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Freitag, 26. Oktober 2018

Rückschlag hier, Sieg dort für den Liberalismus (5)

Teil 5) Der Papst ist ein Amerikanist. 
Das ist vielleicht nicht seine größte, aber die sein 
praktisches Pontifikat bestimmendste Häresie.



Das gesamte Pontifikat Franziskus ist damit der Beweis des Erfolges der amerikanischen Infiltrierung der katholischen Kirche durch den Amerikanismus. Die in seinen Ursprüngen eine von Wemhoff nachgewiesene, in zahllosen Dokumenten belegte und belegbare Aktion der amerikanischen Geheimdienste (allen voran der CIA) war, um die Kirche dem Staat und seinen politischen Zielen zu unterwerfen. Wemhoff hat es in seinem Buch über "John Courtney Murray, Time Life and the Amerikan Preposition" beschrieben, wo er zeigt, wie der Amerikanismus nach und nach die Katholische Kirche und ihre Lehre umformte.

Papst Franziskus ist damit ganz klar und durch und durch als eben solch ein Amerikanist identifizierbar. Er vertritt dessen liberalen Individualismus, und weist den religiös begründeten Staat zurück. Das greift fundamental ein in das Verständnis von Gesellschaft und der Rolle der Religion in ihr - sie wird zum Privatereignis degradiert, zum individuellen Geschehen, das bestenfalls "möglich sein soll". Mehr Anspruch an die Gesellschaft stellt die Kirche nicht mehr. Franziskus unterstützt voll die aufklärerische Ansicht der Trennung und Eigengesetzlichkeit von Kirche und Staat. Und mit dem Vorgehen in China beweist er genau das, was man als Umkehr der traditionellen Lehrmeinung sehen muß. Dabei verkennt er den Ernst der Frage. Denn hier geht es um die alles entscheidende Antwort, warum wir überhaupt auf Erden sind!

Nun wirft sich auch ein recht spezifisches Bild auf die Rolle, die Kardinal McCarrick bei der Wahl (Stichwort "St. Gallen-Gesellschaft") von Jorge Bergoglio zum Papst gespielt hat (und warum ihn Franziskus so "nachsichtig" behandelt hat). Denn über den erpreßbaren Kardinal konnte sich die amerikanische Politik (um es so zu nennen) einmischen, zumal nur dieser Liberalismus es war und ist, der die bekannten sittlichen Verfehlungen dieses Kardinals rechtfertigte, ja als vorgebliche Norm vertritt. McCarrick suchte also jene Macht, die ihn in seinem Tun bestätigte, auch gegen die Kirche. In dieser unseligen Union aber entsteht das wahre Instrument, um eine Gesellschaft zu beeinflussen und zu verändern.  Und so wird auch die PR (public relations) - die Rhetorik - entscheidendes Mittel des Wirkens der Kirche selbst, nicht mehr die Verkündigung der Wahrheit der Lehre. Das erklärt auch das verheerende Schweigen und Versagen so vieler Bischöfe.

***

Binden wir nun aber noch zurück zu Israel und seiner jüngst getroffenen Entscheidung, den Staat an die Religion - und zwar an eine bestimmte Religion, den Judaismus - zurückzubinden, so muß man hier eine erstaunliche Reaktion auf die Folgen des Liberalismus sehen. In dem ein Volk, das selbst maßgeblich an der Verbreitung des Liberalismus teilhatte, das darüber gewaltigen Einfluß auf der Welt gewann, sich selbst wieder in Protektionismus abschottet, um sich selbst zu bewahren. Angesichts der auch in Israel auftretenden Probleme mit Zuwanderung von Mitgliedern anderer Religionen.

Damit sichert sich aber Israel jene Vormachtstellung, die es im längst laufenden Kampf der Kulturen in die Lage versetzen wird - ganz anders als die europäischen Länder es heute tun, die noch immer nicht begreifen, worum es überhaupt geht - die Zuwanderungsprobleme zu beherrschen. Und nicht im Strudel der liberalistisch entufernden Ereignisse unterzugehen. In der Verankerung der Religion im Staatsbegriff (bzw. umgekehrt) wird nämlich jene Einheit des Willens hergestellt, die dem Staat erlaubt, alle Mittel zu ergreifen, die die Herrschaft einer fremden Wertegesellschaft verhindern können. Die Israeli machen also nicht den Anfängerfehler der Europäer, selbst zu glauben, was sie in der Propaganda verkünden.







*Und man muß es so sagen: Es war vor allem und zuerst ein Kampf gegen den Katholizismus. Denn die maßgeblichen Volkschaften in den USA, die durch ihre Geburtenrate ständig an Gewicht zunahm, waren und sind allesamt katholisch. Ein in gewisser Hinsicht ähnliches Problem, wie es sich für Europa angesichts der Geburtenraten der zugewanderten Muslime stellt. Und so ist es kein Zufall, aber derselbe Fehler, wenn auch hier gemeint wird, das Problem wäre durch Auflösung der ethnisch-religiösen Gruppen zu lösen.

**Es ist höchst betrüblich, daß viele europäische Politiker nach wie vor dieses Patentrezept, dessen Scheitern wir derzeit in den USA erleben, Durchmischung, dieses Aufbrechen von Identitäten zugunsten einer universalistischen "Identität" als Patentrezept gegen die europäischen Probleme sehen, die durch die Massenimmigration der letzten Jahrzehnte entstanden ist. Dabei müßte man nur die Augen aufmachen und sich die USA ansehen. Ob die europäische Blindheit dafür nicht damit zu tun hat, daß wir hier meist Berichte von Menschen hören, die in die USA ausgewandert sind und praktisch sämtlich (!) diesem universalistischen Individualismus angehören, ja genau deswegen in die Staaten ausgewandert sind. Sodaß wir also unter grober Desinformation leiden. Weil wir nur deren idealistische, utopistische, manipulative Scheinerklärungen hören, die die Medien dominieren? Wenn man hingegen Willy Wimmer - gewiß kein Hysteriker des Apokalyptismus - in einem jüngst gehaltenen Vortrag zuhört stellt sich die USA anders dar. Wimmers Warnungen vor den Entwicklungen in den USA decken sich lückenlos mit den gleichfalls recht ruhigen, nüchternen Darstellungen von Wemhoff.






*011018*