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Mittwoch, 28. November 2018

Zum Wesen des Internet als Wesensmerkmal einer Zeit (3)

Teil 3) Die Rolle des Internet im Rahmen einer Strategie




Also ist es auch vernünftig, sehr vernünftig sogar, Institutionen, die in einem Staat Einfluß und Macht zur Gestaltung der Zukunft haben, als Ziel mehr oder weniger zahlreicher Einzelpersonen (sic!) zu sehen. So daß diese Institutionen und Einrichtungen gar nicht so schwer die ganz persönlichen Merkmale und Charaktereigenschaften dieser Einflußnehmenden annehmen können. Da muß man gar nicht einmal Korruption annehmen. Es genügt ganz einfach persönlicher oder subtiler Einfluß auf die Leiter und Stellen dieser Institutionen. Und sei es durch persönliche Sympathien. Oder gemeinsame Sichtweisen, oder Hobbies, was auch immer. Genau das ist es ja, was "Netzwerke der Macht" in der Regel sogar sind: Plattformen, wo sich mehr oder weniger Gleichgesinnte treffen, austauschen, lieben, streiten, einigen. Und dabei gewisse Intimität schätzen, wer täte das nicht. Es braucht also keine Paranoia, um hier ganz natürliche Gesellschaften zu sehen, in die gar nichts hineingeheimnißt werden muß. So ist die Welt, so sind alle Menschen, auch wir.

Wir nennen hier einmal mehr Caroll Quigley, der mit seinen Enthüllungen über den "tiefen Staat" im anglo-amerikanischen Raum ("Establishment"), von dem er selbst Teil war, genau das meinte: Es ist alles ganz natürlich und normal. Kein Grund, darum ein großes, dunkles Geheimnis aufzubauen. So läuft es, und diese verborgenen Gesellschaften gibt es selbstverständlich. Aber sie sind nicht so mysteriös, wie die Öffentlichkeit gerne annimmt. Und sie sind auch viel weniger einheitlich, als sie meint. Ja, sie sind auf eine Weise "Verschwörungen". Aber auch sie streiten untereinander, oder bekämpfen sich gar, weil sie von unterschiedlichen Visionen getragen sind. (Das gefällt dem VdZ auch an "Mister Dax Dirk Müller", der das sehr ähnlich zu sehen scheint.)

Dies alles gesagt, ist das Video von David Icke schon weit weniger "verschwörungstheoretisch-paranoid" zu sehen. Und man ist frei dafür, so manchen guten Gedanken aufzugreifen und in seine Überlegungen einzubeziehen. Und die eine oder andere recht düstere Sichtweise mit einem achselzuckenden Lächeln zu ertragen. Denn natürlich ist das Internet "verkauft" worden. Und natürlich hat man es als große Freiheit verkauft, so wird es ja von so vielen auch gesehen. Daß sie sich damit in die Hände von Interessen begeben haben, aber auch der Logiken, die diese Medientechnik aus sich selbst in dem abbildet, der sich ihrer bedient, steht auf einem anderen Blatt Papier. Gerade das aber sind die Punkte, die man mit der größten Sorge betrachten muß.

Der erste Punkt im Rahmen dieser Gesamtstrategie war sicher, das Internet zum Zentrum des Lebens der gesamten Menschheit zu machen. Das gehört zu den Voraussetzungen für alle weiteren Überlegungen. Damit konzentriert sich in den Händen der Netzwerkbesitzer Macht. Und mit Macht kann man etwas machen. Diesen Absichten kommt natürlich der allgemeine Denkstandard sehr entgegen. Die eben, wie oben ausgeführt, eine Auffassung von Denken und Wissen und Erkenntnis sehr entgegenkommt, die den Menschen im Verstand alleine begründet sieht ("Cogito ergo sum") und die Information als bloßen Datenfluß, als bloßen Reizfluß nimmt. Analog zur Auffassung der Gehirntätigkeit im Menschen, die als bloße Verarbeitungsmaschine aus Sinnesreizen verstanden wird, gesteuert von Wünschen und Trieben, die die Richtungen geben, nach denen diese Nervenreize geordnet werden. Über diesen Hebel wird also auch das Denken der Menschen steuerbar. 

GLAUBEN heute viele. Und - gerade "Studierte", "Gebildete" glauben das, deren Denken von den wiederum eigenen Mechanismen des Universitätsbetriebes gesteuert ist. Ihnen folgen zuhauf jene, die (auch das ein natürlicher Prozeß) ihre Gewißheiten von Autoritäten holen. Denn das Wesen des Menschen ist eben einmal: Gemeinschaftswesen, und dann: Hierarchizität. Das schlecht zu machen ist in sich bereits revolutionäre Technik, und hat nur dort seine Relevanz, wenn es darum geht, ANDERE Autoritäten herauszubrechen, zu stürzen. In Wahrheit "funktioniert" der Mensch so, weil das seine Ontologie ist. 

Der die katholische Lehre von der Erlösung in und durch Christus ja exakt entspricht, denn der Mensch als auf die Wahrheit ausgerichtet braucht einen persönlichen, fleischlichen Gott, als der obersten, allerlegitimiertesten Autorität. An dem allen gibt es also nichts Unnatürliches oder Verachtenswertes. So ist der Mensch, ganz einfach. Kritisierbar, diskutierbar ist nur, an welche Autorität sich der Mensch bindet. Nur: DASZ er an eine Autorität gebunden ist, das sollte man sich ständig und wieder und wieder vor Augen halten. 

Die antiautoritäre Bewegung ist also nur ein Zucken des Revolutionären, das sich Macht verschaffen will. Sie ist in sich blanker gedanklicher Unfug. Sondern war immer nur Instrument, um (legitime) Autoritäten zu stürzen, um dann deren Platz einnehmen zu können. (Wobei manchmal und manchem schon reicht, bei Frauen sieht man das nicht selten, Kinder zum Beispiel nur zu "ent-binden", ohne daß bestimmt wird, wer die nunmehr leere Stelle der Autorität einnimmt. Das ist übrigens besonders verwerflich und gefährlich, aber genau so erklärt sich die heutige extreme (sic!) Vermassung der Jugend, in der jedes Reden von "Freiheit" zur brutalen Täuschung wird. Stattdessen kennt die Jugend nur nicht mehr, wer sie steuert. Und das, ja genau DAS erklärt auch die heutige Bereitschaft, sich okkulten Verschwörungstheorien zuzuwenden. Dem heutigen Menschen ist alles dunkel. Vor allem aber die Macht, weil er gar keine eigene Macht (in seinem Lebensumfeld) mehr erlebt. Denn eine ent-hierarchisierte Gesellschaft funktioniert in Wahrheit für niemanden mehr. So merkt aber niemand, in welche neuen Hierarchien er eingebunden ist.

Dieser Verweis auf die Autorität (Anti-Autorität) ist nicht zufällig. Denn dieser Irrtum ist einer der wichtigsten Motoren hinter dem Internet. Er macht erst das Internet wirklich zu einem Instrument.


Morgen Teil 4)







*211018*