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Sonntag, 20. Mai 2018

Geistvolle Theologie

Aus der Osterbotschaft seiner Heiligkeit Kyrill, des Patriarchen von Moskau und der ganzen Rus' 2018

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Der Sieg Christi über den Tod ist nicht nur eine geistige, sondern eine physische Realität. Der HERR Jesus ist tatsächlich um der Erlösung aller Menschen willen mit seinem Leib auferstanden. Seit seiner Auferstehung hat der Tod seinen unumkehrbaren Charakter verloren und ist für die Glaubenden in Christus zur Geburt ins ewige Leben geworden, zu der Tür, die den Weg zum Himmel, zum Reich Gottes eröffnet.


Die Märtyrer für Christus haben nicht umsonst jeglichem Leiden mutig begegnet. Und wenn früher sogar die großen Gerechten die Toten als Verlorene beklagt haben, so ängstigte sie nach der Auferstehung des HERRN Jesu Christi der Tod nicht mehr. Wie schön schreibt darüber der hl. Athanasius der Große, nunmehr zertreten ihn alle Glaubenden an Christus als Nichts, da sie ganz gut wissen, dass sie nicht verloren gehen, wenn sie sterben, sondern leben und zu Unverweslichen werden durch die Auferstehung (Homilie über die Menschwerdung des Wortes Gottes und über Sein Kommen zu uns im Fleisch). Ein eindrucksvolles Beispiel haben uns die Neumärtyrer der Russischen Kirche gezeigt, die ihre Bekennerkränze in den Verfolgungsjahren im XX. Jahrhundert furchtlos aufgenommen haben.


Heute, da die Welt sich zunehmend dem unvernünftigen Reichen aus dem Gleichnis im Evangelium angleicht (siehe Lk 12, 16 - 21), da Komfort, Leistung und ein langes Leben beinahe als Grundwerte des Menschseins proklamiert werden, bezeugen wir, die Jünger und Nachfolger Christi, in der Nachfolge des Apostels Paulus kühn: für uns ist Christus das Leben (Phlp 1, 21) und der Tod ist nicht das Ende des Seins . Wir sagen und glauben so, denn wir wissen: Gott hat die Seele des Menschen für die Ewigkeit geschaffen.


Wie häufig fehlt uns, die in die Alltagshetze und –sorgen versunken sind, der geistige Scharfblick, um die verklärende Kraft der göttlichen Gegenwart in unserem Leben zu erkennen! Aber die Osterperiode ist eine besondere Zeit. In diesen Tagen wird sogar die Luft selbst gleichsam mit der mit nichts vergleichbaren Osterfreude durchgetränkt, und die Liebe und Barmherzigkeit Gottes werden reichlich auf jeden Menschen herabgegossen.

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*090518*