist kein Flunkerer. Der erzählt sehr erklärt von Phänomenen, die ihm begegnet sind. Und die vielen, wirklich vielen Piloten begegnen. Auch Piloten zum Mond, übrigens. Daraus machen so manche Hohlköpfe "Begegnungen mit Außerirdischen". Woraus dann ganze Weltbilder konstruiert werden, die alle eine bemerkenswerte Gemeinsamkeit haben: Sie schieben den Ursprung (die Entstehung von Etwas "aus Nichts") in weitere Räume, irgendwohin also. Auf einen dunklen Grund zu, auf dessen Boden ... Irrationalität hier, simpler Atheismus, Gottlosigkeit dort wartet.

Aber wen verwundert das. Höchstens "Physiker", die das Unbegreifliche, das einem im Weltall begegnet, mit "Konstanten" zu regulieren versuchen (von denen es über 70 gibt, alles reine Annahmen, "weil es da irgendetwas geben muß", so ungefähr). Nur uns Hohlköpfen, die wir allesamt sind, nur uns Vollidioten kann da eine Theorie über "Außerirdische" einfallen. Billiger, lächerlicher Ersatz für die Ahnungslosigkeit über die geistige Wirklichkeit, die uns alle umgibt. So daß das Unbegreifliche ins "Okkulte", ins "Mysteriöse" verschoben wird.

Um UFOS zu "verstehen" muß man nicht ins Okkulte abtauchen, schon gar nicht darauf ganze Welttheorien aufbauen, die in sich lächerlich verquert sind, und die eigentlichen Fragen gar nicht stellen. Und schon gar nicht versuchen, das Geheimnisvolle der Welt - Ansatzpunkt jeder Wissenschaft! - mit den Legobausteinen von Kindern zu erklären, nur weil die gerade zur Verfügung stehen. Und wir zu großen Teilen diesem kindlichen Stadium (das zugleich Basis des Technizismus ist) nie entwachsen sind. Das ist auch das einig Logische an diesen Theorien, die in enormen Ausmaß kursieren, der VdZ ist immer wieder überrascht.

In einer glaubenslosen, wahrheitsentfremdeten, damit tief geistlosen Situation sucht sich darin das tief menschliche Ahnen (als Sehnen nach Geist) in seiner grundlegenden "geistigen Matrix" um die wirkliche Wirklichkeit (entlarvend erkennbar in Sätzen wie: "Erlösung kommt von außen", also von "Außerirdischen") phantastische Bilder. Weil es im "Normalen" des Alltäglichen, Weltimmanenten nicht geschehen kann, das ist völlig richtig geahnt. Weil, und somit belegt, an das eigentliche Erlösungsereignis nicht mehr geglaubt wird. Weil es sich aber auch (durch den Liturgie-, also Kultverfall im Katholischen, unter anderem) nicht mehr erfahrbar vollzieht.

Kein Wunder, daß der VdZ Mitte der 1970er mit Autoren wie Erich von Däniken ... im Rahmen des Religionsunterrichts bekannt wurde. Wo der (schon ziemlich alte) Kleriker diese Theorien wie "religiöse Geheimnisse" zur Grundlegung der Welt vorgestellt hat, um seine "Modernität" ("Jugendgerechtheit") zu beweisen. Neben den Thesen von Teilhard de Chardin, die als "Versöhnung von Evolutionismus und Theologie" präsentiert wurden.

Von einem überaus weitgereisten KLERIKER (was zeigt, daß Reisen keineswegs einfach "bildet", sondern vielfach, ja meistens sogar nur VERBILDET) der einfach sein privilegiertes Leben als vollgesicherter Beamter (und ... Frauenliebling) genoß. Und jetzt noch seinen Ruf als "Jugendversteher" festigen wollte. Und noch am Totenbett in der Diözese besorgt anrief, ob sein Ansuchen um den Ehrentitel des "Monsignore" vom Papst endlich angenommen sei. Das alles aber nur nebenbei. Gott hab ihn selig. Der VdZ ist dem Sohn eines Weinbauern aus der Wachau, der - immerzuhin! - nächtens mit dem Nobelpreisträger Konrad Lorenz telephonierte, "wenn ich eine Frage habe", wie er dem VdZ erzählte, für Dinge dankbar, die der Mann vielleicht gar nie gesehen hatte. Sein Bemühen, den VdZ zum Priesterberuf zu bringen, ist immerhin ehrenhaft. Es war erstaunlich, und nicht ganz verfehlt.









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