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Mittwoch, 21. November 2018

Die Wirklichkeit im Iran

Zwar spitzt der VdZ immer die Ohren und stellt seine Rückenhaare auf, wenn er hört, daß ein Land "sozialistisch" ist, und dann auch noch dieses Attribut im Rahmen einer utopischen Weltvision auftritt, wie in diesen beiden Filmen. Aber vielleicht ist auch das eine Fehleinschätzung, wenn auch nach der anderen, "gutgemeinten" Richtung. Zu leicht wird oft ein moderat soziales, nicht kapitalistisches, sondern freies, aber nicht liberalistisch-brutales Wirtschaftssystem ins selbe Fach gelegt. Und wer die Filme ansieht wird feststellen, daß das Gezeigte eher dieser Auffassung entspricht, und nicht jenem utopischen und lebensfeindlichen Marxismus, mit dem diese Form leicht in eins gesetzt wird. Zumal Marxismus dem Oligarchentum direkt in die Hände spielt.

Wer natürlich das Verbot von Pornographie im Iran, oder die Beschränkung des Internet als Eingriff in die Freiheit sieht, der sollte sich nämlich ernsthaft fragen, ob er verstanden hat, was Freiheit oder politische Verantwortung überhaupt sind.

Ob im Iran alles so toll ist, wie in diesem Film behauptet, kann der VdZ nicht sagen. Nicht, weil er sagen muß, daß er noch nie dort gewesen ist. Das hilft oft auch nichts. So viele Menschen heute sehen viel, erkennen aber nichts, sehen also nichts. Zum Gegenteil kann dieses Vielsehen erst recht ein falsches Urteil bewirken. Der Aufruf im Video, hinzureisen, um "sich ein eigenes Bild" zu machen ist also cum grano salis zu nehmen. Ein Hinreisen ist nicht immer das Notwendige, um zu einem gerechten Urteil zu kommen. Die Auswahl der richtigen Gewährsmänner ist oft sogar vorzuziehen. Ob jemand ein solcher ist, der wie hier vom Sozialismus schwärmt, sei dahingestellt.

Aber eines glaubt der VdZ sofort, und man hört und liest zu oft etwas, reiht Indiz um Indiz aneinander, um zur Einschätzung geneigt zu machen: Daß das medial und politisch gewollt bei uns aufgerichtete Bild vom Iran komplett falsch sein könnte. Weil man uns aus politischen, aus geopolitischen Interessen einen Schreckensstaat vormalt, der mit der Wirklichkeit im Land nichts zu tun hat.










*191018*