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Sonntag, 27. Mai 2018

Weß Lied ich sing

Hier ein kleines Potpourri von Stücken aus der Feder des seit Jahrzehnten in Sopron lebenden amerikanischen Univ.-Prof. em. Richard von Fuchs. Fuchs ist eigentlich ein Altösterreicher, dessen Preßburger (Bratislava/Pozsony) Großvater wie so viele im 19. Jahrhundert, als der Adel käuflich wurde, zum Baron "geadelt" wurde, weil er durch Stiefellieferungen an die Armee in der k.u.k. Monarchie reich geworden war. 1946 ausgewiesen, kam der Enkel doch wieder zurück, ist aber immer eine Art wurzelloser Herumtreiber geblieben. Das Audio-Video ist hier, weil sich vor diesem Hintergrund in seiner Musik etwas "typisch Amerikanisches" entrollt, man hört es. Mit aller Acedia (Melancholia), allem Subjektivismus, der sogar trotz sehr alteuropäischer Instrumentierung eine ganz eigene, sehr sehr typische Klangcharakteristik offenbart. 

Umso typischer, als sich in den Stücken auch zwei Bearbeitungen besonders sentimentalisch-melancholischer Komponisten finden: George Gershwin und Edward Grieg. Gershwin war Nachkomme von Schdetel-Juden aus dem Rußland Nikolaus II., in dieser Welle um 1890 mit ausgewandert, die die Verschärfung der Gangart den Juden Westrußlands (Weißrußland, Ruthenien) gegenüber auslöste, weil aus jüdischen Kreisen besonders viele Anarchisten stammten. Und Grieg der von schottisch-protestantischen, vermutlich einer der Erweckungsbewegungen (Methodisten; Quäker; Pietisten etc.) angehörenden (und typisch: bald reich gewordenen) Einwanderern (1791) nach Norwegen. Man muß nicht erwähnen, daß Richard von Fuchs auch Protestant ist. Welcher Richtung höre der Leser aus seiner Musik. Man hört es nämlich. Spätestens an der fehlenden Dynamik, am Statischen seiner Musik.









*140518*