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Mittwoch, 31. Oktober 2018

Sprengsätze zu einem absurden Weltbild

Das Mindeste, was man von diesem Vortrag von Prof. Dr. Ing. Konstantin Meyl sagen kann ist, daß er höchst inspirierend ist. Meyl tut hier nichts anderes als belegbare, beweisbare Gesetze der Physik fortzudenken. Und stellt dabei vieles der heute bestehenden gemeiniglichen Ansichten - in ihrer gefährlichsten Form, der Populärwissenschaft, sogar verhängnisvoll, wo jeder Rumpelstätter Bauer meint, nun den Kosmos und die Erde zu verstehen, noch mehr aber: glaubt, daß sie verstanden werden, daß also das Verkündete auch das Wahre ist - auf den Kopf. Oder auf die Füße, je nachdem. Denn Meyl meint, daß die Physik heute auf dem Kopf steht und auf die Füße gerichtet werden muß. 

Wie Unzicker meint er, daß die vielen Widersprüche im physikalischen Weltbild, die Otto Normalverbraucher natürlich niemals klar sein können, ihm wird ja auch etwas völlig anderes ("Konsens") erzählt, durch eine ausufernde Einführung von "kosmischen Konstanten" vertuscht werden. Damit ist ein stringentes Weiterdenken gar nicht mehr möglich. Wissenschaft wird zum Fabulieren von Mythen*, zur Dichtung, die sich an dahinterliegenden metaphysischen Weltbildern orientiert.

Der VdZ hat bislang zurückhaltend auf Meyls Vorträge (die sich auf Youtube in Zahl finden) reagiert. Diesmal aber bringt er ihn. Denn das Interessanteste ist ihm, daß Meyl mit der Feldtheorie zu arbeiten vermag. Das heißt, daß die konkrete Physis der Dinge von einem Feldzentrum ausgeht (vorstellbar als erste Emanation von Geist, der eine Kraft - aus der Liebe Gottes, aus den Engeln heraus - ist, das als Beziehung gedacht alle konkreten Eigenschaften bestimmt. Und da, werte Leser, kommen wir der Sache schon recht nahe, die auch der VdZ im Auge hat. Wo das Feld - als Ort in einem Beziehungsgeflecht gedacht - das Wesen der Dinge bestimmt. 

So weit, daß die Dinge erst sie selbst sind, wenn und insofern sie sich auf das Feld "transzendieren". Also ganz ihren Beziehungen hingeben, also auf jener Feldebene bleiben (um die Worte Meyls weiterzuführen), in der sie konkret stehen. Und erst in dieser Konkretion stehen sie überhaupt als Dinge. In der Hingabe. 

Damit schließt Meyl sogar an die Phänomenologie Lacans an. Der da schreibt, daß die Dinge erst und in dem Maß sie selbst werden, auch der Mensch somit, als sie in ihre konkreten Aufgaben hinein aufgehen. Diese wiederum werden durch ihren Ort, ihr Beziehungsgeflecht bestimmt, in dem sich der Mensch (das Tier, das Ding) stehen sieht, in den er hineingeworfen ist. Hier findet sich sogar ein Konnex mit der metaphysischen Wesenstheorie von Zubiri, der da schreibt, daß das Wesen der Dinge nur aus diesem Beziehungsgeflecht heraus "fix" gedacht werden kann. Nicht, wie Aristoteles es denkt, in seinem Bild. Wenn man Alfred N. Whiteheads dynamisches Konzept durchdenkt, wird es in eben diesem Moment erhellend und bereichernd.

Nein nein, werter Leser, der VdZ will hier nicht mit Name-Dropping Eindruck schinden. Aber vielleicht ist der eine oder andere in der feinen aber kleinen Leserschar, der mit diesen Hinweisen auch die Gedankengänge des VdZ noch besser verstehen und weiterdenken kann, die sich in gewissem Rahmen doch in einen gewissen Gleichklang mit einer Tradition und einer recht strengen Denkweise stellen, in der er nicht als einsamer Hirsch in der Wüste der Undenkbarkeiten und Absonderlichkeiten steht.









*Gewiß, der Gedanke ist für manchen gewöhnungsbedürftig. Aber mit solchen Mythen lassen sich Nobelpreise am laufenden Band gewinnen. Einen Stephen Hawkins ordnet der VdZ etwa in die Reihe der Phantasy-Romane ein, als in die der Wissenschaft. Sein belletristischer Megaerfolg ("Die kleine Geschichte der Zeit"), der eine ganze Generation verbildet hat, ist ein einziges Spekulationsbuch, als Vorschlag zu einer irrationalen Ersatz-Genesis.





*101018*