Erst
jetzt im Internet zugängig ist dieser Vortrag von E. Michael Jones,
den er 2013 in Polen hielt. In kaum einem anderen Vortrag reißt er so
klar und einleuchtend, stringent argumentiert, die Grundfragen um den
Kulturkampf der Gegenwart auf. Der ein weltweiter Kampf gegen die
Katholische Kirche ist. Den Polen im Gegensatz zum Westen noch nicht
ganz verloren hat. Denn dort findet sich noch ein religiös
einheitliches, katholisches Volk, und vor allem ist dort die Kirche
nicht in sich gespalten. Damit hat sie noch die Möglichkeit, auf die
Politik einzuwirken, die mit den anstehenden Fragen völlig überfordert
ist. Es paßt zum Jahresausklang, sich diese Grundlinien noch einmal
bewußt zu machen, die in diesem Vortrag mit durchaus neuen Aspekten
aufwarten.
Es
geht um die kulturzerstörende, in seinen Zusammenhängen kaum
einzuschränkende Wirkung der "sexuellen Befreiung". Die ja keineswegs
eine Befreiung ist, sondern eine Versklavung. Denn der Mensch ist
überall dort unfrei, wo er von Leidenschaften getrieben ist. Damit wird
die Grundlage jeder staatlichen, gesellschaftlichen Verfassung
attackiert, die in der individuellen Moral (als praktischer Vernunft)
liegt. Kein Regierungs- und Staatssystem kann nämlich bestehen, wenn es
nicht von der Moral des Volkes getragen wird. Überall, wo die praktische
Moral, also das Verhalten, der Natur widerspricht, fällt der Mensch in
Unfreiheit. Deshalb ist die sogenannte "sexuelle Befreiung" ein Mittel
der Kontrolle. Und im historischen Blick wird erkennbar, daß sich die
maßgeblichen Revolutionäre der Weltgeschichte dieser Wirkung klar bewußt
waren und damit "arbeiteten", um Macht über andere zu gewinnen.
Jones
zeigt dies am Einmarsch der Israeli in den Gaza-Streifen auf. Binnen
weniger Stunden wurde von den Israeli auf allen Fernsehkanälen
Pornographie eingespielt. Um die Palästinenser zu befreien, weil ja
Sexualität so frei mache? Sicher nicht. Sondern um die Jugend von der
Straße wegzubringen, wo sie gegen Israel protestierte, flutete man
gezielt das Land mit Pornographie, Glücksspiel und Drogen. Solcherart
mit sich beschäftigt, von seinen geweckten Begierden getrieben,
verdunkelt sich die Vernunft. Solche Menschen sind auch keine guten
Kämpfer mehr. Und es verdunstet die Religion, damit die Verwurzelung,
wie schon Augustinus feststellte.
Wer (als Haltung) sündigt, wer also gegen die praktische Vernunft handelt, wird unfrei und zum Sklaven.
Wer (als Haltung) sündigt, wer also gegen die praktische Vernunft handelt, wird unfrei und zum Sklaven.
Das
wußten auch die Proponenten der Aufklärung, die die Französische
Revolution vorbereiteten. Sie wußten, was auch Augustinus 1500 Jahre
früher wußte. Daß nur ein moralischer, sittlicher Mensch Ruhe und
Freiheit in der Seele hat. Wo hingegen Begierden regieren, gerät der
Mensch in seelische Unruhe und gedankliches Chaos, also in
Irrationalität. Mit der Folge der Abwendung von Gott und damit der
Abwendung von der Ordnung, die zum Gegner und Feind wird. Denn der
Mensch der Leidenschaft wird blind. (Vor diesem Hintergrund muß man
deshalb sehen, warum die Kirche sagt, daß die Begierde, die Leidenschaft
"in die Hölle" führt - weil sie unfähig zur Erkenntnis Gottes macht!
Anm.) Der unruhige Mensch ist erst der Mensch, mit dem man Revolution
machen kann.
Die Aufklärung wurde zwangsläufig immer mehr zu einer rhetorisch immer perfekter ausgebildeten Form der politischen Kontrolle über Unfreie. Nie ist ihr gelungen, was sie versprach: Einen neuen Menschen zu schaffen. Um aber den Menschen zu verführen, bediente sie sich der alten Rhetorik. Ein Marquis de Sade verwendet teilweise dieselben Wendungen wie Augustinus. Deutet sie aber dann um, indem er einen "neuen Weg" zur "Stadt Gottes" vorstellt, die nun zur ideologischen Utopie wird.
Denn der Mensch gewinnt sich (weil die Welt) erst in der Selbstüberschreitung, in der Selbstlosigkeit und Nächstenliebe, im Dienst am anderen. Will der Mensch aber sich dienen, gibt es in der Welt keine Nächstenliebe. Jones verwendet zur Illustration den Vergleich zwischen Jesus Christus und Dracula: Jesus gab sein Blut, damit wir ewiges Leben gewinnen. Dracula trank das Blut der anderen, um selbst ewiges Leben zu haben.
Die Aufklärung wurde zwangsläufig immer mehr zu einer rhetorisch immer perfekter ausgebildeten Form der politischen Kontrolle über Unfreie. Nie ist ihr gelungen, was sie versprach: Einen neuen Menschen zu schaffen. Um aber den Menschen zu verführen, bediente sie sich der alten Rhetorik. Ein Marquis de Sade verwendet teilweise dieselben Wendungen wie Augustinus. Deutet sie aber dann um, indem er einen "neuen Weg" zur "Stadt Gottes" vorstellt, die nun zur ideologischen Utopie wird.
Denn der Mensch gewinnt sich (weil die Welt) erst in der Selbstüberschreitung, in der Selbstlosigkeit und Nächstenliebe, im Dienst am anderen. Will der Mensch aber sich dienen, gibt es in der Welt keine Nächstenliebe. Jones verwendet zur Illustration den Vergleich zwischen Jesus Christus und Dracula: Jesus gab sein Blut, damit wir ewiges Leben gewinnen. Dracula trank das Blut der anderen, um selbst ewiges Leben zu haben.
Aus der fehlenden Selbstherrschaft steigt nämlich direkt und als Folge die nunmehr ungebundene "libido dominandi",
sucht nach einem neuen Material der Wirklichung und wird so zur
Begierde, den anderen - "die Welt" - zu beherrschen weil an sich zu reißen. (Was sich bis ins
Gigantomanische steigert, wie wir es heute erleben: Welt, Klima, Umwelt
... alles muß "gerettet" und verändert und beherrscht werden.)
Und
wer sich die Gegenwart von dieser Sichtweise aus ansieht - das als
Anmerkung - wird feststellen, daß wir in rasendem Tempo in eine
Situation geraten sind, in der quasi jeder jeden zu manipulieren und zu
beherrschen sucht.
Morgen Teil 2)
*141118*