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Freitag, 18. Mai 2018

Leidet je jemand unnötig?

Die genauen Umstände um den Tod des Alfie Evans in einem britischen Hospital sind dem VdZ nach wie vor nicht ganz klar. Aus den Medienberichten kann er sich kein klares Bild machen. Denn einerseits stimmt, was der Papst angeblich beim ersten Kontakt mit den Eltern gesagt haben soll, daß wir nur zu zumutbaren, normalen Lebenserhaltungsmaßnahmen verpflichtet sind. Das heißt, daß man einen Menschen, der aus sich heraus nicht mehr lebensfähig ist, nicht um jeden Preis (durch Maschinen, durch medizinische Maßnahmen) am Leben erhalten muß. Im Sinne von: Seine körperlichen Funktionen auf jeden Fall verlängern, egal wie. Im Einzelfall - und das gibt es nur im Einzelfall - gewiß eine schwere Entscheidung. Der VdZ hat erst vor einem halben Jahr im Krankenhaus so eine Situation bei einem Mitpatienten im Zimmer erlebt. Er möchte das nicht entscheiden!

Anderseits ist offensichtlich, daß dieses Kind auch nach dem Abschalten der Sauerstoffversorgung selbständig zu atmen vermochte. Und Meldungen nach eindeutig Reaktionen zeigte, also lebensfähig wie - willig war, wenn auch viel Unterstützung brauchte.

So die einer künstlichen Ernährung. Genau die aber war ihm verweigert worden. Und das ist auf jeden Fall und in diesem Fall ein schweres Vergehen. Nicht einmal das ausgedrückte Urteil des Leidenden selber ist in solchen Fällen relevant. Wer schwer leidet weiß oft nicht, wovon er spricht. Hier hilft nur: Unbedingte Achtung vor menschlichem Leben, nicht vor "momentanen Verfaßtheiten oder Gedanken." Sonst nichts.

Wie nun OnePeterFive aber publiziert - auch wenn es typisch amerikanisch, sehr unecht, sehr sentimental, tut dem VdZ leid - sei der Tod des Kindes zwei Stunden nach dem Verabreichen eines Drogencocktails erfolgt. 

Und das hat den VdZ an den Tod einer ihm sehr nahestehenden Person erinnert. Die Sache trug sich in einem Altenheim in Niederösterreich im April 2009 zu. Dort hatten deren von einer Patientenverfügung machtbesoffenen Töchter - denn solche Verfügungen, der VdZ hat es auch schon in anderen Fällen erlebt, versetzen die Inhaber dieser Verfügungen offenbar regelmäßig in einen irrationalen Machtrausch der Herrschaft über Leben und Tod, der (und das ist nachvollziehbar, begründbar) NUR durch die Entscheidung "Tod" seine reale Wirkung erfüllt, also eine eigene Wirklichkeit schafft, und deshalb immer auch so zu enden scheint: mit der Entscheidung: Tod - das Abstellen der Nahrungsversorgung (wie bei Alfie: Ein ganz klarer Auftrag zur Tötung) erwirkt. Um dann überhaupt der "Leidenden" jedes unnötige Leid zu ersparen, indem man ihr mit Drogen jedes Bewußtsein wegspritzen ließ. Denn "sie soll ja nicht unnötig leiden". Damit brachte man sie um. Ganz einfach. Brachte sie vor allem um die Chance, mit ihrem Leben noch abzuschließen.

Herrschaften, wann leidet jemand "unnötig"? Der VdZ weiß es bis heute nicht. Und nach wie vor sagt er sich: Lieber einmal unnötig gelitten, als notwendiges, dem Heil dienendes Leiden nicht erfahren zu haben!

Dieselben Töchter dieser dem VdZ nahestehenden Frau  entblödeten sich dann nicht, beim kuriosen Begräbnisgottesdienst voller "Frömmigkeit" zu erzählen, gemeinsam und voller "Stolz" (was für eine Satanie, dieser Narzißmus der Gegenwart! was für eine Dämonie, was für ein realer Schrecken!), daß diese Frau, ihre Mutter, in ihren Armen gestorben sei. Gestorben? In den Armen ihrer Mörder ausgeröchelt, könnte man eher sagen. In den Augen von Töchtern, die sich noch auf Kosten ihrer Mutter wichtig nehmen konnten. Der VdZ bekam Gänsehaut, ein kalter Schauer rieselte ihm über den Rücken.

Nun, Herrschaften, genau deshalb lehnt der VdZ auch ab, was so gerne als "Palliativ-Medizin" schöngeredet wird. Als wäre es ein Ausweg aus dem, was den Tod eigentlich ausmacht: Letztes Angesicht der Wahrheit über eines Leben!

Alfie Evans, kurz vor seinem Tod am 24.4.18 - Photo OnePeterFive
Weil die sogenannten "Schmerzvermeidungsmittel" in der Regel nämlich heißen, daß ein Leidender um sein Bewußtsein gebracht wird. Dann "leide" er nicht "unnötig". Schmerz hat ja mit Bewußtsein zu tun! Er ist nicht einfach ein "biologisch-materialer", quasi "objektiv bewertbarer" Vorgang. Worunter der eine an jeden Verlust seiner Fassung gebracht wird, das ist dem anderen vielleicht immer noch locker verkraftbar, weil er vielleicht darin sogar Sinn sieht.

Herrschaften, leidet jemand wirklich unnötig? Sieht er sich nicht im Todeskampf zumindest auch der Frucht seines Lebens gegenüber, sodaß der Schmerz über alles Fehlgelaufene alleine groß sein muß? Wird ihm durch die Palliativmedizin nicht die letzte Entscheidung vorenthalten, in der er sich noch einmal für den Himmel (oder für die Hölle) entscheiden kann? Frei im Geist, gerade WEIL er die Schwere der Körperlichkeit, die sich zurückzieht, nicht mehr so stark (und als Hindernis) verspürt? 

Gerade das ist ja das Gnadenvolle am Tod. Worauf der VdZ so viel Hoffnung setzt, denn er ist ein zäher materialistischer Hund: Daß er endlich, endlich diese massive Gegenwehr seines massiven, oft so fehlgeleiteten Körpers überwinden kann, weil seine Seele sich von ihm löst. Er also endlich, endlich klar(er) sehen kann, und endlich, endlich die richtigen Entscheidungen treffen kann.

Man lasse den VdZ - und so viele andere - doch bitte, bitte noch zu Lebzeiten ausleiden, was in seinem Leben schiefgegangen ist! Denn im Fegefeuer wird nicht nur der Schmerz gleich, ja noch höher weil klarer sein, sondern dort kann er sich selbst nicht mehr helfen. Solange erlebt, kann er das aber. AUCH (wenn nicht sogar: gerade) am Krankenbett, auch und gerade, wenn er an körperlichen Schmerzen leidet. Keine Drogen, kein OxyContin (welches die Sackler-Familie unter die Reichsten der Welt geschossen hat - reich durch legalen Drogenhandel), keine Illusion von Wohlgefühl*, kein Wegschalten von der Wirklichkeit!

Auf jeden Fall hofft er, daß die sich abzeichnende Entwicklung - die auch im Fall Alfie Evers der wahrscheinlich schwerwiegendste Verstoß gegen die Menschenwürde war - nicht einfach ungebremst weitergeht. Die alle Macht über Leben und Tod einer "wissenschaftlichen Diagnose" über Lebenschancen etc. zuschiebt, die dann auch zu Schlüssen kommt, ob ein Leben noch lebenswert sei oder nicht. Den Eltern des Kindes wurde per richterlichem Beschluß untersagt, das Kind von London in ein römisches Spital zu verbringen, wo Ärzte des "Santo Bambino Gesu"-Krankenhauses kostenlose Behandlung zugesagt hatten. Der Vatikan hätte alle Kosten übernommen.

Die Eltern - wie im Fall Alfie Evers geschehen - werden heute tendenziell jedes Mitspracherechts entäußert. Weil "nur die Medizin" angeblich beurteilen könne, was angebracht sei. Als Kriterium. Denn immerhin bezahlt ja die Versicherung die Behandlungskosten. Also ist auch das nach Versicherungskriterien zertifizierte Krankenhaus Herr über Leben und Tod.





*Weder ist es das Ziel des Lebens, sich wohlzufühlen - wie die größte Illusion der Ideengeschichte, die Evolution, behauptet - noch ist Glück ein bloßes chemisches Geschehen im Gehirn. Welches die gedanklichen Voraussetzungen für diesen schrecklichen Trend der "Schmerzvermeidung" (weil angeblich jeder Schmerz eben unnötig sei) sind, in dem unter dem Siegel "Medizin" Ärzte zu Drogendealern werden. OxyContin ist eines der Beispiele. Man spricht von bereits 1,5 Millionen OxyContin-Süchtigen (und etlichen Toten) alleine in den USA.




*050518*