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Samstag, 13. Oktober 2018

Splitter zum Tag (1)

Wo immer Kinder ihren Blick auf die Mutter richten, vom Vater weg, ja diesen ausblendend, endet es in Dummheit. Denn die Welt liegt in der Gestalt des Vaters, und Gestalt läßt sich nicht eigenschaftlich, funktional, technisch ersetzen. 

Schlimm wird die Verblödung dort, wo sie sogar den Vater ablehnen und ihm bzw. dem, wofür er steht, entgegenarbeiten.

Wo sie aber gar den Zielen der Mutter folgen, die die Ziele des Vaters (und damit Sinn des Ortes, als Ort, auf den hin ein Mensch in die Welt kam) durch eigene, andere Ziele ersetzen, und sei es, um den Vater zu übertreffen, ihn damit zu marginalisieren, werden die Kinder in Lebensverfehlung, Unglück und Chaos geführt.

Vernunftlosigkeit und Feminismus sind deshalb zwei Seiten einer Medaille, weil Vernunft als lebendige Kommunikation aus der Hinausgestrecktheit in die Welt erwächst - die es nur von einem Standort aus gibt, und dieser ist vom und im Vater vorgegeben - und deshalb der Feind einer weiblichen Haltung ist, die sich als Maßstab (und sei es "mit dem des Mannes gleichgestellt", es läuft auf dieselbe Vaternegierung hinaus) festlegen möchte.

Es gibt keine Ausnahmen von dieser Regel. Sie ist in der Ontologie des Menschseins, in seiner grundlegenden geistigen Matrix also, festgeschrieben. Denn sie ist das Prinzip der Trinität, und deshalb auch das erste Wesen des Menschen als Abbild Gottes.

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Weil aber der Mensch in diesem Wesen Vernunftmensch ist, weil er ohne Vernunft gar nicht leben, nicht Mensch in Persönlichkeit und damit Identität sein kann, gründet darin die grundlegende Suche jedes Menschen nach seinem Vater. Arm sind die dran, die ihn nicht einmal kennen, also seine Gestalt nicht in ihrer Erinnerung tragen. Noch ärmer jene, denen das bewußt vorenthalten wurde und wird. Ihnen bleibt nur die Annahme eines Ersatzvaters.

Was bei Buben in der Identifikation - in ganz jungen Tagen undifferenziert, später differenzierter, das heißt: individualisierter, weil ja auch die Welt historisch nie dieselbe ist - stattfindet, findet sich bei Mädchen in der reaktiven Zugewiesenheit durch die Gestalt des Vaters, der die Identifikation mit der Mutter in eben dieser Bewegung zur Seite steht. In eben dieser Haltung, die auch die Söhne in ihrer Reaktion auf die Mutter in ihrer Haltung zum Vater zu sich selbst kommen lassen.

Ist auch nur irgendetwas in dieser Polarität als Wesen der Beziehung gestört, kommt es im Kind zu Identitätsstörungen. Als deren Folge auch die Vernunftfähigkeit gestört wird. Die nur sekundär mit Intelligenz - als in sich blindes Werkzeug der Vernunftgrundlage, also durchaus auch in destruktiver Möglichkeit - zu tun hat. (In diesem Sinn wird an dieser Stelle immer von der Sittlichkeit als Grundlage der Vernunftfähigkeit gesprochen.)

Es ist der Sinn, der logos, die "Gerichtetheit auf" (den Vater), aus der Vernunft erst möglich wird. In den beiden Geschlechtern aber auf je andere Art und Charakteristik.

Und in dieser Hinsicht sucht tatsächlich und als Lebensschicksal jeder Mann seine Mutter, jede Frau ihren Vater. Hier wird über die Geschlechterfolge sogar die Anbindung an den aller ersten Ursprung weitergegeben. Und hier liegt die Herkunft des Menschen als Geschöpf Gottes wie eine verschlüsselte Botschaft jedem Herzen eingeschrieben.

Das ist der Sinn des 4. Gebotes, das nicht zufällig das erste der sieben weltzugewandten Gebote ist. Und mit Volltext ja alles sagt: "Du sollst Vater und Mutter ehren, auf daß Du lange lebest und es Dir wohlergehe auf Erden." Es verbindet in dieser Bedeutung mit den ersten drei (direkt gottbezogenen) Geboten.

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Das heißt aber nicht, daß der Vater stets physisch präsent sein muß, wir haben darüber schon geschrieben. Seine Gestalt ist entscheidend, und diese wiederum ist in der Mutter (als Antwort) eingeschrieben. Der Vater ist also in der Mutter präsent (oder eben nicht), und damit erfahrbar (oder eben nicht). Denn die lauteste Botschaft einer Eigenschaft zeigt sich im Mangel, wenngleich er über den Verstand anders umgesetzt werden muß (denn der Verstand liefert nur die Anleitung, nicht das Ding selbst.) So wird z. B. seine Schutzfunktion im Erleben der Schutzbedürftigkeit erkennbar, was somit noch stärker zu ihm hin bewegt und auf ihn verweist.

Das Präsenzprinzip gilt damit aber sehr wohl für die Mutter. Denn sie ist die erste Identifikationseinheit, aus der sich das Kind erst zur Persönlichkeit - über die Gestalt des Vaters - ablöst.


Morgen Teil 2)






*120918*