Teil 2) Dabei ist dieses Establishment von vier Merkmalen geprägt.
Erstens:
Es kann nicht dafür sorgen, daß die Dinge, die es beschließt auch
funktionieren. Man schaue sich nur die US-Verteidigungspolitik an, die
eine einzige Aneinanderreihung von Fehlern ist. Dazu genügt, den Blick
auf den Nahen Osten zu wenden. Die USA bricht dort (mehrmals) ein,
zerstört die bestehenden staatlichen Strukturen - ohne daß die aber
jemand wieder zu errichten vermag. Letztendlich mündet alles in einem
Kampf gegen die tiefsten Strukturen der "besiegten" Gesellschaft, die
noch dazu zuvor die USA selbst geschaffen bzw. gestärkt (emanzipiert)
hat, um den Staat zum Einsturz zu bringen. Was passiert? Amerika
verliert, die Truppen kehren heim, um vom Establishment geführt genau
dasselbe Konzept des Mißerfolgs woanders zu versuchen.
Eines
ist sicher: Das Establishment spricht sich dann selbst (Medien!) von
aller Verantwortung für seine eigenen Fehler frei. Nicht nur das. Es
geht ihr nur um ihre Interessen, um ihre unveränderte Existenz. Sie
urteilen über Zuwanderung, stellen Forderungen an andere, und leben
selber in abgesicherten Gemeinschaften, in denen sie die Probleme der
andern ("verdientermaßen, sie haben Erfolg") nur vom Schreibtisch
her, bestenfalls in theoretischer Form, kennen.
Dem
Establishment geht es nur darum, zum Establishment zu gehören. Und
dafür küssen sie jeden Arsch. Ihre Denkweise macht das "wertneutral",
weil ablauftechnisch gesehen "notwendig".
Und
dafür muß man unabdingbar der Frankfurter Schule zustimmen, aus der die
"Political Correctness" letztlich stammt. Damit haben wir es heute mit
einem "Establishment" zu tun, das sich im ständigen Krieg mit der
Tradition der gesamten Gesellschaft sieht. Das Establishment kann also
gar nicht (mehr) anders, als sich im Krieg mit der Mehrheitsgesellschaft
zu sehen.
Das
ist jedem Bürger erkennbar, so wenig das der wirklichen Wirklichkeit
entfremdete weil in sich einer Eigendynamik folgende Establishment das
auch glaubt. (Ohne diesen Irrglauben wäre es ja nicht einmal
entstanden.) Es ist eine Frage der Anthropologie, der ontologischen
Verfaßtheit des Menschen. Die permanent verfehlt wird.
Deshalb
wenden sich die Menschen weltweit wieder an die Kriterien, die VOR dem
westfälischen Frieden gegolten haben. Und deshalb stehen wir am Beginn
einer Periode der "vierten Generation des Krieges".
Sie kennzeichnet ein Rückgriff auf die Zustände VOR dem westfälischen Frieden
von 1648. Womit wir es heute also zu tun haben, wollen wir über Frieden
sprechen, macht ein völliges Neudenken nötig. Denn die Situation, in
der wir stehen und auf die wir ganz offensichtlich zugehen macht
sämtliche bisherigen Formen von Außenpolitik, Diplomatie und
Kriegsführung obsolet. Wir können überall nicht mehr von staatlichen,
zwischenstaatlichen Ebenen sprechen. Wir haben zwar überall
"Regierungen", die "Dienst wie immer" machen. Aber die wirklichen
Vorgänge haben sich schon längst auf ganz andere Ebenen verschoben.
Was wir deshalb benötigen, dringend benötigen, wollen wir unsere
Staatlichkeit "retten", sind legale, rechtmäßige Wege und Prozeduren
(denn Staat heißt ja: Herrschaft des Rechts bzw. im Recht), in denen wir
das Establishment der Gegenwart abwählen können. Wir benötigen
Prozeduren der Legalität, in denen Leute nach oben kommen, die wirklich
in der Lage und Willens sind, Dinge zu ändern.
Man
kann sagen, daß so gut wie alles Geld, das wir heute für
Landesverteidigung ausgeben - in den USA sind das beachtliche 900
Milliarden Dollar pro Jahr - völlig beim Fenster hinausgeschmissen ist.
Denn mit herkömmlichen Armeen kann niemand mehr einen Krieg der 4.
Generation gewinnen. Und je mehr high-tec-Ausrüstung sie
bekommen, desto schneller werden sie geschlagen werden können. Ein
popelnder, verschwitzter, findiger Student als Computer-Hacker im
schmuddeligen T-Shirt aus der Ausverkaufskiste genügt.
Morgen Teil 3)
*131018*