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Mittwoch, 10. Oktober 2018

Warum unser Volk abwandert

Im Jahre 2017 verließen 31.500 Ungarn das Land für mindestens ein Jahr. Der Anteil jener, die definitiv auszuwandern angaben, erhöhte sich in dieser Zahl eklatant, berichtet Jobbik. Insgesamt stieg die Zahl der auswandernden Ungarn seit 2009 um das Sechseinhalbfache. Nach Zahlen des österreichischen Statistik-Zentralamts geht ein Viertel davon nach Österreich. Der Leser wird in Ostösterreich, namentlich im Burgenland, kaum noch ein Restaurant, keine Weinstube finden, die nicht via Personal "in ungarischer Hand" ist.

Das ist schlimm, irgendwo. Das ist tragisch, irgendwo. Wenn auch im Fall Burgenland auf eine Weise völlig logisch, denn das war immer Westungarn, seine ganze soziologische Struktur ist darauf ausgerichtet.

Das ist dennoch aus anderen Überlegungen her nicht gut. Meist sind es ja Leute, die im ungarischen Durchschnitt gesehen gut ausgebildet und leistungsbereit sind, die also dem ungarischen Volk und damit der ungarischen Volkswirtschaft schwer fehlen. Aber ist das wirklich die Folge einer falschen Politik der FIDESZ mit ihrem Vorsitzenden Viktor Orban? Ja, ist das überhaupt im absoluten Maßstab gesehen "schlecht" - schlechter als in Europa generell? (Wobei es ein Österreicher sowieso nicht als "schlecht" empfindet, denn er ist es per naturam gewöhnt, daß er alle Völker der Monarchie aufnimmt und als "heimisch" akzeptiert.)

Ist dem Leser aber bewußt, daß jährlich 100.000 Deutsche, meist mit ausgezeichneter Ausbildung, meist mit Hochschulabschluß, MEHR auswandern als mit vergleichbarer Qualifikation zu- oder zurückwandern? In Österreich ist das anteilig nicht anders. Obwohl in beiden Ländern die Bevölkerung nominell "wächst". Trotz stagnierender, nein, weiter rückläufiger Geburtenrate wird zum Beispiel Österreich, Tendenz steigend, in wenigen Jahren die heute 9,7 Millionen, die Ungarn heute gerade noch als Bevölkerungszahl ausweist, Tendenz seit 1981 fallend, übertroffen haben. Als der VdZ in den 1960er Jahren in Österreich aufwuchs, hatte sein Heimatland stolze 7 Millionen Einwohner. Ungarn kratzte in jenen Jahren an der 10,5 Millionen-Grenze.

Da muß es also etwas anderes geben. Anders als die westeuropäischen Staaten versuchen die ehemaligen Ostblockstaaten nämlich nur nicht, sich in den eigenen Sack zu lügen und "Zuwanderung" auszuweisen, die im Grund nur Zusatzbelastung ist, die jede zukünftige Entwicklung nur noch schwieriger macht.

Es muß etwas geben, was diese (meist jungen oder jüngeren) Leute dazu bewegt, ihre Zukunft nicht in Europa zu sehen.

Die Antwort ist ziemlich einfach. Österreich hat ein ähnliches Geburtendefizit der angestammten Bevölkerung wie Ungarn. Aber es hat weit weit mehr Zuwanderung. Sind das aber jetzt Leute, die sich hier eine tolle Zukunft versprechen, die in hohe und höchste Jobs streben, um etwas zu erreichen? Nein. Es ist Zuwanderung ins Sozialsystem, das auf Kosten einer tüchtigen Restbevölkerung geht. Ganz einfach, ganz simpel. 

Diese tüchtige Restbevölkerung gibt es in Ungarn nicht. Dort gibt es keine Mittelschicht, so sehr sich alle Ungarn bemühen, das zu verleugnen, oder Mittelschicht vorzutäuschen. Unterstützt durch den Schwachsinn, der sich in der Soziologie und über sie ausbreitet, der Mittelschicht als "Einkommensgröße" definiert. Nein. Mittelschicht ist die Schicht von Menschen, die ihr Einkommen im Grund selbst generieren, die nicht lohnabhängig sind. Basta.

Die gibt es in Ungarn nicht mehr als Folge der Ausweisung der Deutschen 1946, mit dem folgenden Kommunismus, wo es bestenfalls noch Scheinunternehmer gab, die sich halt mit dem Etatismus aus Budapest abfanden. Aber genau diese Deutschen waren in erster Linie Kleingewerbetreibende, Händler, Produzenten, tüchtige Landwirte und Weinbauern, diese Deutschen waren genau die ungarische Mittelschicht. Und die, die blieben, die bleiben "durften", durften diese nur, weil sie ihrer völligen Enteignung und Magyarisierung zustimmten. Die alles taten, um im Land ihrer Vorfahren (sic!) überhaupt bleiben zu dürfen.

Diese Mittelschicht gibt es auch in Österreich kaum noch. Das ist eine Folge der zynisch "Umstrukturierung" genannten verheerenden Folgen der Globalisierung. Ausgelöst durch desaströse, irrwitzige, verantwortungslose, ja verbrecherische Abkommen, die diese Pruntzer von Politiker, die wir seit Jahrzehnten durchfinanzieren, im Namen des Landes geschlossen haben. Und die das Land ausgeliefert haben. Wem? Tatsächlich, den Großkonzernen, die jeder für sich mehr Budget jährlich umwälzen, als Österreich und Ungarn zusammen.

Mangels Verwurzelung und unter den desaströsen Folgen der völligen geistigen Verblödung, die alle Folgen dieser Selbstentblößung sind, die wir zu erleiden hatten und haben, haben die jungen Menschen heute Lebensvorstellungen, die mit den Grundlagen unseres (und ihres!) Daseins nicht mehr übereinstimmen. Sie rennen Disney-Vorstellungen nach, um es einfach zu machen.

Aber wir selbst lehren heute und schon lange, daß diese Disney-Vorstellungen ein tolles Leben ergäben. Natürlich alles Schwachsinn. Aber was also erwarten wir? Was stellen wir uns vor? In gewisser Hinsicht läßt sich mit ruhigem Gewissen sagen: Die, die heute auswandern und der VdZ kennt so einige, vor allem die in die USA auswandern, brauchen wir wirklich nicht. Die sollen auch dort bleiben, die wollen wir nicht mehr zurück. Denn sie sind verblödet. Sie sind unserer Kultur entfremdet.

Aber wir, wir produzieren in Massen diese Leute, entfremden unsere eigene Jugend von uns selbst, das ist die wahre Tragödie! Und wir, wir Steuerzahler, wir letzten Verwurzelten, finanzieren diese Austrocknung unserer eigenen Fundamente auch noch. Die Politik also arbeitet gezielt darauf hin, uns unsere eigene Jugend zu stehlen, sie zum Auswanderer zu provozieren. Weil das, was sie in unseren Schulen und Universitäten hören mit Europa, mit unserer geistigen Substanz nichts mehr zu tun hat.

Kanzler Sebastian Kurz fliegt nach Singapur, um zu studieren, wo "die Zukunft liegt". Es ist in Wahrheit schockierend. Geht es da um UNSERE Zukunft? Wirklich? Oder wollen wir uns als funktionale Braut möglichst geil prostituieren lernen, als Maßstab der "Bildung"? Das ist ein abscheulicher Beweis, daß wir nicht mehr in der Lage sind, weil sein wollen, Welt zu gestalten, als UNSERE Welt. Die NICHT in Singapur bestimmt wird. NICHT. Nein. Sie wird hier bestimmt und damit geschaffen. Oder wir werden zu Sklaven. Wer nicht schafft, hat bereits verloren. Der ist tot, der ist im Niemandsland, das von anderen okkupiert wird.

***

Ein Land wird aus seiner Poesie geboren, ein Land wird nur durch seine Poesie gehalten, ein Land wird nur durch Poesie in der Existenz getragen. Aus und basta, so ist es, auch wenn es keiner der von unseren eigenen Universitäten Verblödeten noch begreift. 

Wir wissen es. Wir sollten es wissen. Und wir sollten uns davon in unserem Handeln durchdringen lassen. Und aufhören zu jammern, daß die Menschen abwandern, in Ungarn nicht anders als im gesamten Westeuropa (nur ist Ungarn in gewisser Hinsicht ehrlicher). Sondern aufhören - in Ungarn nicht anders als in Österreich - unsere Jugend weiter zu verblöden. Und die Entwurzelung als Modell für die Zukunft anzupreisen.

Denn so lange wird unser Volk auch abwandern. Und woanders eine Zukunft suchen. Den das heimische Volk längst nicht mehr findet. Sonst würde es sein Leben nicht selbst verhüten und vernichten.




*010918*