Teil 3) Sieben Wege, wie man der dämonischen Besetzung die Tore öffnet
Wesentlich dabei ist zu wissen, daß Dämonen keine "feste Wohnstätte" haben. Deshalb immer darauf warten müssen, an einen Ort "eingeladen" zu werden und damit konkret - und das geht nur über Sinn, logos, also über Beziehung und Aufgabe, Ausgerichtetheit - werden, also welthaft wirken zu können. Direkt oder indirekt. Sie brauchen ein Seiendes, das sein Wesen auf es hin orientiert. Was immer "isset" (Aktivform des "Ist", das "Ist" ist eben ein Aktivum) isset nur, soweit und solange es seinem Ort entspricht, also seinem Wesen, und das heißt Beziehungen und Beziehungsaufforderungen erfüllt. Also an anderem einerseits handelt, und daraus anderseits (immanent, also nicht primär explizit) sein "isset" (Identität) erhält. Das Wesen der Dinge ist Ort, und darin Beziehung. Erst so wird etwas Raum, also Gestalt.*
In den allermeisten Fällen sind dämonische Einwirkungen deshalb auf Weisen zu bekämpfen, die jedem Priester oder jedem Gläubigen selbst zur Verfügung stehen, und die im Wesentlichen nur "Stärkung des Selbstseins" (als Ausrichtung auf seinen Sinn) bedeuten. Wenn sämtliche Exorzisten darin übereinstimmen, daß die Fälle von Dämonie und satanischen Erscheinungen im letzten Jahrzehnt weltweit deutlich angestiegen sind, ist ihr Einschreiten als Teufelsaustreiber nicht nur letztes Mittel. Die Zunahme dämonischer Manifestationen hat recht klare Ursachen. Die bei den Menschen, in deren Lebensweise, in deren Haltungen liegen, die ein "Auflösen des Selbstseins, ein Öffnen auf andere Herren hin" bedeutet. Und dazu gibt es damit klar benennbare Verhaltensweisen.
Als erste ist die Bereitschaft zu nennen, sich mit Esoterik
(verborgene Heilswege) und okkulten (okkult = verborgen) Praktiken schon
unter Kindern und Jugendlichen heute enorm groß. Ob nun
"Tischerlrücken", Pendeln, alle Formen von Wahrsagerei, Medialität oder
spiritistische Erfahrungen sind ziemlich populär geworden. Sicher dazu
gehört auch der heute gar nicht seltene "Schamanismus" oder "Hexerei".
Generell hat der heutige Mensch großes Interesse am Okkulten, mehr als
an Gott. Es entspricht seiner Neugier. Auch was sich als "paranormale
Phänomene" zeigt, ist praktisch immer eine Einladung an Dämonen. Und
nicht zuletzt ist Manipulation und Gehirnwäsche ein Schritt zur Dämonie.
Denn sie bedeuten den Verlust der eigenen Vernunftbasis, also die
Selbstherrschaft.
Was
alles nicht weiter verwundert, weil der Verlust der Autorität der
Kirche mit sich gebracht hat, daß man neue Wege zum Transzendenten
sucht. Dessen Existenz ein sicherer Bestandteil menschlicher Wahrnehmung
ist. Es "gibt also etwas", so sagt es die menschliche Grunderfahrung,
aber wer deutet es nun? Der Einzelne selber kann es nicht, auch wenn das allen eingeredet wird und als "Freiheit" lächerlich-zynisch bezeichnet wird. Man empfängt Sprache, man empfängt damit auch Denken, Wissen, die Krone der Vernunft.
Dazu
kommen als Punkt zwei im Praktischen das sehr effektive Mittel, dämonischen Wesen Einfluß
zu gewähren. Da wären Drogen zu nennen, da wäre aber vor allem auch
die sexuelle Befreiung (im speziellen über Pornographie) zu nennen.
Beide bedeuten eine innere Aufspaltung des Menschen, in der der Geist
(das "Ich") aufhört, die Herrschaft über den (weil in seiner
Gesamtverfaßtheit als im Geist verhängter Mensch integrierten) Leib zu
behalten. Vereinfacht gesagt ist es dann, als würde der Mensch die
Wachen an allen seinen Grenzen abziehen und in eine andere Richtung als
sein Leib blicken. Während kommen kann, wer immer da wolle, um vom sich
selbst überlassenen Land Besitz zu ergreifen.
Die
Ähnlichkeit des Bildes mit gegenwärtigen Geschehnissen ganz anderer
Natur, ja sogar mit manchen Krankheiten, die heute auftauchen, ist ganz
gewiß nicht zufällig. Beides geht aus demselben Archetyp hervor: Dem
einer Aufgabe beziehungsweise des Verlusts der Herrschaft des Geistes über das
Territorium, auf das er bezogen wäre. Nun kommen andere Geister, die das
Land in Besitz nehmen. So könnte man beschreiben, was bei Besessenheit,
dem letzten Stadium der Dämonie, passiert: Sie braucht die Zustimmung,
sie braucht das Gewährenlassen.
Das
kann auch - dritter Weg - durch einen Fluch eines anderen, also durch
den bösen Willen anderer Menschen geschehen, ins
Dämonische zu gelangen.
Natürlich
sind dabei Kinder besonders betroffen, für die noch die Eltern sprechen
müssen, die also noch nicht Herr über sich sind. Das ist der vierte
Weg. Aber auch daraus gibt es Wege, wenn der Betroffene erwachsen wird.
Es ist nie zu spät, aus der Dämonie heraus zu gelangen.
Ein
fünfter Weg zur Dämonie ist die habituelle Sünde. Bei solchen Menschen,
die sich nicht von der Sünde trennen wollen, weil sie schon quasi Teil
ihrer Persönlichkeit ist, beginnt ein Rationalisierungsprozeß des
sündigen Verhaltens, was ebenfalls bedeutet, daß die Vernunft, die
Selbstherrschaft aufgegeben wird.
Der
sechste Weg ist die direkte und freiwillige Einladung an Dämonen, in
einen einzuziehen. Was auf den ersten Blick für den Leser eigenartig
wirken mag, passiert in der Praxis auf indirektem Weg gar nicht so
selten. Und entspringt meist dem Wunsch eines Menschen, daß in ihm der
Geist eines anderen, den er vielleicht bewundert, den Raum einnehme.
Der
siebente Weg, auf dem man Dämonen einladen kann, sind zerbrochene
Beziehungen. Dabei kommt es darauf an, wie man damit umgeht, denn es
gibt bei jedem Menschen natürlich jede Menge zerbrochener Beziehungen
und Wunden daraus. Schlimm wirkt es sich dann aus, wenn ein Betroffener
in Bitterkeit oder Haß fällt. Auch das ist eine Abwendung von Gott, und
damit von seiner Gnade. Deshalb ist es so wichtig zu lernen, zu
vergeben, es zumindest Gottes Vorsehung zu überlassen.
Morgen Teil 4) Das Video
*Deshalb sind Dämonen, ist der Teufel immer und überall völlig richtig als "erschreckend häßlich" dargestellt. Man hüte sich also vor dem Kult des Häßlichen, der heute so verbreitet ist. Häßlichkeit von Irdischem/Welthaftem ist immer eine Analogie zum Dämonischen. Und die Menschen haben das überall und seit je gewußt.
*070518*