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Mittwoch, 23. Januar 2019

Die Erde ist eben nicht begrenzt

Die Katastrophenbilder des "Grenzen des Wachstums" waren auch für den VdZ in den mittleren und späteren 1970er Jahren Vorzeichen einer Jugend, die unter einem bestimmten apokalyptischen Grundton stand. Wenn wir so weitermachen, hieß es da, wird die Welt in 25 Jahren in einer totalen Katastrophe landen. In einem Artikel auf "Tichys Einblick" geht Frank Schäffler auf den Bericht des Club of Rome ein, auf dem das Buch basiert, das damals weltweit Furore machte und Angst verbreitete. 

Und er kommt zu dem Schluß, daß nicht eine - NICHT EINE - der Vorhersagen dieses vorgeblichen Gremiums von neun Wissenschaftlern (im übrigen ist die Entstehung dieses Gremiums ein Lehrbeispiel der Public Relations im Medienzeitalter, dessen sich seither viele viele weitere solcher Agenden bedienen) eingetroffen ist! Nicht eine. Diese Herren haben sich schlicht und ergreifend in allen Punkten geirrt. Nichts von dem, was sie als unabwendbar weil in den "Grenzen der limitierten Erde" definiert bezeichneten, hat sich bewahrheitet. Die Grenzen der Erde sind offenbar weit weit größer. Und das, obwohl sich eine der Eckdaten - das Wachstum der Weltbevölkerung, das eine der Hauptstoßrichtungen des Alarmismus war, der da verbreitet wurde - nicht nur nicht gebremst, sondern enorm gesteigert hat. Wir haben heute mehr als das Doppelte an Menschen auf der Erde. Und die prophezeiten Eckdaten (Bruttoinlandsprodukte, Armut und Hunger) haben sich eklatant verbessert. 

Der Bericht des Club of Rome, der auch dem VdZ damals in den Knochen saß und der selbst im Schulunterricht heftigst diskutiert wurde, beruht eben auf einer - man muß es so nennen - höchst primitiven Weltsicht. Die auch heutigen Katastrophenmeldungen zugrunde liegt, um derentwillen bekanntermaßen alles, alles verändert werden soll, koste es was es wolle, weil sonst das Ende vor der Türe stehe. Es ist eine quantitative Weltsicht, wie sie einem materialistischen Weltbild entspringt. 

Sie kommt aus einer Geschichtserfahrung, in der mangelnder Geist Wachstum nur buchstäblich in einem quantitativen Ausgreifen des immer Gleichen begriff. Wie ein Plünderer, wird dabei von Pflanze zu Pflanze, von Baum zu Baum geeilt, um zu kriegen, was zu kriegen ist: Viel von immer dem Gleichen. Eine innere, eine vertikale Entwicklung - und sie ist das, was den Menschen überhaupt erst zum Menschen macht - gibt es da nicht. So, wie sich eben die englischen Großkapitalisten verhalten haben, deren primitiver, rationalistischer Geist die Welt eben nicht erfaßt, sie nur benutzt.

So entstand eine Sichtweise, die auch heute die großen Katastrophenbilder bestimmt: Eine physikalistische, horizontale Sichtweise, die ein Gegebenes als in sich fertige Größe nimmt, und damit die Welt "vollgestellt" sieht.

Die Vorstellung einer begrenzten Erde ist aber kein Bild, das der Evidenz entstammt, sondern eine Prämisse, die einer mechanistischen, materialistischen Weltsicht entspringt.

Aber das Wesentliche der Welt - das gilt für den Menschen nicht weniger als für die Welt der Dinge, die eine Welt der "Orte" ist, also nicht weniger als beim Menschen eine Welt der Beziehungen, so daß jedes Ding in sich dynamisch ist (was manche zum Trugschluß verleitet, alles wäre lebendig, aber das ist eine andere Baustelle) - ist, daß sie sich nicht primär horizontal entwickelt, sondern "vertikal", also einem Sinn folgt. Die horizontale Entwicklung, also wenn man will: Die "Zahl der Dinge", folgt dann der vertikalen Dynamik. Und hier sind wir beim Begriff der Kultur.²) 

Dieser Sinn kann historisch ganz andere Konkretionen zeigen, und zeigt er auch, notwendig. Er schließt sich nicht in Dingen ein (wenngleich er das tut, aber nur als momentanen Punkt eines Sinns, ja, da muß er sogar auf seiner konkreten Dinghaftigkeit beharren) sondern zeigt eine Dynamik, die man im besten Sinn als "Fortschritt" bezeichnen kann. Fällt die vertikale Komponente, sinkt sie also, sinkt auch die Zahl der Dinge (sehr sehr vereinfachend gesagt.)

Dieser historische Wandel, in dem sich jeweils täglich neu alles aufeinander einstellt, um es (wieder einmal) simpel zu sagen,  macht jedes Festnageln von Prozessen (in denen alle Dinge stehen, sonst wären sie nicht) auf "Maschinen" obsolet und falsch.* Das sind nur Momentaufnahmen, aber keine wirklichen Einblicke in die Welt der Dinge. Und das, genau das hat sich in dem Auseinanderklaffen der "wissenschaftlich begründeten" Katastrophen-Vorhersagen und der tatsächlichen Entwicklung gezeigt. 

Nur eines braucht diese Entwicklung - sie braucht Wärme, Hitze, Feuer, sie braucht Energie. Und das drückt sich auch in den physikalischen Energieformen aus, die wir kennen. Als Elektrizität, als Verbrennungswärme. Aber auch hier gab es eine "vertikale" Entwicklung, und sei es in der Entwicklung der Fördermethoden für Öl. Oder der Entwicklung von Kernkraftwerken.** Aber es gibt keinen Grund zur Annahme, daß die Entwicklung der Menschheit (in Zahl) die Erde aus dem Gleichgewicht bringen würde, so daß sie zusammenfallen könnte. Aus dem Gleichgewicht insofern ja, natürlich, als alles, jedes Bewegen eines Arms, die Welt aus dem Gleichgewicht bringt. Aber die Welt ist eben nur insoweit, als sie sich in ihrem Eigensein vollzieht - also dynamisch auf jede Veränderung reagiert. 

Deren erste Bewegung die des liebenden Seins - also Gottes - ist. Und weil alles, was geschaffen wird, vom Schaffenden zeugt, seine Eigenschaften trägt, ist auch die Welt auf Unendlichkeit angelegt. In der wir sicher sein können, daß kein Haar am Kopfe ungezählt und sinnlos ist.






*Darin liegt das eigentliche Problem der Klimakatastrophik, die die "Klimawissenschaft" okkupiert und nahezu paralysiert hat. Sie kennt keine vertikale Dynamik. Sie kennt nur lineare, also horizontale Fortsetzung. (Anders sind auch keine Computermodelle machbar, in ihnen muß das Dynamische, das jeder "Ort" in sich trägt und das unvorhersehbar ist, ins Lineare, Vorhersehbare umgebrochen werden.) Das darauf aufbauende Weltbild geht also von einer "endlichen Erde" mit "endlichen weil maschinellen Prozessen" aus. Und in diesem Rahmen bringt sie auch die daraus folgenden "Resultate". Die aber an der Wirklichkeit der Erde vorbeigehen. Das ständige Versagen von Vorhersagen - auch im Klimabereich - zeigt nichts anderes: Die Erklärungsmodelle stimmen mit der Wirklichkeit der Erde und ihrer Gegebenheiten nicht überein. Man kann also durchaus zu dem Schluß kommen, daß die sich ständig steigernden Katastrophenvorhersagen (die "seltsamerweise" nie eingetroffen sind, vom Waldsterben bis zum Ozonloch oder jetzt zu den Klimakatastrophen) eine logische Frucht aus einem verfehlten Weltbild sind, das der Wirklichkeit einfach nicht entspricht.

²Je in sich entwickelter, je komplexer etwas ist, desto mehr ist es von Kultur abhängig, also vom Menschen. (Noch nie hat sich eine "Evolution" "höher"-entwickelt; sich selbst überlassen fällt alles zurück und degeneriert.) Und damit von durch den Menschen zugeführter Energie. Das wird leider viel zu wenig berücksichtigt, man nehme nur den Mais als Beispiel. Den es in dieser Form nicht "urtümlich" gab oder gibt, sondern der eine Züchtung ist, auch wenn diese schon viele Jahrhunderte zurückliegt. Aber damit ist auch klar, daß er mehr Nahrungsenergie braucht, als ihm eine Umgebung wie die unsere liefern kann. Denn er ist prinzipiell kulturfremd (gewesen). Maisanbau in europäischen Breiten ist viel problematischer, als vielen bewußt ist. Und er wirkt sich verheerend auf unsere Kleinklimata aus (wenn, dann gibt es ja nur Klein- und Kleinstklimata als Korrespondenzadresse, aber sicher kein Weltklima.)

**Nur eine Bemerkung sei dazu noch gestattet. Sie bezieht sich auf die Energie, namentlich auf die Windräder als Form, elektrischen Strom zu gewinnen. Die nämlich neben allen anderen Faktoren ein gewaltiger Rückschritt ist, und als Technik aus einem vorigen Jahrhundert stammt. Hier wird tatsächlich jede innere, vertikale Entwicklung geleugnet, und stattdessen ein Ausgreifen in die Horizontale betrieben, was in der Flächenkonsumtion erkennbar wird. 





*011218*