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Samstag, 10. November 2018

Ein Rückschritt, der bereits angelegt war (4)

Teil 4)




Deshalb hat es nur Sinn, wenn es gelingt, das Establishment hinauszuwerfen. Wenn es gelingt, Leute nach oben zu bringen, die noch Kontakt mit der Wirklichkeit haben. So wie Moskau, so wie Putin. Die sind Realisten, das ist auch alles, und das ist den USA mittlerweile gefährlich geworden. Das ist das ganze Geheimnis rund um den heutigen Rußlandhaß Amerikas, das nur in überholten Kategorien des Kalten Krieges denken kann. Und dasselbe kann man von China sagen. Auch die sind einfach Realisten.

Wenn es aber nicht gelingt, das heutige Establishment loszuwerden, dann wird dieses wirklichkeitsfremde Establishment den Staat mit sich in den Abgrund ihres eigenen Verschwindens reißen.

Pfuh ... Hörenswert, der Mann!







*Man muß etwa einem Bismarck zugute halten, daß er nach dem Sieg von Königgrätz 1866 gegen Österreich nicht auf Wien durchmarschierte, wie es die Generäle vorschlugen, die nur die militärischen Möglichkeiten sahen. Sondern einhielt, um die Regierung nicht zu destabilisieren. Was ihm freilich nur zum Teil gelungen ist, die Folgen waren 1914/18 evident. Er wußte aber, daß Europa diesen "Staat" brauchte. Das wußten die westlichen Alliierten 1918 nicht. Was sie deshalb gemacht haben, war gelinde gesagt - Wahnsinn.

In den europäischen Kabinettskriegen VOR Napoleon - Napoleon war ein Berserker, im Grunde ohne Verständnis für Politik und Europa - immer der Fall gewesen ist war, daß kein Krieg die Regierung des besiegten Staates infrage stellte. Das war weit mehr als "Keine Krähe hackt der anderen das Auge aus". Das war klares Verstehen, daß man weitgehend intakte Länder an seinen Grenzen BRAUCHTE, wollte man nicht mit Chaos zu tun haben. Und das war nie zu besiegen, wie sämtliche Revolutionen (siehe Reformation, siehe Österr. Niederlande!) belegen. Der 30jährige Krieg war ja selbst eine Folge von aus der Reformation heraus - als Auflehnung gegen Ordnung, gegen Autorität - geschwächter Staaten. 

Die herrschenden Häuser zu entfernen, wie es Napoleon überall tat, hieß, den nunmehr durch ihn beherrschten Staat ins Chaos zu stürzen. Spanien hat es exemplarisch vorgemacht was dann folgt: Guerilla. Rückschritt auf kleine und kleinste Organismen. Davon profitierte aber niemand. Doch Napoleon war eben von der Aufklärung verblödet, die alles als "technischen Apparat" sehen wollte. Umso mehr war er also Technizist, der seine Schlachten auch nur deshalb gewann. Weil er keine Skrupel kannte, nur den Effekt sah, und den Krieg als Kultur und Ritus, eine Ordnung (zwischen Staaten, bzw. in einem geographischen Raum) zu etablieren, nie begriffen hat. Das hat auch der geistlose Hitler, der sich als Epigone Napoleons begriffen sehen wollte, nie verstanden. Die Folgen waren deckungsgleich: Totale Niederlage, Zerfall der jeden Staat im Inneren erhaltenden Ordnung. Nur hatte Hitler keinen Metternich, wie Napoleon, der darum wußte und Frankreich leben ließ. Deshalb (sic!) der Wiener Kongress. Der heute auch nicht mehr verstanden wird.





*131018*