Teil 2) Weiterer Widerspruch
Während man Müllers Aussage, die er an anderer Stelle ebenso richtig trifft, daß es im Kapitalverkehr mit Zinsen automatisch zur Kapitalkonzentration in immer weniger Händen kommt, erst genau dadurch begreiflich wird: Weil die mathematische Zinsberechnung IMMER der Lebensrealität überlegen bleiben wird. Deshalb bedeuten verzinste Schulden IMMER Knechtschaft und Kapitalkonzentration.
Und das ist bei Unternehmen nicht anders. Warum gerade deshalb Prost der Meinung ist, daß es einen gerechtfertigten Zins brauche, ist dem VdZ nicht nachvollziehbar. Bestenfalls, weil Prost vielleicht wirklich so viel Glück hatte, wie er sagt, und mit seinem Unternehmen nie in ernste Probleme kam. Mit diesem (vermuteten) Erfahrungshintergrund stimmt er dem Zins vermutlich deshalb zu, weil er meint, daß es sonst für Kapitalbesitzer keine Anreize gäbe, überhaupt Geld zu verleihen, Geld für Wirtschaftsunternehmen aber notwendig ist, so daß dann kaum investiert werden könne. Das meinen nämlich viele (und bis vor ein paar Jahren tat es auch der VdZ in diesem Punkt, ehe er die Sache konsequenter durchdachte), aber es ist falsch. "Zins" darf nie mehr sein als bei der Geldvergabe entstandene Aufwandsabgeltung, also eben kein Zins. Auch wenn er vom Staat als Wirtschaftssteuerungsinstrument verwendet werden kann. Doch darf der Staat eine "Volkswirtschaft" überhaupt direkt "steuern"? Und wenn: Darf er es auf diese Weise?
Auf einen weiteren Widerspruch sei hingewiesen, diesmal betrifft er "Mister Dax", also Dirk Müller. Denn hier sagt er, daß es im Abstand von einigen Jahrzehnten zu einem Crash komme. Der, wie auch Prost bestätigt, jedesmal dazu führt, daß die großen Kapitalien (Banken vor allem) vom Staat, also von den Bürgern, mit Geld saniert werden. Geld, das also von den einfachen Menschen stammt. (Weshalb der liberalistische Kapitalismus im Grunde wirklich nur "state sponsored usury", also staatsgeförderter Wucher ist.)
Müller aber sagt nun, daß das dazu führe, daß sich die Geldverteilung regelmäßig wieder umkehre. Daß also die großen Kapitalien (über den Staat) Geld nach unten verteile. Warum das so sein soll, wird aber dabei nicht klar! Meint er: Durch Sozialhilfen? Die zahlen doch erst recht die Steuerzahler selber! Wann hat der Staat denn einfach Großvermögen konfisziert? Und wenn - was blieb dann noch davon, etwa in Rußland? Was bleibt von einer Fabrik, die konfisziert wird, aber nun nichts mehr (oder nicht mehr vernünftig) produziert? Viele der Werte der Großvermögen sind doch äußerst relativ, Beispiele gibt es genug davon. Also hat in Krisenzeiten zum Gegenteil der Staat erst recht Interesse, daß die Großvermögen intakt bleiben, weil sonst alle Steuerleistung zusammenbricht.
Noch dazu, wo Müller an anderer Stelle (richtig) sagt, daß die großen Geldvermögen der Welt immer im Anschluß an große Krisen entstehen und entstanden sind. So, wie es nach 1929 war, als die Kennedys und Rockefellers zu ihren Vermögen kamen. Die nämlich geschickt und gerade zu diesen Zeiten die niedrigen Preise für Aktien, Immobilien und Unternehmen ausnützten und auf Deibel komm raus kauften, was sich bot. Oft sogar mit Kredit. Weil die allgemeine Deflation (Ware wird aus Gründen der Armut nicht gekauft, die Preise und Löhne fallen) auch Geld billig macht, weil mangels Rendite niemand mehr investiert. So daß diese Krisengewinnler nur noch warten mußten, bis die Preise wieder stiegen.
Müller kann diesen Widerspruch in seinen Aussagen nicht erklären. Oder meint er wirklich "Revolution"? Dann zeige er doch eine Revolution, die das erbracht hat. Wenn er nicht die Judenpogrome meint, die tatsächlich diesen Zweck hatten.* In jeder Revolution aber gibt es nur eine Gewinnerseite: Das (bestenfalls umbesetzte) Establishment. Also wieder: Oligarchen. Das Großkapital. Oder wie Müller es nennt: "Die Reichen." Revolutionen beseitigen nur die Legitimität, nicht die prinzipiellen Strukturen.
Auf einen weiteren Widerspruch sei hingewiesen, diesmal betrifft er "Mister Dax", also Dirk Müller. Denn hier sagt er, daß es im Abstand von einigen Jahrzehnten zu einem Crash komme. Der, wie auch Prost bestätigt, jedesmal dazu führt, daß die großen Kapitalien (Banken vor allem) vom Staat, also von den Bürgern, mit Geld saniert werden. Geld, das also von den einfachen Menschen stammt. (Weshalb der liberalistische Kapitalismus im Grunde wirklich nur "state sponsored usury", also staatsgeförderter Wucher ist.)
Müller aber sagt nun, daß das dazu führe, daß sich die Geldverteilung regelmäßig wieder umkehre. Daß also die großen Kapitalien (über den Staat) Geld nach unten verteile. Warum das so sein soll, wird aber dabei nicht klar! Meint er: Durch Sozialhilfen? Die zahlen doch erst recht die Steuerzahler selber! Wann hat der Staat denn einfach Großvermögen konfisziert? Und wenn - was blieb dann noch davon, etwa in Rußland? Was bleibt von einer Fabrik, die konfisziert wird, aber nun nichts mehr (oder nicht mehr vernünftig) produziert? Viele der Werte der Großvermögen sind doch äußerst relativ, Beispiele gibt es genug davon. Also hat in Krisenzeiten zum Gegenteil der Staat erst recht Interesse, daß die Großvermögen intakt bleiben, weil sonst alle Steuerleistung zusammenbricht.
Noch dazu, wo Müller an anderer Stelle (richtig) sagt, daß die großen Geldvermögen der Welt immer im Anschluß an große Krisen entstehen und entstanden sind. So, wie es nach 1929 war, als die Kennedys und Rockefellers zu ihren Vermögen kamen. Die nämlich geschickt und gerade zu diesen Zeiten die niedrigen Preise für Aktien, Immobilien und Unternehmen ausnützten und auf Deibel komm raus kauften, was sich bot. Oft sogar mit Kredit. Weil die allgemeine Deflation (Ware wird aus Gründen der Armut nicht gekauft, die Preise und Löhne fallen) auch Geld billig macht, weil mangels Rendite niemand mehr investiert. So daß diese Krisengewinnler nur noch warten mußten, bis die Preise wieder stiegen.
Müller kann diesen Widerspruch in seinen Aussagen nicht erklären. Oder meint er wirklich "Revolution"? Dann zeige er doch eine Revolution, die das erbracht hat. Wenn er nicht die Judenpogrome meint, die tatsächlich diesen Zweck hatten.* In jeder Revolution aber gibt es nur eine Gewinnerseite: Das (bestenfalls umbesetzte) Establishment. Also wieder: Oligarchen. Das Großkapital. Oder wie Müller es nennt: "Die Reichen." Revolutionen beseitigen nur die Legitimität, nicht die prinzipiellen Strukturen.
*Aber nur leidlich erfüllten. Weil die jüdischen Geldverleiher (Christen war ja Zinsnahme bei Exkommunikation verboten) und
Bankhäuser - meist Pfandanstalten, immer mit horrendem Zins von 45 und 50
Prozent - sehr rasch geschickt genug waren, über ihre internationalen Verbindungen (Diaspora!) das Geld "verschwinden" zu lassen. Was zur Mythenbildung rund um das magische Geld (als "Blut der Welt"; aus dieser wörtlich verstandenen Metapher stammen im Wesentlichen die "Blutlopfer-Legenden", die man vielen Juden anhängte) und die "alchemistischen" Juden (Kaballa!) mehr als genug beitrug. So daß die Pogrom-Revolutionäre zwar
ihre Schuldscheine verbrennen konnten, aber keine Entschädigung für den
bezahlten Zins erhielten. Es kam also auch hier nicht wirklich zur
Umverteilung von oben nach unten.
*191018*